„Ich habe die Wahl, eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten zu machen, nicht bereut.“
Wieso hast du dich für die Ausbildung entschieden?
Ich habe schon in einige Berufe anhand von Praktika reingeschnuppert und auch schon ein Studium begonnen, aber bis dato nie etwas gefunden, was mir wirklich richtig Spaß macht
Durch meine Erfahrung im Einzelhandel konnte ich schon einen guten Einblick in leichte buchhalterische Tätigkeiten gewinnen. Da ich viel Spaß an der Materie und wirtschaftlichen Zusammenhängen habe, mir die reine Buchhaltung aber nicht abwechslungsreich genug erschien, habe ich mich für eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten entschieden.
Der Beruf ist extrem praxisbezogen, hilft die auch in deinem ’normalen‘ Leben weiter und garantiert dir durch die ständigen Änderungen/Neuerungen & neuen Mandanten jeden Tag einen abwechslungsreichen Tagesablauf.
Da der Beruf als schnöde und langweilig verpönt ist, hat man auch direkt nach der Ausbildung gute Jobchancen und oftmals auch eine Übernahmegarantie im eigenen Ausbildungsbetrieb.
Desweiteren war/ist es für mich von großer Wichtigkeit, dass ich die Möglichkeit habe, mich weiterzubilden. Als Steuerfachangestellte lernst du ein Leben lang, es gibt diverse Fortbildungen, die man besuchen kann und wem das nicht genug ist, tja, vielleicht steht ja irgendwann die eigene Steuerberaterprüfung an.
Was gefällt dir an der Ausbildung?
Ich mag sehr, dass alles einen praktischen Bezug hat. Im Gegensatz zum Studium oder rein schulischen Ausbildungen, kann durch die duale Ausbildung die Wissensvermittlung und die Praxiserfahrung optimal miteinander kombiniert werden.
Sich durch die Berge von Papier der Mandanten zu wälzen kann mitunter nervenaufreibend sein, ist auf der anderen Seite aber auch oft unverhofft lustig und sorgt definitiv dafür, dass man sich ein unglaubliches Allgemeinwissen aneignet.
Die Ausbildung ist eine sehr anspruchsvolle, die meinen Kopf auch des öfteren zum Rauchen bringt. Umso schöner ist es dann, wenn sich am Ende alles auflöst und man ein ordentliches Ergebnis hat, anhand dessen man sieht, was man geleistet hat.
Was gefällt dir NICHT an der Ausbildung?
Der einzige Kritikpunkt, den ich bis jetzt habe, ist, dass es manchmal schwierig ist, es als Azubi allen recht zu machen.
Gerade die älteren Steuerfachangestellten sind teilweise sehr festgefahren in ihren Arbeitsweisen, sodass es manchmal schwierig ist, einen guten Mittelweg zwischen dem eigenen Empfinden und dem der anderen zu finden.
Gesamtfazit
Ich habe die Wahl bisher nicht bereut, eine Ausbildung als Steuerfachangestellte zu machen.
Sie fördert und fordert mich geistig jeden Tag aufs Neue und ich bin manchmal selbst überrascht, wie vie man schon in so kurzer Zeit lernen kann und wie viel man eigentlich noch gar nicht weiß.
Kein Tag vergeht, an dem man nichts Neues lernt oder doch irgendwie überrascht wird, sei es von den Mandanten, von Kollegen, von amüsanten Passagen in den Arbeitsunterlagen oder auch einfach vom Finanzamt.
Stress und ein angenehmer Bürojob halten sich die Waage, wobei dabei sicher auch die Atmosphäre im Büro eine große Rolle spielt.
Ich habe großen Spaß an der Buchhaltung, dem Erstellen von Jahresabschlüssen und auch am Erstellen von Einkommenssteuererklärungen und bin wirklich gespannt, was noch alles auf mich zukommt.
Das Steuerrecht ist bei Weitem nicht so langweilig und trocken, wie alle denken. Wenn einem das Arbeiten mit Gesetzestexten und logisches strukturiertes Denken liegt, sowie ein gewisses Grundinteresse an wirtschaftlichen Zusammenhängen vorhanden ist, kann ich nur empfehlen, sich etwas genauer über den Beruf des Steuerfachangestellten zu informieren.