Bereits im ersten Teil des Interviews hat uns Markus Händeler erzählt, wie er auf die Idee mit dem Steuerbüdchen gekommen ist, und was ihm seine YouTube-Clips gebracht haben.
Dieser zweite Teil wird noch persönlicher und Markus Händeler erzählt uns von seiner eigenen Karriere und seinen Erfahrungen in der Steuerbranche. Dabei gibt er ein paar Hinweise, die wirklich für jeden Steuerazubi interessant sind.
Es gibt nicht viele Kollegen, die das in dem Maße machen, wie ich es tue. Ich habe im Augenblick knapp 750 Likes bei facekook, das sind bei weitem nicht alles Mandanten von mir, aber das sind Personen, die mitlesen. Das ist ja der große Vorteil – sie bekommen immer wieder ins Bewusstsein gerufen, dass es mich gibt und wenn sie irgendwann nicht mehr mit ihrem Steuerberater zufrieden sein sollten, erinnern sie sich an mich.
Grundsätzlich ist Facebook eine kostengünstige Marketing-Möglichkeit; außer meinen eigenen Gedanken investiere ich ja nicht viel für die Facebook-Seite. (Aber ich bin da schon selber drauf gekommen.) Ich muss zugeben, dass ich für sowas ein gewisses Faible habe. Vor meiner Selbständigkeit habe ich in einer sehr großen Kanzlei gearbeitet und habe mich dort auch um Marketingideen gekümmert. Dadurch habe ich natürlich einiges mitnehmen können an Erfahrungen, die ich jetzt auch für meine eigene Kanzlei nutzen kann.
Ich glaube, es geht nicht so sehr um die Farbe, ich würde sagen, dass es darum geht, dass wir Steuerberater lernen müssen, dass wir vielleicht fachlich viel drauf haben, aber dass es dem Mandanten wenig nützt, wenn wir nur diese fachliche Schiene dem Mandanten gegenüber deutlich machen. Der Mandant kommt dann nicht mit und fühlt sich verloren. Wir müssen einfach lernen auch andere Sympathieträger nach außen zu kehren: Also nicht nur Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und ähnliches. Sondern wir sollten lockerer auftreten, damit der Mandant keine Angst hat, eine vermeintlich doofe Frage zu stellen. Dabei sollten wir trotzdem nicht unsere Seriosität verlieren und ins Alberne abgleiten. Da muss man eine vernünftige Gratwanderung für sich finden, damit man auch authentisch bleibt und sich nicht verbiegt.
Aber zu Ihrer Frage: Ich glaube schon, dass die Steuerberaterzunft in ihrem Auftritt nach außen ruhig ein wenig progressiver und ein wenig „bunter“ sein dürfen, aber das werden die jüngeren Kollegen hoffentlich auch tun. Gleichwohl sollten wir darüber nicht die Seriosität verlieren. Wir haben schließlich auch viele Mandanten, die in Ihrem Alltag seriös sein müssen und die eine hochkompetente und seriöse Beratung fordern.
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Also mit 16 habe ich meine Ausbildung beim Finanzamt in Gummersbach gemacht. Mit der Ausbildung war ich dann Steuerfachangestellten gleichgestellt – so nennt sich das – und habe noch ein paar Jahre beim Finanzamt gearbeitet, habe aber dann gemerkt, dass ich auf Dauer nicht in so einer Behördenstruktur arbeiten möchte.
Ich bin dann erst einmal in ein kleines Steuerbüro in meiner Heimatstadt gegangen. Nach der Wiedervereinigung haben mich die neuen Bundesländer sehr gereizt und so bin ich 1992 zu der Treuhand Hannover GmbH, einer sehr großen Gesellschaft, gegangen und habe dort Karriere gemacht. Erst habe ich ein Büro im Osten geleitet und bin später auch in Hannover in der Geschäftsleitung gewesen.
Mit 40 Jahren habe ich mir dann aber gesagt, dass ich noch einmal etwas anderes machen möchte und habe mich für die Selbständigkeit entschieden.
Ja genau, ich habe eine ganze Zeit als Steuerfachangestellter gearbeitet. Ich habe 1984 die Ausbildung im Finanzamt begonnen und erst 1997 die Prüfung zum Steuerberater gemacht – fast 13 Jahre war ich also Fachangestellter.
Das ist eine schwere Frage, da fällt mir gar nicht so viel ein. In den Kanzleien ist es immer sehr hierarchisch gewesen, wo ich mich frage, ob das wirklich immer so sein muss. Führung ist schon wichtig, aber so eine straffe Hierarchie, die einige kleine Kanzleien mit sich bringen, würde ich heute in Frage stellen. Außerdem können die nicht mitarbeitenden, aber doch in der Kanzlei anwesenden Ehe- und Lebenspartner anstrengend sein, dies sage ich mit einem gewissen Augenzwinkern.
Also am Anfang hatte ich immer nur die Gesetze vor Augen. Wir haben sehr intensiv Gesetze gelernt und konnten die Abgabenordnung herunterbeten, subsumieren und Schlussfolgerungen ziehen, aber der Mensch, um den es eigentlich bei der Steuerberatung geht, kommt oft zu kurz. In der Zeit, in der ich die Ausbildung gemacht habe, wurde nichts in Bezug auf den Menschen, den Mandanten, den Steuerpflichtigen gelehrt.
Es wurde immer nur fachlich gelehrt und ich habe nicht gelernt, wie ich mit Menschen am besten umgehe und wie ich Menschen Dinge erkläre. Wie gehe ich zum Beispiel mit einem Mandanten um, der jetzt plötzlich EUR 30.000,00 Steuern nachzahlen muss, damit nicht gerechnet hat und dann vor mir in Tränen zusammen bricht? Wie gehe ich damit eigentlich um und soll ich das überhaupt an mich heranlassen? Dass hinter den Fällen auch Schicksale stehen, haben wir so nicht gelernt.
Das habe ich im Nachhinein und mit zunehmender Lebens- und Berufserfahrung als sehr negativ empfunden, weil ich mir das vollständig selber beibringen musste. In unserem Beruf steht an erster Stelle zwar auch das Gesetz, aber vor allem doch der Mandant. Wir müssen uns natürlich an das Gesetz halten, aber wir müssen den Mandanten bei allen Entscheidungen mitnehmen und ihm verständlich machen, was wir tun.
Das ist ganz schwer zu beantworten – da muss man sich wirklich durchschlagen. Die Gesetze sind nun mal so, wie sie sind und der Traum von einer einfachen Steuergesetzgebung ist ein langer Traum. Da müssen wir noch lange warten, bis wir etwas bekommen, das es uns einfacher macht.
Wichtig ist, bei allem, was man lernt, den Sinn zu hinterfragen und zu überlegen, warum es die jeweilige Gesetzmäßigkeit gibt und die Vorschriften in einen gewissen Gesamtzusammenhang zu sehen. Und es ist wichtig, sich immer klar zu machen, wie sich die Gesetze auf den Mandanten auswirken, den man betreut.
Zunächst wirkt der Beruf uninteressant und anstrengend, von daher gibt es auch nicht so viele, die den Beruf des Steuerfachangestellten ergreifen. Es ist einfach eine sehr anstrengende Sache und man erkennt am Anfang vielleicht noch nicht die Perspektiven, aber sie sind nach der Ausbildung wirklich groß. Wenn man das möchte, kann man mit der Ausbildung im Laufe des Berufslebens eine ganz gute Karriere hinlegen. Gerade das macht den Beruf so interessant – mir jedenfalls macht es nach nun fast dreißig Jahren immer noch Spaß und Freude und ich empfinde Genugtuung. Ich möchte behaupten, ich habe meinen Traumberuf gefunden.
Vielen Dank, Markus Händeler, dass Sie sich so viel Zeit für uns genommen haben!
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