Der Beruf des Bilanzbuchhalters ist kein Ausbildungsberuf, sondern ein Weiterbildungsberuf, der bundesweit einheitlich geregelt wird und auf bereits angeeignete Fachkenntnisse aufbaut. Der Themenbereich eines Bilanzbuchhalters umfasst normalerweise das betriebliche Rechnungswesen, weshalb die Position in Unternehmen sehr verantwortungsvoll und hoch angesehen ist. Zum betrieblichen Rechnungswesen zählen beispielsweise die Klärung von steuerlichen Fragen, sowie die Erstellung von Kosten- und Leistungsrechnungen und von Bilanzen und Abschlüssen unter Berücksichtigung von nationalen und internationalen Standards. In manchen Fällen übernimmt ein Bilanzbuchhalter sogar Führungsaufgaben oder die des Managements. Was genau ein Bilanzbuchhalter macht und wie die Ausbildung dazu aussieht, wird im folgenden Beitrag näher beschrieben.
Wie bereits oben erwähnt, ist der Bilanzbuchhalter für ein breites Themengebiet verantwortlich. Angefangen bei der Erstellung von Rechnungen über die Beantwortung steuerlicher Fragen bis hin zu Bilanz Erstellungen. Dazu kommt das Auswerten von Zahlen des Unternehmens und die Kostenkalkulation, sowie die Beratung der Geschäftsleitung. Bilanzbuchhalter werden beinahe in jeder Branche gesucht und können sogar den Steuerfachwirt oder den Fachwirt für Controlling anstreben. Sowohl große Dienstleistungsunternehmen als auch mittelständische Industriebetriebe können einen Experten für das Rechnungswesen sehr gut gebrauchen.
Da der Beruf des Bilanzbuchhalters kein Ausbildungsberuf, sondern ein Weiterbildungsberuf ist, bauen die Inhalte der Weiterbildung auf bereits vorhandenem Wissen auf. Die Weiterbildung geht zwischen vier und dreißig Monaten, je nachdem, welche Lehrgangsform gewählt wird. Die Weiterbildung erfolgt durch Lehrgänge, die berufsbegleitend, in Teilzeit oder durch Fernstudiengänge. Sie können blockweise oder auch abends stattfinden. Bei den Fernstudiengängen sind die Teilnehmer zuhause und lernen innerhalb von neun bis achtzehn Monaten durch wenige bis gar keine Präsenztermine was sie wissen müssen. Beim Teilzeit Unterricht findet der Unterricht zwischen neun und dreißig Monaten blockweise, an Wochenenden oder abends statt. Vollzeit Kurse sind am wenigsten vertreten und werden zwischen vier und acht Monaten absolviert.
In der Weiterbildung werden die Teilnehmer vorbereitet, mit schwierigen und anspruchsvollen Themen des Rechnungswesens umgehen zu können. Die Prüfung an der IHK für den Bilanzbuchhalter sind bundesweite einheitlich geregelt. Damit die Teilnehmer umfangreich darauf vorbereitet werden, sind folgende Themen in der Weiterbildung unerlässlich: Die Erstellung von Kosten- und Leistungsrechnungen, Zwischenabschlüssen und Jahresabschlüssen nach nationalem und internationalem Standard, die Erstellung von Lageberichten, die Lehre des finanzwirtschaftlichen Managements, des Steuerrechts und der betrieblichen Steuerlehre.
Die Prüfung findet an der IHK statt und wird in vier Teile aufgeteilt. Diese setzen sich wie folgt zusammen: Die ersten beiden Teile bestehen aus zwei schriftlichen Prüfungen, die die Teilnehmer ablegen müssen, gefolgt vom dritten Teil, der mündlichen Prüfung. In einer anschließenden Präsentation und dem Fachgespräch haben die Teilnehmer die Möglichkeit ihre erworbenen Kenntnisse unter Beweis zu stellen. Nachdem die Prüfung mit Erfolg abgeschlossen wurde, gilt die geschützte Berufsbezeichnung des „geprüften Bilanzbuchhalters IHK“ und die Absolventen erhalten ein Zertifikat, mit der Bestätigung der erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten. Die Wirtschaft sieht den Abschluss des geprüften Bilanzbuchhalters der IHK sehr hoch an.
Gerade kaufmännisch Gelernte belegen die Fortbildung zum Bilanzbuchhalter häufig, da die Karriere- und Gehaltsaussichten deutlich steigen. Um die Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter absolvieren zu können, wird eine dreijährige kaufmännische Berufsausbildung und eine Berufserfahrung von mindestens drei Jahren im Bereich des betrieblichen Rechnungswesens vorausgesetzt. Ebenfalls können Interessenten mit einem Betriebswirtschaftsstudium oder einem Wirtschaftswissenschaftsstudium in Betracht gezogen werden, die mindestens zwei Jahre Berufserfahrung haben. Ebenfalls können Menschen mit mindestens sechs Jahren Berufserfahrung im betrieblichen Rechnungswesen zugelassen werden. Die persönlichen Voraussetzungen für die Fortbildung beläuft sich auf Disziplin, analytischem Denkvermögen und Organisationstalent.
Entgegengesetzt zum Normalfall ist es beim Bilanzbuchhalter so, dass es mehr Stellenangebote als Bewerber gibt. Das liegt daran, dass Bilanzbuchhalter zum einen die Möglichkeit haben, kaufmännische Aufgaben zu übernehmen und zum anderen, dass sie sogar Führungspositionen besetzen können. Das macht sich natürlich einerseits bei der Arbeitsuche bemerkbar, aber auch beim Gehalt spielt das eine große Rolle. Bilanzbuchhalter können sowohl selbstständig arbeiten als auch angestellt und in jedem Fall gehören sie zu den besten Verdienern. Das kann noch gesteigert werden, wenn ein BWL-Studium angehängt wird oder nach einer siebenjährigen Erfahrung der Steuerberater angestrebt wird.
Das Gehalt eines Bilanzbuchhalters kann variieren. Das Einstiegsgehalt kann bei 45.000€ jährlich liegen. Durchschnittlich verdienen Bilanzbuchhalter ca. 61.000€ jährlich, wie die Steuerfachschule berichtet. Es kann auch hoch gehen bis zu 80.000€ jährlich. Dies kommt auch auf die Spezialisierung und die Berufserfahrung an. Ebenfalls entscheidend dafür ist die Größe des Unternehmens, in dem der Bilanzbuchhalter arbeitet und das Bundesland, in dem er tätig ist.
Das durchschnittliche Gehalt mit einer normalen Erfahrung eines Bilanzbuchhalters liegt laut der Steuerfachschule zwischen 53.750€ und 98.500€ pro Jahr. Je besser und höher die Berufserfahrung ist, umso mehr steigt auch das Gehalt.
Der Beruf des Bilanzbuchhalters lässt sich durch eine Weiterbildung erlernen, nachdem die Voraussetzungen durch beispielsweise eine dreijährige kaufmännische Berufsausbildung gegeben sind. Sie werden in Betrieben sehr hoch angesehen und haben eine sehr gute Chance einen Job zu bekommen und dann auch aufzusteigen. In der Weiterbildung, die zwischen vier und dreißig Monaten dauert, wird alles vermittelt, was für die Qualifikation nötig ist und die Prüfung findet dann letztendlich an der IHK statt. Bilanzbuchhalter können selbstständig und auch angestellt arbeiten und ihr Gehalt ist überdurchschnittlich hoch. Es gibt für den Job eine große Auswahl an Stellenangeboten.
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Die Gehälter gelten wahrscheinlich nur außerhalb der Steuerberatung.
Ich habe der BiBu (43, StFA und BiBu seit 15 Jahren) von unserem Steuerberater mal gesteckt, daß ich ca. 2,500 netto verdiene als StFA in der freien Wirtschaft mit 35. Sie wollte mir ihr Gehalt nicht verraten, es ist aber anscheinend darunter. So viel zum Thema 80,000 €…