Kommt mit der online Steuerberatung jetzt die digitale Revolution und der große Umbruch in der Welt der Steuern?
Durch das Internet und die zunehmende Digitalisierung haben in den vergangenen Jahren schon viele Branchen einen großen Umbruch erlebt. Es sind neue Berufe entstanden und alte Berufsstände kämpfen um ihr Überleben.
Auch die tägliche Arbeit der Steuerkanzleien hat sich verändert, weil im zunehmenden Maße Computer als Hilfsmittel eingesetzt werden.
Vor 20 Jahren saßen die meisten Steuerfachangestellten noch mit Stift und Papier am Schreibtisch und haben die Buchhaltung auf Papier gemacht – heute undenkbar!
Inzwischen ist das Papier weitgehend durch Computer verdrängt worden und fast jede Kanzlei ist auf dem Weg zum papierlosen Büro.
Natürlich hat sich dadurch auch die Arbeitsweise in den Kanzleien verändert und wandelt sich auch weiterhin.
In den letzten Monaten sind nun immer stärker verschiedene Konzepte auf dem Vormarsch, die eine viel weitreichendere Veränderung nach sich ziehen könnten.
Deswegen möchte ich mich in diesem Artikel mit der aktuellen Entwicklung, den Risiken und den Chancen der Digitalisierung beschäftigen.
Besteht uns mit der online Steuerberatung wirklich eine digitale Revolution bevor?
Zuerst möchte ich mich der Frage widmen, was überhaupt online Steuerberatung ist. Denn ganz so eindeutig lässt sich das gar nicht sagen.
Aktuell gibt es verschiedene Modelle auf dem Markt, die eine ganz unterschiedliche Philosophie haben.
Ich habe einmal exemplarisch 3 verschiedene Modelle herausgegriffen, um die Unterschiede zu verdeutlichen.
Felix1.de gehört zur ETL-Gruppe und hat neben der online Steuerberatung auch 160 Niederlassungen bundesweit. Damit ist felix1.de kein unerfahrenes Start-Up sondern ein etabliertes und erfahrenes Netzwerk im neuen Gewand.
Die ETL-Gruppe möchte mit dieser online Steuerberatung einen Schritt auf junge, moderne Unternehmer zugehen und die Steuerberatung nicht nur modernisieren sondern auch transparenter machen.
Jeder Mandant kann sich auf der Internetseite das passende Paket auswählen und bezahlt monatlich eine Pauschale. Damit werden die Steuerberaterkosten leichter zu kalkulieren und sind natürlich auch vergleichbarer.
Die Belege kommen nicht mehr im Schuhkarton oder im Pendelordner zum Steuerberater, sondern werden digitalisiert, damit Mandant und Steuerberater in der Cloud gemeinsam Zugriff auf die Unterlagen haben.
Bei debitoor.de handelt es sich weniger um eine online Steuerberatung als um eine online Buchführungssoftware. Programme wie Debitoor arbeiten in der Cloud und man kann über den Browser und per App auf das Programm zugreifen.
Mit debitoor.de können die Unternehmer ihre Buchführung selbst erledigen und zum Beispiel ihre Umsatzsteuer-Voranmeldung an das Finanzamt senden.
Doch auch wenn es sich „nur“ um ein Buchhaltungsprogramm und keine online Steuerberatung handelt, haben wir im Alltag immer häufiger mit solchen Programmen zu tun.
Es gibt immer mehr Mandanten, die ihre laufenden Geschäftsvorfälle selber buchen und wir als Steuerberater nur noch die Daten überprüfen und am Jahresende den Jahresabschluss und die Steuererklärungen erstellen.
Bei debitoor.de gibt es ein sogenanntes Steuerberater-Studio, in dem der Steuerberater direkten Zugriff auf die Buchhaltungsdaten des Mandanten hat.
Ein vollkommen anderes Konzept verfolgt pareton.de.
Nachdem der Steuerpflichtige seine Unterlagen zusammengestellt hat, bereitet Pareton die Unterlagen vor und erfasst die Daten. Anschließend muss der Mandant wieder tätig werden und seine Steuererklärung mit wenigen Klicks selbst erstellen.
Dieses Konzept ist also keine Steuerberatung im eigentlichen Sinne sondern ein Hilfeservice für Steuerpflichtige, die keinen Steuerberater beauftragen möchten, aber ihre Steuererklärung auch nicht vollständig alleine bearbeiten möchten.
Dieses Konzept wird uns im Alltag also weniger beschäftigen.
Wie du sehen kannst, gibt es inzwischen verschiedene Modelle, die die online Steuerberatung betreffen und auch beeinflussen.
Da von den genannten Beispielen aber nur felix1.de eine online Steuerberatung im engeren Sinne anbietet, beschränke ich mich im Folgenden auf dieses Angebot.
Einige Entwicklungen sind unaufhaltsam und werden sich früher oder später auf jeden Fall durchsetzen.
Dazu gehört das cloudbasierte Arbeiten. Die Tage der Papierbelege sind wohl endgültig gezählt.
Diese Form der Arbeit hat den entscheidenden Vorteil, dass sowohl Mandant als auch Steuerberater immer Zugriff auf die Daten haben. Verspätet eingereichte Unterlagen gehören dann der Vergangenheit an.
Außerdem sind wir als Steuerberatung viel näher am Tagesgeschäft der Mandanten, da wir die Daten fast in Echtzeit zur Verfügung gestellt bekommen und mehrmals pro Monat die Buchungen erfassen können.
Eine weitere Entwicklung, die sich abzeichnet, ist die zunehmende Automation.
Die Buchhaltungsprogramme werden immer besser und schlagen dem Buchhalter häufig schon den richtigen Buchungssatz vor.
In ein paar Jahren werden wohl die wenigsten Steuerfachangestellten noch selbst buchen. Die Arbeit wird sich wohl immer mehr in Richtung Kontrolle, Plausibilitätsprüfung und Auswertung verschieben.
Für die Mandanten sind solche Neuerungen eine große Verbesserung.
Die Belegbereitstellung in Echtzeit eröffnet ganz neue Möglichkeiten, da wir die Mandanten in ganz neuen Geschäftsbereichen unterstützen können.
So ist es für den Steuerberater in Zukunft zum Beispiel ohne Probleme möglich, das Forderungsmanagement zu übernehmen oder Überweisungen vorzubereiten.
Insgesamt rücken die Mandanten und Steuerberater viel näher zusammen und können gemeinsam und zeitgleich an den Finanzen des Unternehmens arbeiten.
Meine Prognose ist es, dass Steuerberater im zunehmenden Maße wieder SteuerBERATER werden. Sie werden ein Sparringspartner für die Unternehmer und das wachsame Auge für die Geschäftsfinanzen.
Alle Routinearbeiten, mit denen sich die Steuerkanzleien im Augenblick beschäftigen, werden wohl nach und nach automatisiert und durch die Technik übernommen.
Es ist eine spannende Entwicklung im Gange und die Zukunft gehört eindeutig der online Steuerberatung wie zum Beispiel den Steuerberatern von felix1.de.
Die Aufgaben, die die Steuerfachangestellten heutzutage erledigen, werden sich wohl zum Großteil wandeln. Routineaufgaben werden immer weiter automatisiert und manuelle Arbeit ist nicht mehr so stark gefragt.
Das bedeutet aber nicht, dass der Beruf gefährdet ist.
Das Aufgabengebiet wird sich weiter in Richtung Beratung verschieben. Ich gehe davon aus, dass Steuerkanzleien in 10 Jahren die Unternehmer in Echtzeit mit allen relevanten Zahlen und Auswertungen versorgen. Dem Unternehmer steht so immer eine Grundlage für strategische Entscheidungen zur Verfügung.
Die Kanzleien werden also viel stärker in das Tagesgeschäft der Unternehmer eingebunden sein.
Das war meine Meinung und Prognose zum Thema online Steuerberatung. Jetzt bin ich auch an deiner Meinung interessiert. Wie sieht die Steuerberatung in 10 Jahren aus? Schreib mir doch einen Kommentar unter diesen Artikel oder komme in unser Forum und schreibe einen Beitrag.
Ich bin gespannt auf deine Meinung!
10 Comments
felix1 ist ein Unternehmen, dass als Mitglied der ETL- Gruppe derzeit massiv Werbung betreibt… Ich rate jedem Unternehmen die Kosten GENAU zu prüfen… Alle Steuerberater, die mir DATEV arbeiten, können derzeit mit Unternehmen online und Mittelstands pro ebenso gute (oft wesentlich günstiger ) Lösungen anbieten…
Hallo Iris Anesi, danke für den Hinweis 😉
Natürlich kann es kostengünstigere Möglichkeiten für die Mandanten geben, aber in diesem Artikel geht es um verschiedene neue Konzepte und um die Frage, wie die Arbeit beim Steuerberater in 10 Jahres aussehen könnte.
Felix1 ist im Augenblick sehr präsent und auch andere Onlinelösungen werden immer bekannter. Also stellt sich die Frage, wie die Entwicklung der nächsten Jahre aussehen könnte.
Viele Grüße
Melchior
Vor 10 Jahren konnte sich der Mandant entscheiden, ob er die Belege abtippt oder der Steuerfachangestellte in der Kanzlei. Heute werden die Mandantenbuchhaltungen in sehr vielen Kanzleien nur noch digital verarbeitet, unabhängig davon, ob der Mandant die Belege selbst einscannt, eine Software zur Belegvorkontierung nutzt oder den Pendelordner in der Kanzlei abgibt. Damit der Steuerfachangestellte nicht Stunden mit dem Pendelordner vor dem Scanner verbringt, beauftragen die Kanzleien hierfür Dienstleister. Eine Software liest die Belegmerkmale aus, ein Buchungsvorschlag wird erstellt und der Steuerfachangestellte entscheidet, ob dieser übernommen oder geändert werden soll. Ob die Kanzlei jeden Mandanten in „Echtzeit mit allen relevanten Zahlen und Auswertungen versorgt“, dieser das nachfragt und bezahlt, bleibt abzuwarten.
Viele Grüße
Ulrich Tröller
Vielen Dank für einen interessanten Beitrag zur Online-Steuerberatung. Gut zu wissen, dass die Steuerberater bald von allen Routinearbeiten mithilfe von Software befreit werden. Ich arbeite schon mir debitoor.de und finde dieses Programm ganz toll.
Ich freue mich auf Cloudbasierte Arbeiten. Das finde ich gut, dass Mandant und Steuerberater immer Zugriff auf die Daten haben. Das kann allen Beteiligten die Arbeit wesentlich erleichtern.
Ich bin damit einverstanden, dass Digitalisierung viele Branchen beeinflusst und verändert hat. Unternehmen sollen auf jeden Fall das digitale Potenzial ausnutzen. Ich finde die Steuerberatung einen interessanten Bereich diesbezüglich. Ich bin auf der Suche nach eine praktische Lösung für meine Firma und ich glaube, dass diese Webseiten mir hilfreich sein werden. Danke für die Tipps!
Ich glaube, dass die Steuerberatung viele Vorteile der Digitalisierung ausnutzen kann. Ich bin auf der Suche nach einer praktischen Lösung für die Buchhaltung meiner Firma. „Debitoor.de“ klingt gut. Es gefällt mir, dass es gleichzeitig eine online Steuerberatung und eine online Buchführungssoftware ist. Ich werde mich auf jeden Fall weiter darüber informieren, danke!
Ich glaube, dass Digitalisierung viele Vorteile zur Steuerberatung mit sich bringen kann. Ich habe seit Kurzem mit einer Ausbildung im Bereich angefangen und lese gerne über das Thema, um auf dem Laufendes zu bleiben. Dein Beitrag ist sehr interessant und hat mir einen guten Überblick über das Thema angeboten. Danke!
Ich reiche meine Belege auch bei meinem Steuerberater ein. Wie Sie bereits sagen, eröffnet die Online-Methode im Sinne der Belegbereitstellung in Echtzeit neue Möglichkeiten. Ich denke, dass mein Steuerberater meine Steuererklärung viel zielführender, zeit- und kostensparender durchführen kann als ich es könnte. Vielen Dank!
Ich finde es interessant, wie die Branche der Steuerberatung digitalisiert wird. Schön, dass Routinearbeiten dadurch automatisiert werden können. Das lässt in jedem Betrieb mehr Platz für das eigentliche Geschäft.