Klar ist, dein Chef muss Einnahmen erzielen um seine Ausgaben zu decken und natürlich möchte er dabei auch einen Gewinn erzielen. Wovon sonst soll er zum Beispiel dein Gehalt bezahlen? Soweit, so klar.
Doch wie setzt sich diese Rechnung das so genannte Steuerberater Honorar, eigentlich zusammen? Wie kommt dein Chef auf die einzelnen Beträge? Zugegeben habe ich mich als Auszubildende selbst nie mit dem Thema beschäftigt. Die einzige Tangente, die ich mit den Rechnungen hatte war, dass ich sie gelegentlich in Briefumschläge verstaut und zur Post gebracht habe.
Dir allerdings möchte ich den Vorteil verschaffen, damit du weißt, wie die Rechnungen entstehen.
Die rechtliche Grundlage zum Steuerberater Honorar
Die Rechnung erstellt der Steuerberater nicht willkürlich. Er ist an die Steuerberatervergütungsverordnung – kurz StBVV – gebunden. Dieses Gesetz regelt, wie und in welcher Höhe der Steuerberater eine Dienstleistung abrechnen darf.
Die Rechnung hängt also nicht beispielsweise von der Höhe der Steuererstattung ab – So nach dem Motto: Die etwaige Steuererstattung muss der Mandant zu einem gewissen Prozentsatz mit seinem Steuerberater teilen. Nein! Dahinter stecken Logik und Vorgaben.
Im Zuge der Reform mit Gültigkeit ab dem 01.01.2013 wurde die seit dem 01. April 1982 bestehende Steuerberatergebührenverordnung (StBGebV) in die heute gültige Steuerberatervergütungsverordnung umbenannt. Solltest du also über diese beiden Begriffe stolpern, handelt es sich um ein und das selbe Gesetz.
Kurz erklärt
Grundlage für die Berechnung der Gebühr ist der sogenannte Gegenstandswert.
Dieser ist in den meisten Fällen abhängig von Einnahmen, Vermögen oder Umsatz des Mandanten. Der Gegenstandswert steigt also mit dem Erfolg des Unternehmens beziehungsweise den Einkünften der Privatperson. Des Weiteren wird der jeweilige Fall mit steigenden Einnahmen auch umfangreicher und die Anzahl der Belege nimmt zu, sodass das in der Regel höhere Gebühren nach sich zieht.
Das Honorar richtet sich nun meistens nach dem oben genannten Gegenstandswert und nach den folgenden Tabellen:
Tabelle A = Beratungstabelle
Tabelle B = Tabelle für den Jahresabschluss
Tabelle C = Buchführungstabelle
Tabelle D = Landwirtschaftliche Tabelle
Tabelle E = Tabelle für Rechtsbehelfe (Einsprüche etc.)
Was genau ist nun dieser Gegenstandswert?
Der Gegenstandswert ist sozusagen der Wert des Interesses und spiegelt auch in etwa die Leistungsfähigkeit deines Mandanten wider.
Nachfolgend findest du ein paar typische Dienstleistungen und die Berechnung des dazugehörigen Gegenstandswertes:
1 Comment
Als ich noch beim Steuerberater arbeitete (gut ein Jahr nach der Prüfung) wurde nur nach Stundensatz abgerechnet.
Ich bekam für 40 h 2,400 Euro brutto (angeblich viel Geld zum berufsanfang hier in Berlin), der Chef hat für meine (!) Tätigkeit dann 85 bis 105 Euro netto abgerechnet (mein Gehalt waren unter 10 Euro netto!!!).
Fazit: übelste Ausbeutung, bin in die freie Wirtschaft gewechselt für 3,000 Euro plus Fahrkarte.
Mein Kommentar kurz vor Kündigung: der Chef könne nicht erwarten, daß er meine Tätigkeit eins zu eins abrechnen könne bei meinem Gehalt. Da war der natürlich angepißt. Jetzt kann er sich nen anderen Idioten suchen, der mit der U-Bahn zur Arbeit fährt, während er mit der S-Klasse ankommt und mich volljammert, daß er ja angeblich so schlecht bezahlt wird.