Den Beruf des Steuerberaters in der heutigen Form gibt es seit Ende des 19. Jahrhunderts. Allerdings gab es schon im alten Rom Menschen, die steuerberatend tätig waren. Somit handelt es sich bei diesem Beruf nicht nur um eine fachlich sehr interessante und vielseitige Tätigkeit, sondern auch um eine mit langer Tradition.
Die Beschäftigung als Steuerberater gilt als eine der sichersten in der Zukunft. Nicht nur im privaten Bereich sondern auch im Bereich der Wirtschaft werden immer gute Steuerberater benötigt.
Für diesen Beruf solltest du auf jeden Fall von steuerlichen und wirtschaftlichen Aspekten fasziniert sein. Vor allen Dingen ist die Bereitschaft wichtig, sich ständig weiterzubilden und sich über Neuheiten in steuerlichen Bereichen zu informieren.
Ebenso wichtig ist ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein. Denn als Steuerberater hast du nicht nur die Verantwortung, deine Mandanten gut zu beraten, sondern du genießt ihr uneingeschränktes Vertrauen in ihren finanziellen Angelegenheiten.
Des Weiteren benötigst du eine gewisse Vorliebe für den Umgang mit Zahlen, mit Menschen sowie für kaufmännisches und analytisches Denken.
In Deutschland gehört der Steuerberater zu den freien Berufen und Kammerberufen. Die Berufsbezeichnung ist gesetzlich geschützt.
Die Aufgaben eines Steuerberaters sind sehr vielfältig. Sie lassen sich in die fünf großen Bereiche
unterteilen.
Im Aufgabengebiet Steuerklärung übernimmt der Steuerberater die Buchführung für seine gewerbetreibenden Mandanten und führt die Aufzeichnungen für seine freiberuflich tätigen Mandanten.
Arbeitgebern bietet er seine Unterstützung, indem er die Gehalts- oder Lohnabrechnungen anfertigt.
Jahresabschlüsse inklusive Erläuterungsberichte, Einnahmenüberschussrechnungen sowie Steuererklärungen fallen ebenfalls in diesen Aufgabenbereich.
Der Steuerberater vertritt im Bereich der Steuerrechtsdurchsetzung seine Mandanten vor Gerichten beispielsweise bei Steuerstrafsachen.
Außerdem berät er sie in laufenden Bußgeldverfahren und bei anstehenden Außenpüfungen.
Des Weiteren überprüft er die Steuerbescheide der Finanzämter auf ihre Richtigkeit.
Im Aufgabenfeld der Steuergestaltung berät der Steuerberater seine Mandanten, wie sie ihre steuerliche Belastung verringern und optimieren können.
Ebenso ist er beratend bei Unternehmensgründungen, Personal- und Investitionsentscheidungen sowie im privaten Bereich der Mandanten tätig.
Der vierte große Bereich beinhaltet die Beratung bei betriebswirtschaftlichen Themen. Hier unterstützt der Steuerberater, indem er Kalkulationen, Wirtschaftlichkeitsrechnungen oder Kostenrechnungen erstellt.
Er übernimmt die beratende Funktion bei anstehenden Finanzierungen, Finanzplänen und Kreditwünschen.
Auch organisatorische Fragen wie beispielsweise Verwaltungs- oder Betriebsabläufe klärt der Steuerberater.
Das letzte Aufgabengebiet ist die freiwillige Prüfung. Der Steuerberater führt freiwillige Prüfungen von Unternehmen durch. Er überprüft ebenfalls die Buchführung, die Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen.
Zu guter Letzt übernimmt er noch Aufgaben wie gesetzliche Prüfungen und die Erteilung von Bescheinigungen zu steuerrechtlichen Vorgaben.
Der Steuerberater hat auch die Möglichkeit, als unabhängiger Gutachter in Strafverfahren tätig zu werden und bei laufenden Insolvenzverfahren oder treuhänderische Aufgaben zu übernehmen.
Wie du siehst, handelt es sich um einen interessanten und vielfältigen Beruf. Wie kannst du nun Steuerberater werden?
Es gibt zwei Wege, um Steuerberater zu werden.
Zum einen kannst du den Weg über die Ausbildung zum Steuerfachangestellten wählen, und zum anderen kannst du nach deinem Abitur ein Studium absolvieren.
Die Ausbildung zum Steuerfachangestellten dauert 3 Jahre und ist eine duale Ausbildung. Das bedeutet, dass du parallel zu deiner Ausbildung in der Kanzlei die Berufsschule besuchst.
Am Ende der Ausbildung folgt die Abschlussprüfung als Steuerfachangestellter.
Wenn du diese bestehst, kann du dich entscheiden, ob du eine Weiterbildung zum Steuerfachwirt machst oder die vorgeschriebenen 10 Jahre Berufserfahrung sammelst, um dich zur Prüfung zum Steuerberater anzumelden.
Entscheidest du dich für die Weiterbildung, benötigst du nur noch 7 Jahre Berufserfahrung für die Prüfung.
Wenn du ein Studium machen möchtest, hast du mehrere Möglichkeiten, um Steuerberater zu werden. Viele nutzen hierfür die Studiengänge Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft, Wirtschaftswissenschaft sowie Jura oder Wirtschaftsrecht.
Allerdings gibt es auch Universitäten und Fachhochschulen, die gezielte Studiengänge zum Thema Steuern anbieten.
Hast du dann dein Studium erfolgreich gemeistert, brauchst du allerdings auch hier erstmal Berufserfahrung, um für die Prüfung zum Steuerberater zugelassen zu werden.
Hast du dein Studium mit Diplom oder als Master abgeschlossen, kannst du dich für die Zulassung prüfen lassen, wenn du 2 Jahre Berufserfahrung gesammelt hast.
Mit einem Abschluss als Bachelor benötigst du 3 Jahre.
Nach erfolgtem Studium oder erfolgter Ausbildung mit jeweils entsprechenden Berufserfahrungen, kannst du die Prüfung ablegen.
Diese besteht allerdings nicht nur aus der fachlichen Prüfung, sondern auch aus der persönlichen Prüfung.
Die Überprüfung deiner Person bedeutet, dass du die Zulassung nur erhältst, wenn deine privaten wirtschaftlichen Verhältnisse geordnet sind und du keine rechtskräftigen Verurteilungen hast, die dir untersagen ein öffentliches Amt auszuführen.
Bestehst du diese Prüfung, erhältst du die Zulassung als Steuerberater von der zuständigen Steuerberaterkammer.
Weitere Informationen über den Weg zum Steuerberater findest du hier: Wie werde ich Steuerberater?
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Grundsätzlich gibt es keinen festgelegten Karriereweg.
Nach der Prüfung kannst du entweder als angestellter Steuerberater in einer Kanzlei arbeiten, in einem Wirtschaftsunternehmen arbeiten (Syndikus Steuerberater) oder dich selbständig machen.
In sehr großen Steuerkanzleien, wie zum Beispiel den Big 4 Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, gibt es aber inzwischen 5 feste Karrierestufen, die du nach der Prüfung durchläufst:
Die erste Stufe ist der Steuerassistent beziehungsweise Junior Tax Consultant.
Nach einigen Jahren der Berufserfahrung kannst du als Senior Tax Consultant aufsteigen. Das heißt, dass du kleine Teams oder Projekte leiten kannst und Selbständige beraten darfst.
Nach fünf bis sechs Jahren Praxiserfahrung kommt die Karrierestufe Manager. Der Manager übernimmt die Führung mehrerer Teams sowie Pojekte und Sonderberatungen. Er kann sich auch auf bestimmte fachliche Schwerpunkte spezialsieren.
Sieben bis zehn Jahre dauert es, um als Senior Manager tätig zu werden.
Die letzte Karrierstufe ist es, Partner in einer Gesellschaft zu werden.
Das Gehalt der Steuerberater ist unterschiedlich. Meistens verdienen sie in ihren ersten Berufsjahren zwischen 3600 Euro und 4700 Euro.
In der Regel liegt es anfangs bei 4000 Euro brutto. Je mehr Berufserfahrung er sammelt, desto höher steigt auch das Gehalt.
Am besten verdient der Steuerberater, wenn er nach einigen Jahren eine eigene Steuerkanzlei eröffnet oder vielleicht noch eine Weiterbildung zum Wirtschaftsprüfer macht.
Während der Zeit als ausgebildeter Steuerfachangestellter verdienst du, im Gegensatz dazu, im Schnitt um die 2100 Euro brutto im Monat.
Mehr Infos: Gehalt für Steuerfachangestellte – Eine gerechte Bezahlung?
Innerhalb der Ausbildung kommt es bei der Vergütung darauf an, in welchem Bundesland du lebst.
Weitere Informationen findest du in unserem Artikel über die Ausbildungsvergütung für Steuerfachangestellte.
Hast du noch Fragen zum Beruf des Steuerberaters? Was findest du attraktiv an dem Beruf und was schreckt dich ab? Schreib mir doch einen Kommentar unter den Artikel oder komm in unser Forum und beteilige dich an den Diskussionen!