Du interessierst dich für ein Studium nach deiner Ausbildung? Du liebst den Umgang mit Zahlen und dem Gesetz? Du hängst deine berufliche Messlatte sehr hoch und willst Karriere machen?
Der Weg vom Steuerfachangestellten zum Steuerberater ist steinig und hart.
Gerade wenn man den nicht-akademischen Weg wählt, zieht das ganze zehn Jahre nach sich, die man konzentriert und straight sein Ziel, ganz oben mitzuspielen bei den Steuerprofis, verfolgen muss.
Weitere Prüfungen folgen und demnach auch weitere Tage und Wochen, die man unaufhaltsam lernen muss. Denn perfektes Wissen gibt es im Steuer-Metier so gut wie nicht.
Es gibt immer noch ein Gesetz mehr, das darauf wartet, von dir entdeckt zu werden.
Ein Studium könnte dir die Wartezeit (gefühlt) etwas verkürzen.
Klar, lernen steht in dieser Zeit auch an oberster Stelle. Und die Dauer der Berufserfahrung, die du bis zum Steuerberater inne haben musst, wird de facto auch nicht kürzer.
Doch durch die praktischen Erfahrungen während der Studienzeit punktest du später auf dem Arbeitsmarkt.
Die verschiedenen Möglichkeiten
1. Duales Studium
Diese Form ist dir bestimmt schon einmal zu Ohren gekommen.
Wie der Name bereits verrät, besteht dieses Studium aus 2 Komponenten. In diesem Fall sind es eine Hochschule, an der du dich im jeweiligen Fach einschreiben müsstest und ein Unternehmen, das dich (mindestens) während der Zeit des Studiums bei sich aufnimmt.
Bei einem Steuer-Studium könntest du sogar die Ausbildung in einer Kanzlei absolvieren UND dual studieren. Die Kanzlei wäre in diesem Fall der praktische Part.
Eine Beanspruchung der Nerven von Personen, die nebenberuflich auch noch studieren, ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Doch wenn du dein Ziel fokussierst und dir sooft es geht bewusst machst, wofür du diese Schinderei betreibst, wird es sicher erträglicher.
Ähnlich einer dualen Ausbildung, die auch als Vorbild eines solchen Studienmodells fungierte, gliedert sich das Studium in Praxis- und Theoriephasen.
Welche Vorteile bietet dir dieses Modell?
Zum einen den, um den wir hier in Deutschland mit der einzigartigen Dualen Ausbildung beneidet werden: Theorie- UND Praxiserfahrung. Allein diese zwei Seiten einer Medaille gemeinsam lassen einen Lernenden zum Erfahren(d)en werden.
Zudem erhält der Studierende seitens des Unternehmens für die Zeit eine Vergütung, die sicher nicht allzu üppig ist. Im Gegensatz zur Situation eines „armen“ reguläre Studenten jedoch sehr von Vorteil.
Und wie gehst du nun vor, wenn du dieses Modell ins Auge fasst?
Du hast 2 Möglichkeiten:
Entweder, du suchst dir eine Hochschule, die deinen gewünschten Studiengang anbietet.
Oder du erkundigst dich initiativ bei Unternehmen oder Kanzleien, ob sie dich für dieses neuartige und viel versprechende Modell „beherbergen“ wollen (in größeren Unternehmen ist die Chance wahrscheinlich größer; frage hier bei der Personalabteilung genauer nach).
Fest steht, dass dieses Modell in Zukunft immer weiter gefragt sein wird, also zögere nicht zu lang mit deiner Entscheidung 🙂
2. Steuerberater Studium
Nach dem Wortlaut der Steuerkammer kann der Steuerberater werden, der ein wirtschaftliches oder rechtswissenschaftliches Hochschulstudium oder ein Hochschulstudium mit wirtschaftswissenschaftlicher Fachrichtung erfolgreich absolviert hat und eine anschließende praktische Tätigkeit von zwei bis drei Jahren vorweisen kann.
Um es etwas konkreter zu machen, sind hier u.a. Studiengänge wie VWL, BWL Jura und Wirtschaftsrecht gemeint.
Und auch so genannte spezialisierte Studiengänge, auf die ich im Folgende näher eingehen werde.
Vor der Wahl für einen bestimmten Studiengang solltest du dir aber darüber Gedanken machen, wie deine berufliche Zukunft aussehen soll: Willst du definitiv deine Zeit mit Steuern und Wirtschaftsprüfung zubringen, dann ist ein spezialisierter Studiengang genau das Richtige für dich.
Willst du dich allerdings noch nicht 100% festlegen, wähle lieber Fächer wie BWL u.ä., in deren Verlauf du dich noch spezialisieren kannst.
Um zur Steuerberaterprüfung zugelassen zu werden, muss dein Studiengang von der Steuerkammer als passend eingestuft worden sein.
Wenn du diesbezüglich keine genauen Informationen hast, frage bei der Steuerkammer nach.
Bachelor oder Master?
Hast du dich nun für einen Studiengang entschieden, steht noch die Frage aus, ob du nach drei Jahren (vorerst) dein Studium beendest, oder noch weitere 1,5-2 Jahre für deinen „konsekutiven Master“ (also ein Master, der inhaltlich anknüpft an die Thematik des Bachelors) dranhängst.
Den Master kannst du natürlich später nebenberuflich absolvieren.
Der Vorteil der entsteht, wenn du ihn gleich an einen Bachelor anhängst, wäre, das du nur 2 statt mindestens 3 (wie beim Bachelor) Jahre benötigst, um zum Steuerberater-Examen zugelassen zu werden.
Welche Variante du wählst, hängst ganz von deinen persönlichen Präferenzen sowie deiner Karriereplanung ab.
Eine kleine Auswahl an Studiengängen und die zugehörigen Hochschulen:
Hochschule | Studiengang |
BiTS Hochschule: | BWL & Steuern |
Duale Hochschule BaWü: | Steuern und Prüfungswesen |
FOM Hochschule: | Steuerrecht |
IUBH: | BWL/ Steuerberatung |
BA Dresden: | Steuern Prüfungswesen Consulting |
HS RheinMain: | Accounting and Taxation |
Falls du weiterführende Informationen suchst, wende dich an Studienberatungen der Hochschulen und Berufsakademien. Auch in Studiendatenbanken wirst du bzgl. dem großen Spektrum an Möglichkeiten fündig.
Besonders wegweiser-duales-studium.de und duales-studium.de bieten sich zur eingehenden Recherche an!
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2 Studiengänge unter der Lupe: Steuerrecht & das Taxation Studium
1. Steuerrecht:
Angst vor Arbeitslosigkeit brauchst du nach Erwerb dieses Studiums beileibe nicht zu haben!
Du bist ein „Steuernerd“ und jedes x-beliebiges Unternehmen möchte von deinem Expertenwissen profitieren.
Hier ein paar Fakten:
- als Präsenz- oder Teilzeitstudium durchführbar
- Bachelor: 6-7 Semester (je nach Anbieter); Master: 2-4 Semester
- Fernlehrgangs-Angebot
- Inhalte (Ausschnitt): Grundlagen Steuerrecht, Mikro- und Makroökonomik, Sanierung und Restrukturierung)
- Arbeitsorte u.a.: Wirtschaftsprüferbüros, Steuerberaterkanzleien, Versicherungen, Finanzbehörden
- Gehalt: überdurchschnittlich (bist du im Besitz eines Masters, kannst du ein Einstiegsgehalt von 4.200€ brutto erwarten)
2. Taxation Studium:
Hier wirst du optimal auf den Beruf des Steuerberaters vorbereitet und erhältst zudem noch Skills, die sich in Führungspositionen als nützlich erweisen werden.
Dieser Studiengang ist vor allem für Leute gedacht, die bereits ein allgemein wirtschaftliches Studium absolviert haben und sich nun auf den Bereich der Steuern spezialisieren wollen.
Die Fakten:
- an privaten Hochschulen, Fachhochschulen und Universitäten zu finden; z.T. berufsbegleitend möglich
- je nach Vorbildung 2-4 Semester (in Teilzeit meist 7 Semester); Master zw. 4 und 8 Semestern
- Inhalte u.a.: Grundzüge Rechnungswesen, VWL, Finanzwirtschaft; Unternehmensbewertung
- Qualifikation für Führungspositionen in Steuer-, Rechts- und Wirtschaftsberatung (Beruf des Finanzbeamten, Unternehmensberaters etc.)
- sehr gutes Gehalt (ab 3.400- durchschnittlich 7.800€ brutto als Senior Tax Manager), hervorragende Karriereperspektiven (du kannst es hier bis zur Führungsspitze eines Unternehmens schaffen!)
Einer steilen Karriere steht dir jetzt also nichts mehr im Wege.
Lote deine Stärken und Ziele aus, dann besitzt du – ob mit oder ohne Studium- genügend Ressourcen, um deine beruflichen Wünsche zu erfüllen!
Wie sehen deine Pläne aus? Bist du dir noch unsicher? Diskutiere mit uns die verschiedenen Möglichkeiten im Steuerazubi Forum.