Zu aller erst: Ja, das geht.
Ich persönlich komme seit knapp zwei Jahren in den „Genuss“, Ausbildung und Studium unter einen Hut zu bekommen.
Zudem versuche ich, meinen Mann und mein Kind (und natürlich den allseits geliebten Haushalt 🙂 ) nicht zu kurz kommen zu lassen.
Geplant war mein „Self-made Duales Studium“ jedoch nicht wirklich.
Es ergab sich daraus, dass ich mich nach einem nicht abgeschlossenen Psychologie- Fernstudium erneut der Herausforderung stellen wollte. Welche das war? Den Feind namens Statistik l und ll zu besiegen (nach dem ersten Feind, den ich vor langer Zeit mehr schlecht als recht bezwang: das Mathe-Abitur).
Ich entschloss mich, ein Bildungswissenschaften Studium anzugehen. Hätte man mir damals etwas von einer Umschulung zur Steuerfachangestellten erzählt, hätte ich diese Person für übergeschnappt erklärt.
Nun kam es aber wenige Zeit nach der Einschreibung für das Studium so, dass meine Arbeitsvermittlerin von der Agentur für Arbeit etwas von einer Umschulung erzählte.
Eine, die sie mir wärmstens ans Herz legte, war die der Steuerfachangestellten. Das Argument, dass Mathe eine mir sehr unsympathische Angelegenheit ist und andere bestimmt geeigneter für diesen Beruf, ließ sie nicht gelten.
Die kurze Zeit der Umschulung und der Fakt, danach schnell eine Anstellung zu finden und ein festes Monatseinkommen zu erhalten, überzeugten mich schließlich.
Derzeit befasse ich mich also mit geisteswissenschaftlichen Belangen, die ich in diversen Bildungsinstituten anwenden könnte – um gleichzeitig harte Zahlen und Fakten zu erklimmen, die in das wunderbare Reich der Steuern gehören.
Kind & Kegel sowie die Lernerei für Ausbildung und Studium unter einen Hut zu bringen, sind kein Ding der Unmöglichkeit. Man muss nur zaubern können J .
Im Ernst: Mein Zaubermittel ist ein ganz Einfaches: Nutze Leerlaufphasen in Bus & Bahn und habe deine Hefter & Bücher immer parat. Auch Apps für dein Smartphone eignen sich hervorragend für spontane Lernarrangements.
Zudem geht es ja in diesem Text um akademische Ziele, die mit ein und demselben Inhalt, nämlich Steuern, zu tun haben. Das macht vieles einfacher…
Im Folgenden erzähle ich dir, wie du Ausbildung und Studium unter einem Dach und mit gleichen Themeninhalten (Duales Studium) angehst.
Außerdem erfährst du mehr über das Thema Fernstudium.
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Ein Fernstudium ist, was den Namen angeht, selbsterklärend. Du studierst aus der Ferne. Die meiste Zeit von Zuhause aus.
Es gibt wenige Termine im Semester, die du als Präsenzveranstaltung absolvieren musst.
Zudem findet zum Ende eines jeden Semesters eine schriftliche Abschlussprüfung statt.
Es kann auch sein, dass du stattdessen eine Hausarbeit verfassen musst, die du Ende des Semesters einschickst bzw. online stellst.
Das klingt im ersten Moment nicht anspruchsvoll und wenig zeitintensiv. Doch du solltest dabei bedenken, dass eine Hausarbeit im Studium eine, wenn auch kleine, wissenschaftliche Arbeit ist. Sprich: Du musst weiterführende Recherchen im Vorfeld anstellen, lästige Quellenangaben dilettantisch genau einfügen sowie ggf. Interviews mit Experten durchführen.
In einem Fernstudium bist du weitestgehend auf dich allein gestellt. Dies ist nicht jedermanns Sache. Natürlich hast du über spezielle Portale Kontakt zu Kommilitoninnen, Tutorinnen und Professorinnen. Außerdem findest du auf diesen Sachen wie Audiodateien mit für die jeweiligen Module relevanten Inhalten, alte Klausuren sowie Übungsaufgaben.
Doch der Feind sitzt stets und ständig im selben Raum wie du: Nämlich dein innerer Schweinehund bzw. dessen kleine Schwester, die Prokrastination.
Die reibt sich die Hände und freut sich, wenn du statt des dir selbst gesteckten Ziels, heute drei Seiten zu schreiben, die neuste Folge „Game of Thrones“ schaust.
Also behalte immer im Hinterkopf, dass du allein die Motivation aufbringen musst, die erforderlichen Modulprüfungen zu bestehen.
Hier einige Studiengänge bzw. Hochschulen, an denen du Steuer-Thematik zum Thema haben:
In diesem Artikel nur das Wichtigste. Hier geht es allein um das Duale Studium.
Ein duales („dual“ = aus zwei Elementen bestehend) Studium ist, dem Namen gefolgert, aus zwei Teilen bestehend: dem Studium sowie einer Ausbildung.
Zudem findet man die Zweiteilung auch anhand dessen, dass du einerseits an einer Hochschule eingeschrieben bist und andererseits bei einem Unternehmen angestellt. Letzt Genanntes ist dann für den Praxisteil verantwortlich, den du absolvieren musst.
Willst du das Wagnis eines Dualen Studiums beginnen, so suche dir zuerst ein Unternehmen, das sich als dein Partner für dieses anbietet.
Wichtig ist, vor deinem geplanten Studium nicht allzu lang zu warten. Das Modell des Dualen Studiums wurde in den letzten Jahren immer begehrter, sodass du eine große Zahl an Mitbewerbern hast.
Einige Unternehmen, wie Kaiser+Kraft bieten sogar eine Vielzahl von unterschiedlichen Ausbildungen und Studiengängen an.
Bist du dann eine der Glücklichen, die einen Platz ergattern konnten, so benötigst du noch eine Hochschule, die einschlägige Studiengänge anbietet. Für das Einschreiben an diesen Hochschulen finden meist im Vorfeld Auswahltests statt.
Häufig arbeiten die Unternehmen schon mit Hochschulen zusammen, sodass diese Sache „wie von selbst“ von statten geht.
Andernfalls müsstest du selbst die Initiative ergreifen.
Wie du siehst, gibt es keinen reinen Studiengang „Steuern“. Die meisten haben natürlich Steuern als Thematik. Jedoch variieren im Einzelnen die Schwerpunkte.
Alles in allem bist du nach einem Studium eine „Fachkraft für Steuern“.
Du bist ein wertvolles Mitglied in Kanzleien. Gleichzeitig kannst du jedoch auch in der freien Wirtschaft arbeiten. Durch das Studium wirst du bevorzugt im mittleren oder höheren Management- bzw. Controlling-Bereich eingesetzt.
Der Vorteil an einem Dualen Studium ist, dass du „am eigenen Leib“ die Verzahnung von Finanzwirtschaft und steuerlicher Theorie erfährst.
Zudem wird hier das Dilemma der mangelnden Symbiose von Praxis und Theorie weitestgehend umgangen. Du bist von Beginn an vernetzt, was praktisches Wissen im steuerrechtlichen und beratenden Alltag angeht, nämlich in deinem Unternehmen.
Andererseits wirst du gefüttert mit dem Know-How an der Uni. Dein Arbeitgeber wird genau das schätzen.
Das Duale Studium findet in Blöcken statt, die jeweils an der Uni (zum Teil Fernstudium) oder im Partnerunternehmen stattfinden.
Gerade dieser Aspekt war, wenn ich meine Erfahrungen einschließe, ein großes Manko in der Umschulung.
Zu Beginn hatte ich ein dreiviertel Jahr reine Theorie im Bildungsträger. Anschließend war ich ein Jahr in meinem Praktikumsbetrieb, einer kleineren Kanzlei, eingesetzt.
Mittlerweile befinde ich mich wieder in der Schule, zur Prüfungsvorbereitung. Hier musste ich feststellen, dass mir die Zeit in der Kanzlei für das theoretisch geforderte Prüfungswissen so gut wie nichts gebracht hat.
Meiner Meinung nach haben hier die Steuerkammern unseres Landes noch eine Menge Nachholbedarf! Denn diese sollten die Prüfungsanforderungen viel mehr den tatsächlichen Mandantenalltag u.ä. anpassen.
Oder aber sollte der Unterricht (das geht wiederum an die unterschiedlichen Bildungsträger) viel eher auf spezielle Prüfungsfragen eingehen.
Finanziell gesehen ist ein Fernstudium relativ aufwendig. Du musst, falls du erstmal nur den Abschluss des Bachelors anstrebst, mit mehreren Tausend Euro rechnen.
Den Master könnest du anschließend natürlich auch (oft als Fernstudium) angehen. Das würde noch einmal einen erheblichen finanziellen Aufwand darstellen.
Hier liegt ein weiterer Vorteil des Dualen Studiums: Dein Partnerunternehmen zahlt dir meist von Beginn an ein Gehalt und übernimmt gleichzeitig die Kosten für die Hochschule.
Bist du dann nach deinem Studium in diesem Unternehmen fest angestellt, ist es sehr wahrscheinlich, dass dir dieses auch beim Masterabschluss unter die Arme greift (falls dieser dein nächstes Ziel ist).
Was die Berufsaussichten angeht, fährst du mit einem Studium, ob „fern“ oder dual im Praxisalltag der Steuern angesiedelt, generell gut.
Jedoch ist es sehr wahrscheinlich, dass du beim Absolvieren eines Dualen Studiums gleich einen sicheren Arbeitsplatz in petto hast.
Denn die Unternehmen, die sich für dich als Duale Studentin entscheiden, übernehmen dich in den meisten Fällen. Schließlich haben sie eine Menge in dich investiert (im eigentlichen und auch übertragenen Sinne).
Du bist bereits eine wertvolle Arbeitskraft, die die Unternehmensabläufe sehr gut kennt.
Um das auch möglichst sicherzustellen, sind auch die Auswahlverfahren zu Beginn sehr hart.
Alles in allem brauchst du für jede der von mir vorgestellten Optionen eines: Biss und Disziplin.
Doch wenn du es schaffst, dich über eine längere Zeit hinweg selbst zu motivieren und deinen Alltag für das Lernen zu strukturieren, steht deinem späteren beruflichen Erfolg nichts mehr im Wege.
Gibt es hier Leute, die bereits Erfahrungen mit einem Dualen Studium oder auch Fernstudium gemacht haben? Oder hast du vor, dich bald für ein solches einzuschreiben?
Erzähle doch den anderen im Forum davon!
3 Comments
Hallo:) danke an die die sowas schreiben und einen motivieren.
Ich komme aus dem Kosovo und habe in Deutschland eine Ausbildung als Fachverkäuferin in einer Bäckerei begonnen. In Kosovo habe ich schon mein Bachelor Studium absolviert Fach Germanistik. Zurzeit denke ich darüber nach das ich gerne Lehrerin werden möchte und zwar in einer Berufsschule dazu würde ich auch gerne deutsch als Fremdsprache in Volkshochschulen unterrichten. Könnte ich neben meiner Ausbildung (die mach ich, um etwas festes zu haben, damit kann ich immer ein Job finden..also leichter als sonst was), aber ich würde neben meiner Ausbildung mein Master studium im berreich deutsch als Fremdsprache oder Lehramt für Berufsschule beginnen, hhmm weiß jmd, ob das möglich wäre? Und kann man sich an Berufshelfer der Agentur für Arbeit vllt wenden, wird man da beraten oder muss man zu Unis? Würde mich über eine Antwort freuen.?
Hallo Romy, vielen Dank für Deinen Bericht! Ich überlege auch, ein Fernstudium neben der (kommenden) Umschulung zu absolvieren, habe aber Angst, dass die Rentenversicherung das gar nicht zulässt. Wusste Deine Agentur für Arbeit über das Fernstudium Bescheid oder musstest Du es sogar bewilligen lassen?? Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar! LG Ann
Hallo,
ich studiere zurzeit Soziologie und möchte aber eine Ausbildung machen als Bankkauffrau machen…. Aber weiß nicht , ob es von Arbeitgeber akzeptiert wird , weiß nicht ob Sie mich aufnehmen…!
Ich habe meine Abitur , aber war in Mathe nicht gut ,sollte ich trotzdem eine Ausbildung als Bankkaufrau machen? Werde ich es schaffen?
Was soll ich tun , soll ich mich trotzdem bewerben ?
Würde mich auf einen Antwort freuen!