Ausbildungen finden in Deutschland im dualen System statt. Das heißt, dass neben der praktischen Ausbildung im Ausbildungsbetrieb eine theoretische Ausbildung in einer Berufsschule stattfindet.
Das ist auch bei der Ausbildung zur Steuerfachangestellten nicht anders. Während die praktische Ausbildung normalerweise in einer Steuerberatungspraxis stattfindet, muss der Auszubildende eine Berufsschule besuchen, wo er das theoretische Wissen vermittelt bekommt.
Gerade bei den kaufmännischen Berufen ist die theoretische Ausbildung besonders wichtig.
Vergleichen wir die Ausbildung zur Steuerfachangestellten beispielsweise mit der Ausbildung zum Zimmermann, wird klar, dass ein Steuerazubi deutlich mehr theoretisches Wissen als praktische Fertigkeiten erlernen muss.
Der Berufsschulunterricht soll den Auszubildenden letztendlich auf die Abschlussprüfung zur Steuerfachangestellten vorbereiten.
Die Prüfung besteht aus drei schriftlichen und einer mündlichen Prüfung. Schriftlich werden die Fächer
geprüft. In der Berufsschule für Steuerfachangestellte muss also Wissen in diesen Themenbereichen vermittelt werden. Weitere Informationen findest du in unserem Artikel über die schriftliche Abschlussprüfung.
Die mündliche Prüfung wird mandantenorientierte Sachbearbeitung genannt und ist eine interdisziplinäre Prüfung. Das heißt, dass Elemente aus allen drei Prüfungsfächern abgefragt werden können. Erfahrungsgemäß ist Steuerlehre aber der absolute Schwerpunkt. Auch zu der mündlichen Prüfung haben wir einen tiefergehenden Artikel verfasst.
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Dass die schriftliche Prüfung in diese drei Prüfungsfächer eingeteilt ist, heißt aber nicht, dass in der Berufsschule ausschließlich diese Fächer unterrichtet werden und dass sie auch so genannt werden.
Über die fachliche Wissensvermittlung hinaus hat die Berufsschule auch einen allgemeinen Bildungsauftrag und soll dafür sorgen, dass die Auszubildenden eine gute Allgemeinbildung erhalten.
Was das beinhaltet und wie die Berufsschulen dies umsetzen, ist von Berufsschule zu Berufsschule unterschiedlich. So werden in einigen Schulen beispielsweise auch Fächer wie Englisch, Sport oder Religion angeboten.
Solltest du deine Ausbildung noch nicht begonnen haben und daran interessiert sein, welche Fächer du in deiner Berufsschule haben wirst, solltest du am besten andere Auszubildende zur Steuerfachangestellten fragen, die an die Schule gehen, die du besuchen wirst.
Die Fächer unterscheiden sich nicht nur von Steuerberaterkammer zu Steuerberaterkammer, sondern auch von Berufsschule zu Berufsschule (siehe Beispiel Nürnberg). Mit eurer Hilfe konnten wir folgende Ergebnisse zusammentragen:
Umsatzsteuer (1. Lehrjahr), Wirtschaftsrechnen (1. Lehrjahr), Einkommensteuer (1.-2. Lehrjahr), Allgemeine Wirtschaftslehre (1.-3. Lehrjahr), Englisch (1.-3. Lehrjahr), Mandantenorientierte Sachbearbeitung/ Deutsch (Individuell, 1.-3. Lehrjahr), Rechnungswesen (1.-3. Lehrjahr), Religion (Individuell, 1.-3. Lehrjahr), Sozialkunde (1.-3. Lehrjahr), Abgabenordnung (3. Lehrjahr), Gewerbesteuer (3. Lehrjahr), Körperschaftsteuer (3. Lehrjahr)
Steuerlehre, Rechnungswesen, Sozialkunde, Allgemeine Wirtschaftslehre, Deutsch, Englisch, Religion
Politik (1.-2. Lehrjahr), Religion (1.-2. Lehrjahr), Steuerlehre (1.-3. Lehrjahr), Allgemeine Wirtschaftslehre (1.-3. Lehrjahr), Rechnungswesen (1.-3. Lehrjahr)
Steuerlehre, Rechnungswesen, Sozialkunde, Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, Sport, Deutsch, Englisch
Steuerlehre, Rechnungswesen, Allgemeine Wirtschaftslehre, Deutsch, Englisch, Sport, Gemeinschaftskunde, Ethik
Rechnungswesen, Steuerlehre, Betriebswirtschaftslehre, Sozialkunde
Wirtschaftslehre, Steuerlehre, Rechnungswesen, Sozialkunde, Englisch
Steuerlehre, Allgemeine Wirtschaftslehre, Rechnungswesen, Sozialkunde, Daten- und Textverarbeitung, Deutsch, Englisch, Sport
Allgemeine Wirtschaftslehre, Spezielle Betriebswirtschaftslehre, Betriebliches Steuerrecht, Rechnungswesen, Englisch