Banken und Kreditinstitute kämpfen um jeden Kunden. Um sich die Gunst potenzieller Neukunden zu sichern, lassen sie sich immer raffiniertere Mittel einfallen. Einige belohnen die Kontoeröffnung mit Sach- oder Geldprämien, andere bieten Ihren Kunden ein Bonusprogramm für das Anwerben neuer Kunden. Auch Depotumzüge lassen sich die Finanzinstitute einiges kosten.
Was viele Bankkunden allerdings nicht wissen oder nicht ernst nehmen: Bankprämien, welcher Art auch immer, unterliegen häufig der Steuerpflicht. Wie du diesbezüglich rechtlich alles richtig machst, kannst du hier nachlesen.
Bankprämien gehören zu den Einkünften aus sonstigen Leistungen. Hierbei handelt es sich um Einnahmen, die du keiner anderen Einkunftsart zuordnen kannst. Steuerpflichtig sind solche Einkünfte erst, wenn sie innerhalb eines Kalenderjahres die Freigrenze von 256 Euro überschreiten. In diesem Fall muss dein Kunde seine gesamten Prämien sowie andere sonstige Einnahmen voll versteuern.
Die 256 Euro stellen keinen Freibetrag dar. Im Klartext heißt das:
Sofern dem Steuerzahler in Verbindung mit der Bankprämie Kosten entstanden sind, kannst du diese Aufwendungen von der Prämie abziehen. Hierzu zählen beispielsweise das Porto für Vertragsunterlagen, Fahrtkosten zum Kreditinstitut und Telefonkosten für Gespräche mit der Bank.
Hat dein Kunde die Bank aufgesucht, um sich eine Prämie zu sichern, dann aber doch keinen Vertrag abgeschlossen, kannst du auch diesen Verlust in die Steuererklärung aufnehmen. Allerdings lässt sich diese Einbuße ausschließlich mit Prämiengewinnen und anderen sonstigen Einkünften verrechnen, nicht aber mit anderen Einkunftsarten.
Die Höhe der Prämie trägst du in der Anlage SO (www.steuern.de) in Zeile 8 ein, dazugehörige Aufwendungen in Zeile 11. Die Differenz aus beiden Beträgen gehört in Zeile 12. Ob dein Mandant Arbeitnehmer ist und die Prämie auf die Eröffnung eines privaten Girokontos gewährt wird oder ob er als Anleger sein Aktiendepot auf einen anderen Anbieter übertragen hat, spielt dabei keine Rolle. Hinsichtlich sonstiger Einkünfte macht das Finanzamt keinen Unterschied.
Hat dein Kunde anstelle einer Geldprämie eine Sachprämie erhalten, musst du den sogenannten “gemeinen Wert” dieser Gratifikation als sonstige Einkünfte angeben. Den gemeinen Wert bestimmt der Preis, der sich im gewöhnlichen Geschäftsverkehr bei einer Veräußerung dieses Wirtschaftsgutes erzielen ließe. Dabei musst du alle Faktoren einrechnen, die den Preis beeinflussen, beispielsweise die Beschaffenheit und die Marktaktualität des Gegenstandes. Die persönlichen Verhältnisse deines Kunden spielen ebenso wenig eine Rolle wie außergewöhnliche Umstände.
Im Internet kursiert zum Teil die Meinung, dass für Konto-Startguthaben Abgeltungssteuer (Kapitalertragsteuer) zu zahlen ist. Das ist jedoch nicht der Fall. Mit dieser Steuerart haben die genannten Einkünfte und dazugehörige Ausgaben absolut nichts zu tun.
Grund für diese falsche Annahme ist, dass die meisten Steuerzahler ihre Depot- und Kontoprämien in ihrer Funktion als Kapitalanleger erhalten. Bei Kapitalerträgen, mehr Infos von www.gesetze-im-internet.de, handelt es sich um eine eigene Einkunftsart, die unter die pauschale Abgeltungssteuer fällt. Bei dieser sind keine Werbungskosten abziehbar, etwa für Beratung, Kontoführungsgebühren oder Fachliteratur.
Wie bereits gesagt, zählen Kontoprämien im Gegensatz dazu zu den sonstigen Einkünften. Du kannst demzufolge auch Werbungskosten davon abziehen, sofern sie eindeutig mit den Einnahmen in Verbindung stehen. Für Kontoführungsgebühren, die aus der Absicht entstehen, Erträge aus Kapitalvermögen zu erzielen, ist dieser Zusammenhang nicht gegeben. Fallen für deinen Kunden beispielsweise durch einen Depotwechsel Kontoführungsgebühren an, kann er diese der Wechselprämie nicht als Ausgabe entgegensetzen.
In diesem Fall solltest du ihn darauf hinweisen, dass das Finanzamt in der Regel alles erfährt. In der heutigen Zeit, wo geheime Bankdaten gestohlen und verkauft werden, kann sich kein Steuerbetrüger mehr sicher sein. Gerade Selbstständige unterliegen diesbezüglich einem hohen Risiko. Bei jeder normalen Steuerprüfung kann dem Finanzamt eine aufs Konto geflossene, aber nicht versteuerte Geldprämie ins Auge fallen.
Auch die Banken selbst unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung durch den Fiskus. Bei einer solchen Betriebsprüfung stellt das Finanzamt üblicherweise Listen über steuerrelevante Vorgänge zusammen und sendet sogenannte Kontrollmitteilungen an die Finanzämter der Bankkunden. Diese können somit leicht überprüfen, ob jemand Steuern hinterzogen hat. Im Digitalzeitalter geht das ganz automatisch und ohne großen personellen oder zeitlichen Aufwand.
Eventuell hat dein Kunde in irgendeinem Internetforum gelesen, dass es sich bei der Willkommensprämie um einen Rabatt auf gebührenpflichtige Dienstleistungen der Bank handelt und deshalb keine Angabe in der Einkommensteuererklärung erforderlich ist. Versuche, ihm begreiflich zu machen, dass sich in den Foren nicht nur Experten tummeln, und diese Information auch von einem Laien stammen kann, der sich mit Steuern nicht gut auskennt.
Gehört dein Mandant zu den Schnäppchenjägern, die ihre Bank und ihren Broker regelmäßig wechseln, um Prämien zu kassieren? Dann rate ihm, seine Wechselspielchen auf verschiedene Jahre zu verteilen, damit er unter der steuerlichen Freigrenze bleibt.
Hat er bei einem Wechsel die Möglichkeit sich für eine von mehreren Prämienarten zu entscheiden, beispielsweise zwischen einer Geldprämie und einem Rabatt bei den Serviceleistungen? Bestimmt freut er sich über den Hinweis, dass solche Rabatte im Gegensatz zu Geld- und Sachprämien steuerfrei sind und seine Freigrenze von 256 Euro nicht in Gefahr bringen. Gerade beim Aktienhandel kann er auf diese Weise viel Geld sparen. Vergleichsportale wie www.girokontovergleich.eu liefern eine gute Übersicht über Konten mit Prämien und verschiedene Arte von Prämien.
Hast du noch Fragen dazu? Dann melde dich doch gerne über einen Kommentar oder in unserem Steuerazubi.de Forum.
Banken und Kreditinstitute kämpfen um jeden Kunden. Um sich die..
Wenn du die 3 schriftlichen Prüfungen abgelegt hast, beginnt die..
Was passiert, wenn man durch die Prüfung fällt? Es gibt..
In deiner Ausbildung schreibst du Tests, Klausuren und natürlich deine..
Meistens sind es die simplen Fragen, die deine Mandanten beschäftigen...
In den Monaten und Jahren der Ausbildung heißt es, in..
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Was kommt in der Berufsschule zu kurz und was läuft..
Mit einem Praktikum in der Steuerberatung bekommst du einen guten..
Die Einschulung in der Berufsschule als Steuerfachangestellte kannst du dir..
Ein Auto zu besitzen, ist kein billiges Vergnügen. Zu den..
Die Einkünfte aus Kapitalvermögen sind ein bedeutender Teil des deutschen..
Erste Begriffe zu Beginn der Ausbildung - Kontenrahmen, Kassenbuchführung und..
Auf Grund der demografischen Entwicklung verliert die gesetzliche Rentenversicherung fortschreitend..
Die Zwischenprüfung – der erste „große“ Meilenstein für die Auszubildenden..
Schon wieder eine äußerst hochtrabende Begrifflichkeit - Dividenden aus Streubesitz...
Wenn dein Mandant über einen höheren Geldbetrag verfügt, der aktuell..
Das deutsche Steuerrecht hat immer wieder ein paar nette Begrifflichkeiten..
In der Praxis begegnet uns das Reisekostenrecht und damit verbunden..
In der Praxis begegnet uns das Reisekostenrecht und damit verbunden..
Das Reisekostenrecht begegnet uns in der Praxis sehr oft und..
Schneller als gedacht - Die Verkürzung der Ausbildungszeit Das Thema..
Die Prüfung der Steuerfachangestellten ist der „Höhepunkt“ der dreijährigen Ausbildung (bei..
Man kann vielleicht an einigen Stellen im deutschen Besteuerungssystem meckern...
Die Einkünfte aus Kapitalvermögen und die Besteuerung selbiger gehört meist..
Das Jahr 2017 ist noch beinahe frisch und was beschäftigt..
Auch in diesem Jahr stehen für viele Auszubildenden zur Steuerfachangestellten..
Die Ausbildung zur Steuerfachangestellten gehört zu den schwersten Ausbildungen, die..
[vc_row][vc_column][vc_column_text]„Kommen wir zur 1-Million-Euro-Frage!“ – wer bei der berühmten Gameshow..
Die zur Steuerfachangestellten ist alles andere als langweilig. In 3..
Was genau hat es eigentlich mit dem sogenannten Zufluss-Abfluss-Prinzip auf..
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Die von Steuerfachangestellten sind ganz vielfältig: Das Erstellen von Finanzbuchführungen,..
[vc_row][vc_column][vc_row_inner][vc_column_inner][vc_column_text]Für die eigene Zukunft vorsorgen wird immer wichtiger. Dies sieht..
[vc_row][vc_column][vc_column_text] "Oft sind es die kleinen Dinge im Leben, die..
Aufgaben Steuerfachangestellte - Entspricht die Theorie der Praxis, was die..
Hast du dich einmal für den anspruchsvollen Ausbildungsberuf Steuerfachangestellte entschieden,..
Ausbildungen finden in Deutschland im dualen System statt. Das heißt,..
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Die Aufgaben eines Azubis sind vielfältig, jedenfalls könnte man das..
[vc_row][vc_column][vc_row_inner height="small"][vc_column_inner][vc_column_text]Recruiting-Filme polieren das Image einer Firma oder eines gesamten..
Im Allgemeinen wird behauptet, dass die Ausbildung zur Steuerfachangestellten die..
[vc_row][vc_column width="1/1"][vc_row_inner][vc_column_inner][vc_column_text]Du lernst während deiner Ausbildung eine Menge nützliches Wissen..
Abschreibungstabellen werden bei der Ermittlung der Abschreibungsbeträge und letztendlich bei der Berechnung des..
Die Finanzbuchführung (auch als Finanzbuchhaltung bekannt) ist ein Teilbereich der..
Für mich sind und waren Übungsaufgaben der Schlüssel zum Erfolg..
Um einen Jahresabschluss zu erstellen, musst du die Kontenentwicklung der..
Die Kommanditgesellschaft (KG) ist eine häufige Gesellschaftsform in Deutschland. Da das..
Bei der Gewerbesteuer musst du häufig den Gewerbesteuermessbetrag berechnen. In..
Gewinne das Buch "Mandantenorientierte Sachbearbeitung" vom Kiehl Verlag!
Gewinne das Buch Bornhofen Steuerlehre 1 vom Gabler Verlag! Kommentiere..
Viele von euch haben schon wichtige Prüfungen in ihrem Leben..
Fälle eignen sich besonders gut, um gelerntes Wissen zu vertiefen..
Ihre Beliebtheit steigt immer weiter und das Angebot wird stetig..
Wir haben bereits einige Male von den großen Vorteilen berichtet,..
In der Ausbildung zur Steuerfachangestellten haben wir sehr viel mit..
Umsatzsteuer-Übungsaufgaben eignen sich sehr gut, um gelerntes Wissen im Bereich..
Steuerfachangestellten-Lexikon (Kiehl Verlag) – In dieser Woche nehmen wir ein weiteres..
Wir haben in den letzten Tagen hier auf steuerazubi.de Auszubildende..
Rechnungswesen-Übungsaufgabe: Anschaffung von Anlagevermögen -Übungsaufgaben eignen sich sehr gut, um gelerntes..
Die Prüfung der Steuerfachangestellten (Kiehl Verlag) – In dieser Woche nehmen..
Übungsaufgabe: Reihengeschäfte - Übungsaufgaben eignen sich besonders, um gelerntes Wissen zu..
Allgemeine Wirtschaftslehre für Steuerfachangestellte (Kiehl Verlag) – In dieser Woche nehmen..
Übungsaufgabe: Überlassung der Nutzungsrechte - Übungsaufgaben eignen sich besonders, um gelerntes..
Die Umsatzsteuer-Voranmeldung ist eine Steueranmeldung, das heißt, dass der Steuerpflichtige..
Du hast die Aufgabe zur Kontenentwicklung und zum Investiotionsabzugsbetrag gelöst? Hier findest du..
[vc_row][vc_column width="1/3"][us_single_image image="10325"][/vc_column][vc_column width="1/3"][vc_column_text]Name: Lernkarten Steuerfachangestellte Basis, Veranlagung 2014 Autor: Kurz..
[vc_row][vc_column width="1/3"][us_single_image image="10137"][/vc_column][vc_column width="1/3"][vc_column_text]Name: Steuerlehre, Veranlagung 2015 Autoren: Heinrich Rauser,..
Für viele ist Buchführung etwas „antikes“ und „trockenes“, das klar..
Bewirtungsbeleg ausfüllen - aber richtig! - Das Problem mit den Bewirtungsbelegen..
Nach der Theorie die Praxis – erste Arbeitsschritte - Nachdem..
Was bedeutet Buchführung eigentlich und was gehört alles zu der..
In den vergangenen Wochen haben wir uns schon sehr intensiv..
2 Kommentare
David Müller-Seidlitz
Jun 07, 2018 14:04 pmHallo,
Wie sieht es mit cashback aus? Fällt das ebenfalls unter „Einkünfte aus sonstigen Leistungen“? Sprich Auszahlungen von Payback und Shoop.
Mit freundlichen Grüßen
David Müller-Seidlitz
Baum
Jul 28, 2018 07:40 amHallo, danke für den Artikel!
Also sind Aktienprämien auch „einkünfte aus sonstigen Leistungen“ ?
Nehmen wir mal an, ich habe 500€ durch Kunden werben an Aktien gutgeschrieben bekommen.
Wieviel Steuern muss ich auf den Teil oberhalb der Freigrenze an Steuern zahlen? Fallen kein Sozialversicherungsbeiträge an?
Und Kapitalertragssteuer muss ich zusätzlich zahlen, richtig ?
VG aus Düsseldorf