Die Prüfung der Steuerfachangestellten ist der „Höhepunkt“ der dreijährigen Ausbildung (bei entsprechender Ausbildungsverkürzung nach 2 oder 2,5 Jahren).
Sie ist die große Hürde, die es zu nehmen gilt, bevor du vollwertige Steuerfachangestellte bist und entscheiden kannst, was du mit dieser Qualifikation machen willst.
Als Steuerfachangestellte stehen dir viele Wege offen und es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du dich weiter qualifizieren kannst. Die bekanntesten Karriereschritte sind wohl die Weiterbildungen zum Steuerfachwirten, zum Bilanzbuchhalter oder zum Steuerberater.
Voraussetzung dafür ist allerdings eine erfolgreich absolvierte Prüfung der Steuerfachangestellten.
Die Grundlage der Vorbereitung auf die Prüfung der Steuerfachangestellten bilden zunächst einmal der theoretische Unterricht in der Berufsschule und die praktische Ausbildung in der Kanzlei. Diese beiden Ausbildungsformen sollten idealerweise Hand in Hand gehen und sich ergänzen.
Du solltest dich aber nicht zurücklehnen und darauf warten, dass dir alles beigebracht wird!
Es liegt auch in deiner Verantwortung, dass du gut ausgebildet wirst. Versuche deswegen immer selbst nachzudenken, nachzufragen und die Zusammenhänge zu verstehen.
Ich weiß selbst, wie groß die Verlockung ist, einige Arbeitsabläufe als gegeben hinzunehmen und es so zu machen, „wie es schon immer gemacht wurde“.
Doch dadurch lernst du nichts und du stehst irgendwann vor der Prüfung und hast große Wissenslücken, weil du nie über den Sinn deiner Tätigkeiten nachgedacht hast.
Doch auch wenn du immer um Verständnis bemüht warst und sowohl in der Berufsschule als auch in der Kanzlei fleißig warst, kommst du nicht um eine spezielle Prüfungsvorbereitung herum.
Diese Endphase der Ausbildung ist dein Schlussspurt!
Du kannst das Rennen nicht mehr gewinnen, wenn du vorher nichts getan hast, aber du kannst noch einige Plätze (Noten) gewinnen… oder auch verlieren.
Die Praxis hat eindeutig gezeigt, dass eine Übungsmethode dabei mit Abstand die beste ist: viele, viele Fälle bearbeiten!
Am besten suchst du dir alte Prüfungsaufgaben, die du auf den Seiten einiger Steuerberaterkammern findest, oder besorgst dir ein Buch mit Prüfungsfällen (Mein absoluter Buchtipp: Die Prüfung der Steuerfachangestellten vom Kiehl Verlag).
Diese Lernform ist so effektiv, weil…
Wenn du mehr über eine optimale Prüfungsvorbereitung erfahren willst, liest du am besten unseren Artikel zur Prüfungsvorbereitung. Dort gehen wir vor allem tiefer auf die besten Lernmethoden und ein optimales Zeitmanagement ein.
Die Abschlussprüfung der Steuerfachangestellten setzt sich aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil zusammen, die gemeinsam zur Abschlussnote führen.
Abgenommen werden beide Teile von der jeweiligen Steuerberaterkammer.
Die schriftliche Prüfung der Steuerfachangestellten beinhaltet 3 Klausuren aus den 3 fachlichen Bereichen und erstreckt sich über zwei Tage. Jede dieser Klausuren und die mündliche Prüfung fließen jeweils zu ¼ in die Abschlussnote ein.
Die Prüfungsfächer und Klausuren sind
In der Regel werden die Fächer „Rechnungswesen“ und „Wirtschafts- und Sozialkunde“ an einem Tag und das Fach „Steuerwesen“ an einem zweiten Tag geprüft.
Die schriftliche Prüfung der Steuerfachangestellten wurde 2012 das erste Mal in einem bundeseinheitlichen Prüfungsverbund durchgeführt. Dabei haben sich 13 Steuerberaterkammern zusammengeschlossen (siehe auch die Übersicht über die Prüfungstermine).
Diese einheitliche Prüfung soll die Leistungen der Steuerfachangestellten bundesweit vergleichbarer machen und die Kontinuität und Verlässlichkeit in Bezug auf die Prüfungsanforderungen verbessern.
Wenn du mehr über diese Prüfung der Steuerfachangestellten wissen möchtest, solltest du unseren Artikel zur schriftlichen Prüfung lesen. Dort erfährst du, welche Themen prüfungsrelevant sind, wie eine solche Prüfung abläuft und wie du die Aufgaben am besten bearbeitest.
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Wenn du die schriftliche Prüfung bestanden hast, wirst du zur mündlichen Prüfung der Steuerfachangestellten zugelassen.
In der Ausbildung soll jeder Azubi eine fundierte Handlungskompetenz erlangen, die er selbständig mandantenorientiert einsetzen kann. Dazu gehört es, berufsbezogene Aufgaben zu planen, durchzuführen, zu kontrollieren und zu bewerten.
Dieses Können wird in dem 4. Prüfungsfach, der Mandantenorientierten Sachbearbeitung, abgeprüft werden.
Die Bezeichnung und Definition klingen zwar unheimlich wichtig, sind aber eigentlich nichts anderes als eine „ganz normale“ mündliche Prüfung.
Das Entscheidende ist wohl, dass diese Prüfung interdisziplinär ist. Das heißt, dass kein bestimmtes Fach geprüft wird, sondern du beweisen musst, dass du deine Kenntnisse verknüpfen und anwenden kannst.
In der Praxis hat sich aber herausgestellt, dass insbesondere das Fach „Steuerwesen“ eine sehr große Rolle einnimmt.
Auch zu diesem Thema haben wir einen ausführlicheren Artikel geschrieben. In dem Artikel über die Mandantenorientierte Sachbearbeitung erhältst du weitere Informationen über den Ablauf der Prüfung und erfährst, wer deine Prüfer ist.
Und jetzt bist du dran: Schreib mir doch einen Kommentar oder einen Beitrag im Forum! Wann war/ist deine Prüfung und was ist dabei die größte Herausforderung für dich (gewesen)?
3 Comments
Hallo
habe heute meinen 2.Teil der schriftlichen Prüfung abgelegt. Die Wiso Klausur war für mich so unverständlich das ich ein sehr schlechtes Gefühl habe.
Habe Angst das ich nicht bestanden haben. Ab wann muss ich eine Nachprüfung machen. In Steuerrn und REWE ist alles kein Problem aber in Wiso bin ich grottenschlecht.
lg Gaby
hallo, wie war denn das Ergebnis deiner Prüfung damals?
Hallo, vielen Dank für die guten Tipps und Informationen.
Ich hoffe das ich mich richtig vorbereite und in der Prüfung keine böse Überraschungen erlebe.
LG Susanne