Als frisch gebackener Schulabgänger, motiviert, jung und dynamisch wie du bist, liegt dir die Berufswelt zu Füßen.
Unmengen Perspektiven breiten sich vor dir aus und du könntest, ausgestattet mit der passenden Ausbildung oder einem adäquaten Studium, die Berufswelt erobern. Das klingt im ersten Moment natürlich verlockend.
Doch betrachtet man die unzähligen Studien zum Thema Berufswahl und dem Karriereweg von jungen Menschen, bietet sich ein anderes Bild. Denn die Kehrseite der „Freiheitsmedaille“ zeigt unzählige Studienabbrüche, Umschulungen sowie Quereinstiege in andere Berufsfelder.
Die luxuriöse Lage, schon im Kindergarten zu wissen, dass man Arzt werden will, daraufhin ein 1er-Abi zu absolvieren, um im Anschluss ein Medizinstudium mit summa cum laude abzuschließen, dürfte wohl eher die Seltenheit darstellen.
Aus unterschiedlichsten Gründen entscheiden sich viele Jugendliche oder auch „Twentysomethings“ dafür, die Ausbildung bzw. Studium vorzeitig abzubrechen.
Ein solcher Abbruch bzw. Exmatrikulation fühlt sich dann häufig wie ein Scheitern an. Hatte man sich doch fest vorgenommen, straight seinen (Karriere-) Weg zu gehen. Ein Ausbildungsabbruch im Lebenslauf?! Bloß nicht! Wie lässt sich sowas vor einem potentiellen Arbeitgeber überhaupt rechtfertigen? Wirkt das nicht unentschlossen, wankelmütig und zeugt von mangelndem Durchhaltevermögen?!
Diese und andere Fragen geistern dann in den Köpfen von Betroffenen herum.
Wichtig ist hinsichtlich einer Entscheidung gegen das Weiterführen eines Studiums bzw. einer Ausbildung jedoch nur, aus welchem Grund dies geschehen soll.
Natürlich sind Aspekte wie Geld oder Karriereoptionen von Bedeutung. Jedoch solltest du immer darauf bedacht sein, deine persönlichen Stärken und Interessen mit einfließen zu lassen. Was nützt es dir, am Ende deines Monats einen dicken Batzen Geld auf dem Konto zu sehen, wenn du dich jeden Tag mit schlechter Laune aus dem Bett quälst, um ins Büro zu gehen.
Doch auch das andere Extrem, wenn du dich ausschließlich auf deine Interessen konzentrierst bzgl. deiner Berufswahl, kann in die falsche Richtung führen.
Denn, dass du dich schon seit deiner Kindheit für den Beruf des Sängers begeisterst, bedeutet natürlich nicht automatisch, dass du es mit den Maria Callas´ dieser Welt aufnehmen und deinen Lebensunterhalt finanzieren könntest.
Zudem gibt es die Fälle, in denen sich Schulabgänger nicht ausreichend vor Aufnahme einer Ausbildung bzw. eines Studiums mit den Inhalten dieser auseinandergesetzt haben. In jedem Fall solltest du dir vielfältige Informationen (am besten aus mehreren Quellen) zu Gemüte führen. Bestenfalls absolvierst du vor Beginn deiner Bildungslaufbahn ein Praktikum in deiner Wunschbranche. Dadurch erhältst du ein viel realistischeres und klareres Bild von deinem künftigen Berufsalltag. Dies kann dir die Entscheidung in vielen Fällen enorm erleichtern.
Natürlich gibt es auch die unglückliche Konstellation, dass du ein für dich passendes Studium/ Ausbildung gefunden hast, diese mit viel Eigeninitiative und Motivation durchziehst, jedoch letztendlich der Arbeitsmarkt nicht die erhofften Chancen bietet. Oder aber du verdienst mit deinem Abschluss einfach nicht das erhoffte Geld.
Das ist im ersten Moment natürlich desillusionierend und frustrierend.
Nach einer Neuorientierung und dem Entschluss, in eine anderen Bereich Fuß fassen zu wollen, erwarten diese Personen häufig erschwerte Bedingungen aufgrund ihres Alters und auch der abgeflauten Motivation durch die erfahrene Berufspleite.
Wie du die bisher erwähnten Stolpersteine möglichst umgehen kannst, erfährst du in den folgenden Abschnitten.
Um die richtige Entscheidung zu treffen hinsichtlich einer Berufswahl, gibt es eine Frage, die du dir stellen solltest:
Welches Berufsbild gibt mir das Gefühl, damit langfristig meinen Lebensunterhalt verdienen zu können und zusätzlich die Möglichkeit, mich selbst zu verwirklichen?
Zugegeben, etwas abstrakt ist diese Frage schon. Jedoch vereint sie die zwei wichtigsten Kriterien, die bei der Entscheidung für einen Beruf eine Rolle spielen sollten:
Beide Kriterien sollten ungefähr gleich gewichtet werden. Dann wird sich deine berufliche Zukunft als sehr viel versprechend erweisen.
Falls du jetzt immer noch mit großen Fragezeichen in deinem Kopf umhergehst, solltest du vielleicht einen Berufstest in Erwägung ziehen.
Dieser Test macht es dir einfacher herauszufinden, welcher Schritt dein erster in Sachen Berufswelt sein könnte. In diesen Test fließen sowohl deine Interessen und Fähigkeiten, als auch deine individuellen Stärken und Schwächen mit ein.
Sie das Ergebnis als Basis, um dir weiterführende Informationen zu diesem Thema zu beschaffen.
Wenn es um Ausbildung, Studium und die richtige Berufswahl geht, darf natürlich auch die Bundesagentur für Arbeit fehlen. Ob du nun Schüler, studierwütiger Schulabgänger, Umschüler bist oder einen Quereinstieg in eine andere Branche anvisierst – die Arbeitsagentur steht dir mit Rat und Tat zur Seite. Beratungen durch Mitarbeiter der BfA oder auch diverse Fördermöglichkeiten – die Palette ist vielfältig.
Auch die Bundesagentur hat es sich zu eigen gemacht, dir Löcher in den Bauch zu fragen:
Beantwortest du dir diese genannten drei Fragen ehrlich, kannst du dir daraus eine Art „Fahrplan“ entwickeln.
Sicher wird es dir als „Fragenneuling“ nicht sofort gelingen, 100% genau Selbstreflexion zu betreiben. Exakte Antworten gibt es ohnehin eher selten.
Um dir die ganze Sache etwas näherzubringen und zu erleichtern, hier noch ein paar mehr Denkanstöße. Denn am Ende dieses Textes sollten ein paar deiner Fragezeichen verschwunden und durch Ausrufezeichen ersetzt worden sein.
Entscheidend für deinen künftigen beruflichen Erfolg ist, ob du in deinem Job deine persönlichen Stärken und auch Interessen einbringen kannst. Was nützt es, als Versicherungsmakler zu arbeiten, wenn du och absolut nicht verkaufen willst, sondern lieber Akten durchwühlen würdest.
Eine einfache und doch sehr zielführende Option ist es, sich mit den Menschen zu unterhalten, die dich am aller besten kennen. Familie, Freunde, Mitschüler und Bekannte – sie alle kennen dich in unterschiedlichen Situationen. Und könne von außen betrachtet gut einschätzen, was dir mehr und was dir weniger liegt. Worin du unschlagbar bist… und demgegenüber die Dinge nennen, die du doch besser als Hobby weiterführen solltest.
Die bereits oben genannte Bundesagentur für Arbeit hilft dir dahingehend, eine Richtung zu finden.
So steht dir auf Nachfrage bei deiner ortszuständigen Agentur zum Beispiel eine Checkliste zur Verfügung, die du bearbeiten kannst.
Auch gibt es die Möglichkeit eines Berufswahltests (siehe oben), den die Arbeitsagentur zusammen mit dem sogenannten Berufspsychologischen Service ins Leben gerufen hat.
Dieses wissenschaftlich erstellte Hilfsmittel kann kostenlos genutzt werden. Es soll dir zusätzliche Hilfestellung bei der Entscheidung für einen Ausbildungsweg liefern.
Natürlich sind Außenstehende wertvolle Tippgeber für deine Berufswahl.
Jedoch ist eines unabdingbar: Dein ehrlicher und auch kritischer Blick auf dich selbst.
So früh wie möglich solltest du dir Gedanken über das machen, was du sehr gut kannst und dich überdurchschnittlich interessiert. Die Dinge eben, bei denen du das Gefühl für Zeit verlierst und die du nie müde wirst, zu tun.
Falls du dahingehend noch im Unklaren bist, heißt es für dich: probieren, probieren, probieren!
So könntest du in Erwägung ziehen, auch außerhalb von er Schule Kurse zu belegen. Neben den typischen Vereinen für Sport, Tanz, Musik etc. gibt es auch die Möglichkeit eines Volkshochschulkurses. Dort kannst du für relativ kleines Geld und zeitlich begrenzt in für dich fremde Welten eintauchen.
Zudem kannst du, wie bereits oben im Text erwähnt, Praktika absolvieren. Dies bringt nur eines: Vorteile!
Erwartungen sind ein entscheidender Aspekt bei der Berufswahl. Welche Anforderungen stellst du an den künftigen Job und deine Karriere in spe? Eine angespannte Lage auf dem Stellenmarkt, die wir derzeit glücklicherweise eher nicht vorfinden, darf nicht zwingend zur Folge haben, dass du all deine Interessen und Neigungen zur Seite schiebst.
Wichtig dabei ist eine realistische Anspruchshaltung und Sicht auf dich selbst. Natürlich solltest du ab und an kritisch sein und auch Abstriche bei deinen Erwartungen machen. Kompromisse und Einschränkungen gehören dazu. Das heißt jedoch nicht, dass du deine Persönlichkeit völlig übergehen musst und rein rational handeln sollst! Um langfristig Montagmorgen nicht mit Bauchschmerzen aufzuwachen, ist es nötig, grundsätzlich zufrieden zu sein mit dem, was du Tag für Tag auf Arbeit tust.
Das „BERUFE-Universum“ der Bundesagentur für Arbeit bietet eine hervorragende Grundlage für das das Analysieren der Erwartungen an deinen künftigen Beruf.
Auf dieser Website findest du unzählige Berufsbilder. Die dazugehörigen Hauptkompetenzen und jeweiligen Anfordergen geben dir Aufschluss darüber, was dich erwartet.
Um Informationen darüber zu erhalten, was deine persönlichen Erwartungen an den Traumberuf sind, musst du nicht zwangsläufig das Internet durchforsten.
Auch im Alltäglichen, zum Beispiel in Gesprächen mit Berufstätigen gelangst du an Wissenswertes. Aus erster Hand erfährst du, was genau dich im Berufsalltag erwartet, wo die schönen und wo die unliebsamen Schattenseiten des Jobs liegen.
Natürlich begibst du dich im Alltag auch selbst in diverse Berufssituationen von anderen. Beim Arztbesuch, in Behörden, im Handel – überall dort hast du unmittelbaren Zugang und erlebst Berufstätige bei ihrer alltäglichen Arbeit.
Überlege dir demnach, ob diese oder eine ähnliche Arbeit für dich in Frage käme. Gewinnbringend ist nämlich andersherum auch die Erkenntnis, dass etwas Bestimmtes für dich NICHT in Frage kommen würde. Das Ausschlussverfahren funktioniert manchmal sogar besser.
Förderlich ist auch hier die berühmt-berüchtigte Pro- und Contra-Liste. Aufs Papier gebracht ergibt sich häufig ein klareres und geordnetes Bild der umherschwirrenden Gedanken und Ideen.
Wenn du nun brav deine Hausaufgaben bezüglich des Entdecken deiner Fähigkeiten, Interessen du Stärken gemeistert hast, kannst du dein Berufsziel eindeutig abstecken und definieren. Nun bist du in der Lage, den zugehörigen Berufsbildungsweg anzugehen. Schreib dich für dein favorisiertes Studium ein, bewirb dich bei dem Ausbildungsbetrieb deiner Wahl, erkundige dich nach einem Unternehmen, das Duale Studiengänge anbietet… Während eines oder mehrerer Praktika findest du noch besser heraus, was zu dir passt.
Es gibt dabei kein Richtig und kein Falsch – nur DEIN Richtig.
Du weißt schon, dass du dich für einen Job mit Steuerbezug interessierst? Weiterführende und genauere Informationen zu unterschiedlichsten beruflichen Bereichen in der Steuerberatung haben wir dir hier zusammengestellt Berufe, Weiterbildung und Umschulung.
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