Als Steuerfachangestellter kümmerst du dich um die Buchhaltung, Lohnabrechnungen, Steuererklärungen und Steuerbescheide, sowie natürlich auch um die Jahresabschlüsse.
Bei diesen betriebswirtschaftlichen Tätigkeiten wird in der Regel eng mit Steuerberatern oder mit Wirtschaftsprüfern zusammengearbeitet. Die duale Ausbildung dauert im Durchschnitt drei Jahre und findet in der dualen Ausbildungsform statt. Es wird also in einer Beratungsgesellschaft oder in der Kanzlei von einem Steuerberater gearbeitet und parallel dann noch einmal oder zweimal die Woche, die Berufsschule besucht.
Der Mindestabschluss sollte ein Realschulabschluss sein, da du mit einem Hauptschulabschluss sicherlich keine großen Berufschancen haben wirst. Allerdings wird (zumindest offiziell) kein spezieller Abschluss vorausgesetzt, da nicht nur Gymnasiasten zur Ausbildung zugelassen sind, sondern auch Hauptschüler.
Wichtig ist, dass du ein gutes Verständnis für die unterschiedlichen wirtschaftlichen Zusammenhänge hast, logisch und vor allem analytisch denken kannst und auch mündlich eine gute Ausdrucksfähigkeit vorhanden ist.
Steuerfachangestellte können sich mit dem Fernstudium zum Bilanzbuchhalter, Steuerberater oder Steuerfachwirt weiterbilden. Wer beispielsweise später eine eigene Kanzlei als Steuerberater gründen will, sollte sich nach einem zielgerichteten Fernstudium umsehen. Praktisch ist, dass man als Steuerfachangestellter schon einen guten Wissensvorsprung hat, da die Ausbildung nicht nur die Steuerlehre beinhaltet, sondern auch Rechnungswesen, allgemeine BWL und BGB.
Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind das Bachelor- oder das Master-Studium. Zur Auswahl stehen dann Studiengänge wie zum Beispiel Steuern und Wirtschaftsprüfung, Wirtschaftsrecht, Betriebswirtschaft oder Volkswirtschaftslehre, Controlling oder auch Jura.
Nach der Weiterbildung zum Steuerberater ist Jura übrigens eine sehr interessante Option, da die Mandanten dann auch gleichzeitig vor dem Finanzgericht vertreten werden können. Die aufwendige Masterarbeit kann man sich dann auch schreiben lassen, falls aus beruflichen Gründen keine Zeit dafür vorhanden ist.
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Das Fernstudium zum Steuerberater dauert ein bis zwei Jahre. Es wird in Deutschland in Wirtschaftsakademien oder bei privaten Anbietern angeboten.
Im Prinzip handelt es sich dabei allerdings eher um einen Vorbereitungskurs auf die Prüfung und nicht um ein komplettes akademisches Fernstudium, da es vom Preis her sehr aufwendig ist. Bei dem Vorbereitungskurs wird man sehr gezielt auf die Steuerberaterprüfung vorbereitet. Die Inhalte können je nach Bildungsinstitut variieren, in der Regel sind allerdings folgende Themen beinhaltet:
Die notwendigen Unterlagen zum Studium werden bei dem Fernstudium per Post nach Hause gesendet und nach dem Ausfüllen von einem Dozenten korrigiert, der dann auch für das Feedback zuständig ist. Die meisten Fernschulen bieten für den Austausch auch den Online-Campus an, über den sich wichtige Studienmaterialien downloaden lassen und die Kommunikation mit den Dozenten oder Kommilitonen gewährleistet wird.
Nach dem Fernstudium erhält man ein Zertifikat der Fernschule, indem die belegten Kurse und Inhalte bescheinigt werden. Anschließend muss man sich dann zur Steuerberaterprüfung bei der zuständigen Steuerberaterkammer anmelden. Das Examen besteht aus einer mündlichen Prüfung, sowie drei schriftlichen Klausuren.
Die Preise sind natürlich je nach Anbietern und Studiengängen sehr unterschiedlich. Ein komplettes Fernstudium kann bis zu 4.500 Euro kosten. Vorbereitungskurse gibt es schon ab ca. 600 Euro.
Allerdings gibt es auch gute Finanzierungsmöglichkeiten für das Fernstudium zum Steuerberater.
Dazu zählen beispielsweise die Teilfinanzierung vom Arbeitgeber, regionale Weiterbildungsprogramme, Bildungsprämien oder natürlich auch die üblichen Ermäßigungen der Bildungsinstitute. Auch ist man bei einem Fernstudium auf einen Computer mit Internet angewiesen.
Die Steuerberaterprüfung kostet im Durchschnitt 200 Euro für die Gebühr zur Antragsbearbeitung, sowie noch einmal 1000 Euro für das Steuerberaterexamen. Die Preise können aber je nach Steuerberaterkammer variieren. Insgesamt belaufen sich die Unkosten für die Ausbildung zum Steuerberater mit den Vorbereitungskursen auf mindestens 5.000 Euro. Es ist also sehr ratsam, dass man die Steuerberatungsprüfung beim ersten Mal besteht.
Die Weiterbildung zum Steuerberater lohnt sich auf jeden Fall, da dieses Berufsbild nicht nur bei den Unternehmen beliebt ist, sondern auch als angesehener Beruf eingestuft wird.
Vorteilhaft ist natürlich auch, dass unser Steuersystem regelmäßigen Anpassungen ausgesetzt ist, weshalb eine qualifizierte Steuerberatung sehr gefragt ist. Auch wenn man sich nicht als Steuerberater selbständig macht, bietet ein Angestelltenverhältnis in einer Kanzlei sehr gute Verdienstchancen mit Einstiegsgehältern von ca. 50.000 Euro im Jahr.
Allerdings sollte noch unbedingt erwähnt werden, dass es sich bei der Steuerberaterprüfung um ein sehr anspruchsvolles Examen mit hohen Abbruchquoten handelt. Auch bestehen nur etwa die Hälfte der Absolventen die Prüfung.
Außer einem ausgezeichneten Zahlenverständnis ist deshalb ein wirklich gutes Durchhaltevermögen notwendig. Da das Fernstudium allerdings zeitlich sehr flexibel ist und man auch ortsungebunden arbeiten kann, ist es eine sehr interessante Alternative zur Weiterbildung, da umständliche Anfahrten und Zeitdruck vermieden werden kann. Dadurch kann man sich dann natürlich auch viel besser auf die eigentliche Ausbildung konzentrieren.
Die Weiterbildung als Steuerfachangestellte sollte sich also auf jeden Fall lohnen, noch dazu, da Steuerberater ein sehr gesuchter und gut bezahlter Berufe ist. Ansonsten kann man sich natürlich auch als Steuerfachwirt weiterbilden oder sich beispielsweise auf das internationale Steuerrecht spezialisieren.
Sabine Gerber ist eine initiativvolle Bloggerin und Content Managerin bei
StudHilfe.de. Sie amüsiert sich mit SMM, Content Strategy und Webdesign. Sie
versucht zu vorhersagen, welche neue Technologie an Geschwindigkeit zunehmen
wird, und schreibt darüber.
2 Comments
Wenn ich mir die Frage stelle, ob es sich lohnt, ein Fernstudium zu machen, soll ich die Frage aus zwei Sichten beantworten. Einerseits, wenn wir nur den finanziellen Aspekt meinen, würde ich sagen: nein. Du gibst nämlich erst mal viel Geld aus – egal ob du einen dieser Pseudo-Fernstudiengänge belegst oder sechs Semester auf Bachelor an einer ordentlichen Hochschule studierst.
Andererseits, kann sich ein Studium lohnen, aber nur wenn du es für dich machst. Wenn du deinen Horizont erweitern willst, dich ausprobieren, Neues kennen lernen und an Aufgaben wachsen willst, dann ja, dann würde ich natürlich ja sagen!
Wie ist denn das, wenn man neben der Arbeit ein Fernstudium zum Wirtschaftsjuristen (Bachelor of Laws, LL. B.) macht?
Kann man dann direkt die Prüfung zum Steuerfachwirt oder Bilanzbuchhalter machen? Im Internet liest man öfters, dass ein Wirtschaftsjurist höher als z. B. ein Bilanzbuchhalter qualifiziert ist. Dann müsste das doch gehen, oder?