„Als kleiner Junge wollte ich unbedingt Steuerberater werden!“ Wer kennt sie nicht – diese süßen Kinder, die unbedingt in die Steuerberatung wollen.
Spaß beiseite…
Wenn du Menschen in der Fußgängerzone fragen würdest, was sie über Steuerberater denken, wären die Antworten wohl „langweilig“, „zu trocken“, „zu teuer“ und so weiter… Dabei ist der Beruf alles andere als langweilig und einseitig.
Hat der ganze Berufsstand also ein Imageproblem? Und wenn ja, was kann man dagegen machen?
Ich freue mich, dass mir unsere Experten auch diese Frage beantwortet haben.
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Hat der Beruf des Steuerberaters ein Imageproblem? Was sollte sich ändern?
[us_testimonial style=“2″ author=“Thomas Hund “ company=“stellv. Hauptgeschäftsführer der Bundessteuerberaterkammer“ img=“11843″ link=“url:https%3A%2F%2Fwww.bstbk.de%2Fde%2Findex.html||target:%20_blank|“][/us_testimonial][us_separator type=“invisible“ size=“small“]
Mandanten oder Geschäftspartner wissen, wie anspruchsvoll, umfangreich und abwechslungsreich die Tätigkeit eines Steuerberaters ist. Hier kann von Imageproblem keine Rede sein. Dies belegt auch die aktuelle Imageanalyse der DATEV, in der 87 % der Befragten angeben, dass sie mit ihrem Steuerberater zufrieden sind.
Anders verhält es sich bei Personen, die noch nie mit einem Steuerberater zu tun hatten. Sie wissen oftmals nicht, welch großes Leistungsspektrum der Steuerberater hat. Damit dies nicht so bleibt, arbeiten wir als Bundessteuerberaterkammer daran, dass auch die breite Öffentlichkeit über die umfassende Beratungsleistung von Steuerberatern informiert wird.
[us_separator][us_testimonial style=“2″ author=“Claas Beckmann“ company=“Branchenexperte, freiberuflicher Journalist unter anderem auf steuerkoepfe.de“ img=“11845″ link=“url:https%3A%2F%2Fwww.steuerkoepfe.de%2F||target:%20_blank|“][/us_testimonial][us_separator type=“invisible“ size=“small“]
Nun ja, Steuerberater gelten nicht gerade als Löwen-Bändiger. Steuerberatung wird sicher als wichtig angesehen, aber nicht unbedingt als attraktiv. In der Folge wird das Beratungs- und Dienstleistungs-Potential der Branche unterschätzt und die Nachwuchs-Gewinnung erschwert.
Ändern sollte sich die Art und Weise, wie die Berater für ihre Kanzlei werben – denn diese Anstrengung erzeugt das Image.
Wenn ich mir Kanzlei-Webseiten oder Facebook-Seiten anschaue, stellen sich viele Berater ihre Schaufenster mit steuerlichen Nachrichten zu – und die sind selten positiv.
- Warum machen sich so viele Berater bereitwillig zum Überbringer schlechter Nachrichten?
- Warum überlassen sie dem Finanzamt ihr Schaufenster?
- Warum bringen sie dieselben Nachrichten, wie alle anderen Berater auch?
- Sollte nicht eher der Nutzen für die Mandanten dargestellt werden?
- Und die Einzigartigkeit der Kanzlei?
Es muss doch der Wunsch entstehen: „Mensch, hier wäre ich auch gern Mandant!“
Und gleichzeitig finde ich dort wenig Informationen über die Berater und Beraterinnen. Die meisten Steuerberater präsentieren sich sehr zurückgenommen. Im Namen einer vermeintlichen Seriosität wird jedes Anzeichen von Persönlichkeit vermieden. Ich glaube aber, dass sowohl Mitarbeiter wie Mandanten sich für einen Berater, eine Beraterin entscheiden. Sie sind es schließlich, die die Kanzlei formen.
Kommen diese Persönlichkeiten zur Geltung, können sich Interessenten leichter für eine Kanzlei entscheiden. Zusammen mit Steuerberatern entwickle ich solche Darstellungsformen und setze dafür Webseiten, Fotos und Videos ein. Damit die Berater ihr Schaufenster optimal nutzen können.
[us_separator][us_testimonial style=“2″ author=“Andreas Reichert“ company=“Steuerberater, Vorstand der felix1 AG“ img=“11851″ link=“url:https%3A%2F%2Fwww.felix1.de%2F||target:%20_blank|“][/us_testimonial][us_separator type=“invisible“ size=“small“]
Der Beruf des Steuerberaters bietet sehr vielfältige und spannende Aufgaben. Als Steuerberater kennt man die gesamte Lebensgeschichte seiner Mandanten, arbeitet mit den unterschiedlichsten Branchen und Persönlichkeiten zusammen und hat die Möglichkeit, seine Entwicklung selbst zu bestimmen und genau das Aufgabenfeld zu finden, das man mag und auf das man sich konzentrieren möchte.
Das Nachwuchsproblem ist also nicht in dem Beruf selbst zu sehen, sondern in der Außenwirkung: Der Steuerberater hat immer noch das typische „Ärmelschoner-Image“.
Es lässt sich schwer bestimmen, welche Faktoren in der Summe das Image des Steuerberaterberufs bestimmen. Offensichtlich wenden viele Kanzleien aber nicht sehr viel Energie dafür auf, ihre Außendarstellung auf junge Mitarbeiter auszurichten. Wenn man sich Webseiten von Kanzleien ansieht – und ich bin davon überzeugt, dass die Webseite einer Kanzlei für viele potentielle Auszubildende die erste Anlaufstelle ist – wundert es mich nicht, dass ein junger moderner Mensch dort nicht arbeiten bzw. diesen Beruf nicht erlernen möchte.
[us_separator][us_testimonial style=“2″ author=“Christian Herold“ company=“Steuerberater, Herausgeber der NWB-Zeitschrift“ img=“11854″ link=“url:http%3A%2F%2Fwww2.nwb.de%2Fportal%2Fcontent%2Fir%2Fdefault.aspx||target:%20_blank|“][/us_testimonial][us_separator type=“invisible“ size=“small“]
Ehrlich gesagt bin ich der Meinung, dass das angebliche Imageproblem oftmals herbeigeredet wird.
Schaue ich in die Kanzleien, sehe ich zumeist gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter. Wenn es um den Beruf des Steuerfachangestellten oder des Steuerberaters so schlecht bestellt wäre, frage ich mich, warum es diese guten Kolleginnen und Kollegen gibt.
Natürlich bringt der Beruf auch Frust mit sich. Und bei Partys punktet man eher, wenn man sagt, man sei Eventmanager und nicht Steuerberater. Allerdings sollte man sich davon nicht zu sehr beeinflussen lassen. Denn am Ende des Tages ist nur wichtig, ob man selbst Freude an dem Beruf hat und diese auch anderen gegenüber vermitteln kann.
Ein Punkt könnte in der öffentlichen Wahrnehmung aber tatsächlich verbessert werden: In Steuerkanzleien geht es zwar um Zahlen, und zwar um sehr viele und zum Teil auch um sehr hohe Zahlen. Im Vordergrund steht aber immer der Mandant als Person. Und es ist sehr spannend, mit diesen Personen und den zahlreichen unterschiedlichen Geschäftsmodellen in Kontakt zu kommen.
[us_separator][us_testimonial style=“2″ author=“Cordula Schneider“ company=“Steuerberaterin, Kanzleiberaterin bei delfi-net“ img=“11867″ link=“url:http%3A%2F%2Fwww.delfi-net.de%2F||target:%20_blank|“][/us_testimonial][us_separator type=“invisible“ size=“small“]
Tatsächlich haben wir immer noch ein Image-Problem – in weiten Teilen der Unternehmerschaft werden wir aber heute deutlich moderner wahrgenommen als befürchtet.
Für Berufsanfänger ist Steuerfachangestellter aber immer noch kein Traumberuf ;-).
Auch hier spielt die Digitalisierung eine große Rolle. Wenn der Azubi in den ersten Wochen die Papier-Registratur lernen oder Loseblattsammlungen abheften muss…
Hier sind auch Kammern und Verbände noch mehr gefordert, das Marketing zu verbessern. Dabei geht es weniger darum, den Job als „cool“ definieren zu wollen – das glaubt uns eh keiner ;-).
Aber die Vorteile der Jobsicherheit, der flexiblen Arbeitszeit, der digitalen Arbeitsweise und des im Wesentlichen guten Betriebsklimas gilt es noch konkreter zu vermitteln.
Das Bild in der Öffentlichkeit wird auch durch unsere Kommunikation bestimmt. Daher ist Jammern über die schrecklich komplizierten Gesetze und den Stress nicht dazu geeignet, ein positives Image zu erreichen – insofern trägt jeder Steuerberater in jedem Mandantengespräch eine Verantwortung.
[us_separator][us_testimonial style=“2″ author=““ company=““][/us_testimonial][us_separator type=“invisible“ size=“small“]
Und was denkst du?
Jetzt bist du wieder dran. Wie siehst du das Image der Steuerberater und Steuerfachangestellten? Wie reagiert dein Umfeld, wenn sie erfahren, dass du in der Steuerberatung arbeitest? Hast du eine Idee, wie man den Beruf attraktiver gestalten könnte?
Ich freue mich auf deine Meinung in den Kommentaren!
2 Comments
Früher fand ich Steuerberater werden auch immer ganz toll. Habe damals in der Schule auch ein Praktikum bei einem Steuerberater in Hamm gemacht und fand es da auch total cool 😉 Letzendlich habe ich mich dann irgendwie doch entschlossen, eine Ausbildung in der Bank zu machen, obwohl mir das Praktikum beim Steuerberater in Hamm viel Spaß gemacht hat und keineswegs langweilig war.
Die Finanzverwaltung mit ihrer wuchernden Bürokratie hat viel kaputt gemacht. Der Kleinkrieg mit Finanzbeamten ist ofrmals eine Qual. Denn leider vermisse ich da oftmals die gebotene fachliche und persönliche Kompetenz.