Drei radikale Veränderungen:
Digitale Automation
Jahrelang wollten wir es nicht wahrhaben, Jetzt – und zwar wirklich schnell – ist es so weit: Die digitale Automation erfasst insbesondere den Bereich der Buchhaltung und der Steuererklärungen.
Dabei ist einer der Treiber die Finanzverwaltung: E-Bilanz und vorausgefüllte Steuererklärungen sind nicht das Ende der Entwicklung.
So kommt auch bei uns die Selbstveranlagung der Ertragsteuern.
Die internationale Entwicklung zeigt, wo die Reise hingeht.
Die Australische Steuerverwaltung hat gerade ihre neue App an den Start gebracht. Der Steuerbürger kann während des Jahres seine Belege dort nach Rubriken (Reisekosten/ Bewirtung/…) ablegen/ abfotografieren und am Jahresende an die Finanzverwaltung schicken, die daraus die Steuererklärung erstellt (Quelle: www.ato.gov.au)
In Großbritannien besitzt bereits heute jeder Steuerbürger sein eigenes Online-Konto beim Finanzamt. Ab 2020 ist jeder Unternehmer verpflichtet, seine komplette Buchhaltung online an das Finanzamt zu übermitteln. Die erstellt dann die USt-Voranmeldung und berechnet die Vorauszahlungen. Das „Versprechen“: „making Tax easier – the end of Tax returns“ – „Steuern ganz einfach – das Ende der Steuererklärung“ (Quelle: www.gov.uk)
Nur zwei Beispiele, was da gerade in großer Geschwindigkeit auf uns zu rollt.
Alles Mobil
Papierauswertungen zwei Wochen nach Einreichen der Buchführung sind passé. „Echtzeitauswertungen“, lesbar jederzeit auf allen digitalen Geräten sind angesagt. Und dass in ansprechender, übersichtlicher Optik.
„Zahlenfriedhöfe“ haben endgültig ausgedient.
Mobil heißt aber auch in der Kanzlei „mobiles Arbeiten“. Home Office und flexible Arbeitszeiten tauchen bei allen aktuellen Mitarbeiterbefragungen immer auf den ersten Plätzen auf.
Das gilt es gut zu organisieren.
Deklaration weicht der echten Beratung
Auch das ist seit Jahren eigentlich schon klar. Die Umsetzung in den Kanzleien lässt teilweise aber noch auf sich warten. Die „normale“ Kanzlei hat meist max. 10 % Umsatz aus Beratungstätigkeit.
Das liegt sicher auch daran, dass nicht alle Beratungsleistungen abgerechnet werden. Das heißt aber auch, dass sie vom Mandanten immer noch nicht als Beratung wahrgenommen werden.
Viele Kanzleien haben einen Fibu-Umsatz von 30 – 40 % am Gesamtumsatz. Wenn nur die Hälfte davon durch Automation weg fällt…
3 Comments
Alles – aber auch alles – was automatisiert werden kann wird automatisiert. Punkt! Und dies ist unendlich viel!
Und: Viele in der Branche haben den Zukunftsknall noch nicht gehört!
Ich kann ebenfalls beobachten, dass die Digitalisierung den Beruf verändert. Es gibt immer mehr online Steuerberater. Zudem kommt jedes Jahr mehr Steuerassistenz Software auf den Markt. Die Nachfrage wird bestimmt auch hier ein Stück weit das Angebot regeln.
Ich stimme zu wir sind in Mitten einer Digitalen Revolution und einiges wird sich in der nächsten Zeit verändern. Viele Menschen werden sich beruflich neu orientieren müssen und einiges wird sich ganz und gar ersetzt werden. Denken Sie, dass Steuerberater in der Zukunft überhaupt noch gebraucht werden, besonders wenn sich die Krypto-Währung durchsetzt ?