Im Rahmen der Digitalen Revolution haben schon einige Berufe ernsthafte Probleme bekommen. Die Musikindustrie und viele Verlagshäuser kämpfen mit der Existenz bzw. haben sich komplett neu erfunden.
In den vergangenen Monaten sind immer wieder Listen von Berufen aufgetaucht, die es in 20 Jahren nicht mehr geben soll (Beispiel: Wirtschaftswoche). Und der Beruf des Steuerberaters und des Buchhalters taucht regelmäßig auf.
Auch die Oxford-Studie sieht den Berufsstand als bedroht an und sagt ihm eine düstere Zukunft voraus.
Grund genug für mich, unsere Expertengruppe zu befragen, wie sie die Zukunft des Berufs sieht.
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Stirbt der Beruf des Steuerberaters aus?
[us_testimonial style=“2″ author=“Thomas Hund “ company=“stellv. Hauptgeschäftsführer der Bundessteuerberaterkammer“ img=“11843″ link=“url:https%3A%2F%2Fwww.bstbk.de%2Fde%2Findex.html||target:%20_blank|“][/us_testimonial][us_separator type=“invisible“ size=“small“]
Diese Frage kann ganz klar mit Nein beantwortet werden. Wie in der vorherigen Antwort bereits angesprochen, wird die Nachfrage nach Steuerberatung ungebrochen hoch bleiben.
[us_separator][us_testimonial style=“2″ author=“Claas Beckmann“ company=“Branchenexperte, freiberuflicher Journalist unter anderem auf steuerkoepfe.de“ img=“11845″ link=“url:https%3A%2F%2Fwww.steuerkoepfe.de%2F||target:%20_blank|“][/us_testimonial][us_separator type=“invisible“ size=“small“]
[us_separator][us_testimonial style=“2″ author=“Andreas Reichert“ company=“Steuerberater, Vorstand der felix1 AG“ img=“11851″ link=“url:https%3A%2F%2Fwww.felix1.de%2F||target:%20_blank|“][/us_testimonial][us_separator type=“invisible“ size=“small“]
Nein, im Gegenteil. Zwar werden immer mehr Aufgaben und Prozesse automatisiert werden.
Gleichzeitig werden aber die Aufgaben rund um Buchhaltung und Steuern im Zusammenspiel mit elektronischen Lösungen komplizierter. Das erfordert ein höheres Fachwissen, das der Unternehmer immer weniger selbst aufbauen kann.
Früher hat es vielleicht ausgereicht, wenn ein Buchhalter eine ordnungsgemäße Buchhaltung erstellen konnte. Heute hat es der Buchhalter mit Unternehmern wie z. B. Online-Shops zu tun, die auf eine automatisierte Verarbeitung ihrer Daten bestehen und zudem in der Regel Kunden im Ausland haben. Sowieso werden Unternehmen immer stärker international aufgestellt. Das kann und sollte kein Unternehmer alleine stemmen.
Buchhaltern und Steuerberatern, die sich stetig fortbilden und auf Spezialisierung setzen, wird die Arbeit nie ausgehen – und sie wird auch immer spannender werden.
[us_separator][us_testimonial style=“2″ author=“Christian Herold“ company=“Steuerberater, Herausgeber der NWB-Zeitschrift“ img=“11854″ link=“url:http%3A%2F%2Fwww2.nwb.de%2Fportal%2Fcontent%2Fir%2Fdefault.aspx||target:%20_blank|“][/us_testimonial][us_separator type=“invisible“ size=“small“]
Ich bin sehr zuversichtlich, dass der Beruf des Steuerberaters nicht ausstirbt, sondern sich ganz im Gegenteil gut entwickeln wird.
Allerdings gibt es nach wie vor viele Kollegen, die sich eher als Buchhalter denn als wirklicher Berater verstehen. Auf diese Kanzleien sehe ich Probleme zukommen. Wird beispielsweise aufgrund von sinnvollen und günstigen digitalen Lösungen bei zahlreichen Mandanten die Verbuchung von Bargeschäften erheblich vereinfacht, so wie es heute schon bei Bankgeschäften der Fall ist, so wird vielen Beratern ein Teil ihres Geschäfts wegbrechen. Hinzu kommen die vorausgefüllte Steuererklärung und die zunehmende Übermittlung von Daten unmittelbar an das Finanzamt.
[us_separator][us_testimonial style=“2″ author=“Cordula Schneider“ company=“Steuerberaterin, Kanzleiberaterin bei delfi-net“ img=“11867″ link=“url:http%3A%2F%2Fwww.delfi-net.de%2F||target:%20_blank|“][/us_testimonial][us_separator type=“invisible“ size=“small“]
Der reine „Deklarationsberater wird aussterben“. Da muss man die Oxford-Studie für Deutschland anpassen. In den englischsprachigen Ländern wird zwischen Erstellung und Beratung unterschieden.
Der echte Berater hat aber weiter gute Chancen. Denn bei der Interpretation der digital erstellten Unternehmensdaten für betriebswirtschaftliche Entscheidungen wird der Unternehmer den Rat weiter schätzen.
Motto ist hier: „Sei Mitglied im Team deines Mandanten“ – sprich: bei Unternehmensentscheidungen ist der StB immer dabei.
Ein anderes Geschäftsfeld wird die „Zweit-Meinungs-Beratung“ sein. Viele Informationen kann der Steuerbürger heute schon googlen – aber das Vertrauen in den Fachmann wird bleiben. Für die reine Recherche werden aber Google und Co den Steuerberater ablösen – das Gute daran: Google und Co haben wir ja auch 😉
Der „Steuerberater“ wandelt sich zum „Unternehmensberater – ich bevorzuge da allerdings den Titel „Erfolgsberater“.
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Und was denkst du?
Nun bin ich aber auch an deiner Meinung interessiert. Wo siehst du die Zukunft der Steuerberatung? Sind der Berufsstand und die Branche gefährdet? Wird es in ein paar Jahrzehnten noch Steuerberater geben oder wird die Arbeit vollständig von einer Software erledigt?
Ich freue mich auf deine Meinung in den Kommentaren!
6 Comments
Nicht immer gleich alles „wegrationalisieren“. Steuerberatung wird es weiterhin geben. Allerdings in anderer Aufmachung. Wer hat sich vor 25 Jahren vorstellen können, dass am PC gebucht wird? Wer dachte bei der Handy-Nutzung vor 15 Jahren, dass Umsätze und Überweisung mit einem Smartphone geholt und erledigt werden können? Jetzt sind Rechnungen und Mahnungen an der Reihe. Und weil es sich gleich anbietet, lassen sich Erfassung und Verarbeitung automatisiert verarbeiten.
Das Wissen über die Auslegung des Steuerrechts und die Anwendung der Gestaltungsfreiräume kann nicht automatisiert werden.
Es wird eben alles anders. Freuen wir uns darauf.
Der Beruf wird formell weiterexistieren. Aber wie soll die Arbeit bewältigt werden, wenn zwar ausgebildet wird, die Mehrheit der guten Mitarbeiter aber innerhalb weniger Jahre die Branche verläßt. Ohne massive Gehaltserhöhungen werden nur schlechte Mitarbeiter übrigbleiben, wer kann, haut ab und kommt nicht wieder. Hab ich nach gut einem Jahr auch gemacht.
Erstmal Top und Danke für diese Kommentare. Was aber genau Lernen, studieren etc.? In eingestaubten Kanzleien sitzen nur satte Berater, in digitalen Jungunternehmen verliere ich als Subjekt sofort Überblick und Wert. Der Weg zum Erfolgsberater ist mir völlig unklar. Wie geht das?
Die Gesellschaft wird sich wandeln, der Beruf des Steuerberaters wird an Bedeutung verlieren.
Hallo und vielen Dank für den interessanten Artikel. Nun ja die Zukunft kann niemand vorhersagen, auch weil das Steuerrecht sich ständig verändert und Software ja auch immer angepasst werden muss. Erst wenn wir die unveränderliche Bierdeckel Steuererklärung haben sollten sehe ich für den Steuerberater eine Gefahr aufziehen.
Sehr interessanter Artikel, aber ich als Selbstständiger kann mir ein Leben ohne meinen Steuerberater aus Hamm ehrlich gesagt nicht vorstellen. Ich denke nicht, dass man einen Steuerberater so leicht ersetzen kann, gerade in größeren Firmen gibt es viele steuerlichen Hürden zu meistern. Diese Arbeit kann nicht so leicht ersetzt werden, sodass ich den Beruf des Steuerberaters als sehr wichtig empfinde, da auch mein Steuerberater aus Hamm sehr wichtig für mein Unternehmen ist.