Ist dein berufliches Ziel, zukünftig steuerberatend tätig zu sein? Dann hast du einen langen und teils herausfordernden Ausbildungsweg vor dir. Denn da Steuerberater nicht nur ein fundiertes Fachwissen in puncto Steuerrecht mitbringen müssen, sondern auch ein hohes Maß an Verantwortung für Dritte tragen, ist eine gute Bildung ebenso wichtig wie reichlich Berufserfahrung.
Doch wie kannst du diesen Weg beschreiten und welche Chancen und Perspektiven bieten sich jungen Azubis?
Du hast gewiss schon einmal vom Beruf des Steuerberaters gehört. Vielleicht sind deine Eltern selbständig oder du arbeitest bereits in einem großen Unternehmen, in dem vor allem im Mai viel Hektik herrscht, denn für gewöhnlich muss die Steuererklärung für das Vorjahr bis zum 31. Mai beim Finanzamt eingereicht werden.
Und exakt hier kommen Steuerberater ins Spiel, die Unternehmen wie auch Privatpersonen steuerlich beratend zur Seite stehen, damit diese ihre Steuerschuld beim Fiskus möglichst auf ein Minimum reduzieren.
Doch dafür bedarf es ein fundiertes Wissen im Steuerrecht. Dass dieses nicht von ungefähr kommt, dürfte klar sein. Auch deswegen gilt die Ausbildung bzw. das Studium zum Steuerberater als besonders herausfordernd. Was solltest du also für persönliche Eigenschaften mitbringen, um diese Ausbildung erfolgreich zu meistern?
Erst einmal sei gesagt, dass es nicht nur einen Weg gibt, um Steuerberater zu werden. Du kannst sowohl mit der mittleren Reife wie auch mit dem Abitur dieses Berufsziel anstreben. Auch musst du nicht unbedingt studieren, denn auch über eine betriebliche Ausbildung kannst du am Ende deiner Ausbildungszeit als Steuerberater tätig werden.
Allerdings gilt: Je besser deine Qualifikation ausfällt, desto schneller gelangst du zum Ziel. Zudem solltest du nicht vergessen, dass du auch eine langjährige Berufserfahrung mitbringen musst – übrigens auch dann, wenn du studiert hast. Nicht selten braucht es deswegen auch oftmals eine kräftige Finanzspritze, entweder über staatliche Förderprogramme oder über Kreditinstitute für Studenten und Azubis.
Die folgende Übersicht zeigt dir, welche Optionen du auf deinem Ausbildungsweg zum Steuerberater besitzt:
Hast du die mittlere Reife gemacht oder gar das (Fach-)Abitur, so bietet sich eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten an. In dieser dreijährigen Dualen Ausbildung laufen praktische und schulische Ausbildung parallel ab. Bevor du die Zulassung zur Steuerberaterprüfung erlangst, musst du zehn Jahre Berufserfahrung vorweisen. Alternativ kannst du noch eine Weiterbildung zum Steuerfachwirt absolvieren und so die Zeit auf sieben Jahre verkürzen.
Sofern du die Allgemeine Hochschulreife erworben hast, bietet sich ein Vollzeitstudium an. Grundsätzlich gilt hier: Bei einer Regelstudienzeit von drei Jahren musst du danach eine dreijährige Berufserfahrung vorweisen, um zur Steuerberaterprüfung zugelassen zu werden.
Bei einer Regelstudienzeit von vier Jahren verkürzt sich die Zeit auf zwei Jahre. Auch wenn Jura sowie die Betriebs- und Volkswirtschaftslehre die klassischen Studiengänge für angehende Steuerberater sind, eignen sich auch Fachrichtungen wie Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsingenieurwesen oder Mathematik.
Mit dem Abitur oder der Fachhochschulreife kannst du auch ein Duales Studium anstreben. Allerdings musst du bedenken, dass sich dadurch die benötigte Berufserfahrung, um zur Steuerberaterprüfung zugelassen zu werden, nicht verkürzt. Jedoch zeigt die Erfahrung, dass Studenten, die ein Duales Studium absolviert haben, nach ihrer Ausbildung bessere Chancen hatten, sich auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren.
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Wer zum Steuerberaterexamen zugelassen werden will, muss, wie bereits erwähnt, die Qualifikation durch eine Ausbildung bzw. ein Studium sowie praktische Berufserfahrung vorweisen. Je nach Ausbildungsweg unterscheidet sich hierbei die Dauer der Berufserfahrung, die zur Prüfungszulassung vorausgesetzt wird.
Allerdings stellt sich konsequenterweise die Frage, was genau unter den Aspekt „berufliche Erfahrung“ fällt. Hier gelten folgende Bedingungen:
Positiv für manche Personen dürfte sich herausstellen, dass gewisse Tätigkeiten angerechnet werden können. Hierunter fällt beispielsweise der gesetzliche Mutterschutz oder auch der Wehrdienst.
Vergessen solltest du nicht, dass die Prüfung mit einer staatlichen Bearbeitungsgebühr von ca. 200 Euro und einer Prüfungsgebühr von ca. 1.000 Euro ordentlich zu Buche schlägt. Wie hoch die Satzungen genau sind, darüber gibt dir die jeweilige Prüfungsbehörde Auskunft.
Darüber hinaus musst du natürlich auch deine Prüfungs- und Lernmaterialien selbst bezahlen. Glücklicherweise unterstützen sich viele Azubis und Studenten, wie z.B. in unserem Steuerforum, gegenseitig und bieten ihre ehemaligen Lernmaterialien häufig vergünstigt an.
Nach der Ausbildung brauchst du dir um das Finanzielle aber keine Sorgen mehr machen. Denn das durchschnittliche Einkommen von Steuerberatern liegt in Deutschland zwischen 2.800 und 3.700 Euro brutto.
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