Wir haben in den letzten Tagen hier auf steuerazubi.de Auszubildende zur Steuerfachangestellten nach ihren Erfahrungen mit der Ausbildung befragt. Wir sind wirklich begeistert, dass ihr alle so zahlreich teilgenommen habt und wir möchten euch die Ergebnisse natürlich nicht vorenthalten.
Es ist wirklich unheimlich toll, dass ihr so aktiv wart. So wird steuerazubi.de immer mehr eine Seite von Azubis für Azubis – das ist unser Ziel und wir freuen uns wirklich extrem, dass das schon so gut funktioniert. 🙂
Besonders auffällig ist, dass viele Auszubildende mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben. Deswegen eines vorab:
Selbst wenn ihr euch mal hilflos und verlassen fühlt, gebt nicht auf! Es geht wirklich vielen genau so wie euch. 😉
Heute betrachten wir die Frage, was ihr anderen zum Ausbildungsbeginn zur Steuerfachangestellten ratet.
Am häufigsten konnten wir lesen, dass sich Neu-Azubis vor Ausbildungsbeginn zur Steuerfachangestellten über den Beruf und über die Kanzlei informieren sollten. Dabei geht es auf der einen Seite um die gewöhnlichen Aufgaben von Steuerfachangestellten und den allgemeinen Berufsalltag und auf der anderen Seite um fachliche Vorkenntnisse.
Den ersten Bereich lernst du insbesondere kennen, wenn du
Fachliches Vorwissen kannst du dir aneignen, indem du schon einmal in ein Buch über Steuern oder Rechnungswesen schaust. Es wurde zum Beispiel als empfehlenswert angesehen, wenn du weißt, was „Soll“ und „Haben“ ist. Wenn du zusätzlich weißt, was die wichtigsten Steuerarten sind, ist das mit Sicherheit ein Vorteil.
Es gibt auch sehr gute Seminare zum Ausbildungsbeginn zur Steuerfachangestellten. Frag doch einfach einmal deinen zukünftigen Chef, ob ein solches Seminar für dich vorgesehen ist. Wenn nicht, könntest du dir überlegen, dich selbst darum zu kümmern und selbstständig zu solch einer Schulung zu gehen.
Ebenfalls ein ganz wichtiger Punkt: Du bist Azubi, das solltest du nicht vergessen!
Du bist also dafür da, um Fragen zu stellen und um zu lernen. Wenn du schon alles könntest (was im Steuerrecht sowieso unmöglich ist) müsstest du wohl kaum eine Ausbildung machen, sondern wärst schon Steuerberater.
Es kann sein, dass dir die Situation unangenehm ist, dass du dich selbst für unheimlich doof hältst, aber wenn du nicht fragst, wirst du nicht klüger. Also gib dir einen Ruck und frag einfach! (In seinem Azubi-Tagebuch beschreibt unser Steuerazubi Jan, wie wichtig er das Fragen findet.)
In den allermeisten Fällen halten dich deine Kollegen überhaupt nicht für doof, wenn du fragst. Schließlich zeigst du damit Interesse und den Willen, etwas zu lernen.
Du solltest aber auch Verständnis dafür haben, wenn deine Kollegen nicht immer sofort für dich Zeit haben. Sie haben in der Regel viel zu tun und müssen Ihre Arbeit auch schaffen. Aber eine Frage wie „Kannst du mir vielleicht sagen, wo ich das selbst nachlesen kann?“ kann echte Wunder bewirken.
Und noch ein kleiner Tipp: Schreibe dir Arbeitsabläufe auf, die immer wieder auftauchen. Dann musst du nicht immer die gleiche Frage stellen (das wird nämlich irgendwann wirklich peinlich ;)) – damit zeigst du deinen Willen und Eigeninitiative, was unheimlich gut ankommt.[sam id=“3″ codes=“true“]
Wahrscheinlich hast du es auch schon gehört: Die Ausbildung zur Steuerfachangestellten soll die schwerste Ausbildung sein, die es gibt.
Ob das stimmt, können wir auch nicht beantworten, da das absolut auf den Azubi ankommt. Was liegt ihm, was fällt ihm schwer, wo liegen seine Interessen…
Was wir aber auf jeden Fall wissen: Es machen sich viele Neu-Azubis vor dem Ausbildungsbeginn zur Steuerfachangestellten unheimlich verrückt.
Deswegen ist ein ebenfalls häufiger Rat: Ruhig bleiben!
Weder die Kollegen noch die Mandanten wollen dir etwas Böses. Ganz im Gegenteil, wir sind alle Menschen und jeder hatte irgendwann seinen ersten Arbeitstag und hat vollstes Verständnis für deine Situation.
Bleibt einfach aufgeschlossen und lasst euch auf euer neues Leben ein – ihr seid nicht alleine!
Nur keine Angst haben – man kann alles lernen 😉
Dieser Punkt ist der wichtigste Punkt, wenn man die Ausbildung mit einem guten oder sehr guten Ergebnis abschließen will.
Natürlich ist es wichtig zu fragen, wenn man etwas nicht weiß, aber es gibt nichts besseres, wenn man am Anfang keine Ahnung hatte, sich aber selbst Gedanken gemacht hat und danach die Kollegen fragt, ob die eigenen Überlegungen stimmen und man einfach Recht mit seinen Gedanken hatte. Ein sensationelles Gefühl!
Also ein ganz wichtiger Hinweis: Bleibt immer neugierig und macht euch eigene Gedanken, bevor ihr fragt.
Vielleicht musst du jetzt grinsen, aber der Hinweis ist absolut ernst gemeint und viele haben in unserer Umfrage angegeben, dass das am Anfang ein Problem war.
Der Schulalltag bestand bisher aus 5-8 Schulstunden und es gab ständig Pausen. Und was ist passiert, wenn du mal nicht aufgepasst hast? Gar nichts!
Das verändert sich mit dem Ausbildungsbeginn: Du wirst jetzt regelmäßig 8 Stunden am Schreibtisch sitzen und hast wahrscheinlich nur eine Pause am Tag. Das ist gerade am Anfang, wo noch alles neu ist und man unheimlich viel aufzunehmen hat, echt heftig und du wirst abends wahrscheinlich wie ein Stein in dein Bett fallen.
Tue dir also den Gefallen und schlafe genug 😉
Dieser Punkt hängt recht eng mit dem dritten Punkt zusammen.
Wenn du dein Bestse gibst, also jede Aufgabe gewissenhaft erledigst, dann kannst du auch selbstbewusst sagen, dass du alles gegeben hast. Es ist vollkommen klar, dass du als Azubi (insbesondere zum Ausbildungsbeginn zur Steuerfachangestellten) nicht alles kannst und auch, dass du Fehler machst.
Das ist vollkommen in Ordnung – dafür bist du schließlich Azubi!
Weil es so gut formuliert ist, möchten wir einen Satz aus unserer Umfrage wörtlich zitieren:
Macht euch keinen Stress. Geht jede Aufgabe in Ruhe und gewissenhaft an. Dann dauert es zwar anfangs etwas länger bis zur Fertigstellung, aber ihr habt begriffen, was ihr denn gerade überhaupt getan habt und ihr vermeidet Flüchtigkeitsfehler. Mit der Zeit bekommt ihr Routine und dann geht es auch etwas schneller, ohne dass das Ergebnis leidet.
Dem ist nichts hinzuzufügen! 🙂
Du bist jetzt im Berufsleben und da solltest du dich anders verhalten als in der Schule. Deswegen solltest du dich vorher schlau machen, wie du auftreten solltest. Dazu gehören nicht nur das Verhalten, sondern auch die richtige Kleidung und eine angemessene Sprache.
Da Einzelheiten von Kanzlei zu Kanzlei vollkommen unterschiedlich geregelt sein können, solltest du am Anfang beobachten, wie sich deine Kollegen verhalten: Was haben sie an, siezen oder duzen sie sich etc…
Und schließlich ist es ganz hilfreich, sich von Zeit zu Zeit in die Kollegen oder den Chef hineinzuversetzen. Wie würdest du dich selbst sehen? Wirkst du wie ein interessierter Azubi oder wie jemand, dem alles egal ist?
In den meisten Fällen verläuft alles gut, aber es kann natürlich immer passieren, dass du dich auch nach einigen Wochen immer noch unwohl in deiner Kanzlei fühlst und dass deine Eingewöhnungsprobleme so groß sind, dass du weder in der Kanzlei Hilfe bekommst, noch alleine damit fertig wirst.
In dem Fall solltest du wissen, dass du nicht alleine bist. Natürlich kannst du dich mit anderen Azubis unterhalten und in der Schule auch die Lehrer um Rat fragen.
Der offizielle Ansprechpartner ist die zuständige Steuerberaterkammer, an die du dich immer wenden kannst. Ein einfacher Anruf oder eine kurze E-Mail reicht in der Regel absolut aus.
1 Comment
Ich hätte eine Frage bezüglich der Ausbildung zur Steuerfachangestellten. Ich habe leider überhaupt kein Vorwissen in diesem Bereich, jedoch finde ich dieses Berufsbild sehr interessant. Stehen meine Chancen dadurch schlechter, eine Ausbildung zu bekommen?