Heutzutage gibt es so gut wie keinen Lebensbereich mehr, der nicht online abgehandelt werden kann.
So machte das Internet natürlich auch vor Bewerbungen keinen Halt.
So gut wie alle großen Unternehmen wickeln die Anwerber online ab. Papier hat oft ausgedient. Die Umwelt wird es freuen.
Denn einmal ein gutes Portfolio an Passbilder parat, kann man diese natürlich auf CD gebrannt immer wieder verwenden.
Auch geht die Bewerberauswahl schneller vonstatten, als auf dem Postweg.
Doch es gibt auch Tücken bei der Bewerbung via Email.
Allzu oft verleitet es Bewerber, schludriger und mit weniger Sorgfalt die Vita zu verfassen.
Dies zahlt sich heim: Laut einer Stepstone Umfrage beklagen sich ca. 45% der Arbeitgeber über die mangelnde Achtsamkeit, die Online- Bewerber walten lassen.
Damit du nicht zu diesen 45% gehören wirst, gebe ich dir nun ein paar Tipps und Tricks für die Online-Bewerbung an die Hand.
Schon im Posteingang deines vielleicht zukünftigen Arbeitgebers kannst du den ersten Eindruck vermitteln:
Im Betreff sollte man nennen, worum es in dem Schreiben geht. Anstatt jedoch noch einmal das Wort „Bewerbung“ aufkommen zu lassen, solltest du lieber die genaue Position benennen (falls vorhanden, mit der passenden Referenznummer), für die du dich bewirbst.
„Superman1“ oder „Schnucki345“ kommt wahrscheinlich nicht so gut an, belasse es daher lieber bei deinem richtigen Namen. ;)
In diesen Tagen sollte hoffentlich jeder wissen, dass oben genannte Künstlernamen unpassend für eine Bewerbung sind.
Es gibt jedoch leider immer noch Unwissende, die allein durch diesen Fehler aus der engeren Wahl ausscheiden.
Besser ist es, du legst dir eine separate Email-Adresse an (solltest du bisher noch keine adäquate besitzen). Allgemein fährst du mit dieser Formel nicht schlecht:
Vorname.Nachname@Provider.de
Nicht vergessen: dieses Postfach musst du regelmäßig (bestenfalls täglich) checken, damit du bei Anfragen seitens der Unternehmen schnell reagieren kannst.
Falls du auf eine Stellenanzeige antwortest, verwende in deiner Bewerbung unbedingt die darin aufzufindende Emailadresse.
Ansonsten kann es sein, dass deine Vita unnötig lang von einem Mitarbeiter zum anderen gesendet wird, ehe sie beim Verantwortlichen landet.
Das würde 1. nicht von Sorgfalt sprechen, die dir innewohnt und 2. sind Mitbewerber so eventuell einen Müh schneller als du.
Bei einer Initiativbewerbung solltest du vorher im Unternehmen anrufen und dich erkundigen, an wen du eine Bewerbung adressieren sollst. Sammeladressen wie „info@“ oder „kontakt@“ auf jeden Fall umgehen (außer, es steht so explizit in der Annonce).
So zeigst du echtes Interesse an der Firma und dir können oben genannte Dinge nicht passieren.
[sam id=“3″ codes=“true“]
Üblich ist eine Kurzbewerbung. Arbeitsproben beispielsweise sollten nur beigefügt werden, wenn dies ausdrücklich gewünscht wird.
Ansonsten die üblichen Verdächtigen: Lebenslauf und Anschreiben. Dein Foto musst du nicht extra anhängen, es genügt das Bild auf dem Lebenslauf (achte hier natürlich auf gute Qualität).
Wie bereits oben schon erwähnt, finde sich in Email-Bewerbungen oft „Hallo“’s oder andere umgangssprachliche Verfehlungen.
An dieser Stelle behalte einfach im Kopf, dass die Bewerbung per Email die klassische Bewerbungsmappe ersetzen soll. Will heißen: Gib genauso gründlich und sorgfältig auf Orthografie, Grammatik und Ausdruck acht.
Meiner Meinung nach ist es schade, dass auch durch Entwicklungen wie Facebook und WhatsApp Groß- und Kleinschreibung sowie Kommasetzung leiden. Diese sollten eine Renaissance erleben.
Umso genauer solltest du dein Anschreiben und den Lebenslauf dahin gehend überprüfen.
Bestenfalls lässt du Personen aus deinem Familien- und Bekanntenkreis dein Werk lesen, bevor du es los schickst.
Eine Vorgehensweise wäre, das Anschreiben sowohl in das Email-Textfeld, als auch zusätzlich als Anhang zu versenden.
Davon wird jedoch oft abgeraten. Denn es kann sein, dass beim Kopieren des Anschreibens Umlaute (je nach Browser) in Füllzeichen zerstückelt werden- keine ansehnliche Sache.
Ins Emailfeld gehört ein kurzer knackiger Text, der natürlich auch mit „Sehr geehrte Frau…/ Sehr geehrter Herr…“ beginnen und „Mit freundlichen Grüßen“ enden sollte.
Inhaltlich gibt es beim Anschreiben keine Besonderheiten, die von dem in einer schriftlichen Bewerbung abweichen.
Stelle deine Vorzüge und Stärken dar, gehe direkt auf das Stellengesuch ein.
Erwähne ggf. gemeisterte Projekte und andere Leistungen aus deiner beruflichen Vergangenheit, die im Lebenslauf nicht zu ersehen sind (und etwas mit der angestrebten Stelle zu tun haben).
Oft meinen es Bewerber nur allzu gut und machen sich keine Sorgen über das Datenvolumen der Bewerbung. Je mehr desto besser.
Dies bereitet jedoch Personalern oft Kopfschmerzen.
Denn da du höchstwahrscheinlich nicht die Einzige bist, die sich für die Stelle interessiert, sorgen hohe MB-Zahlen für überfüllte Postfächer und lange Ladezeiten.
Eine gute Richtlinie sind 3 MB, die deine Bewerbung inkl. Anhängen nicht überschreiten soll.
Du solltest auch nicht vergessen, die Anhänge mit den darin vorkommenden Inhalten zu beschriften. Im Eifer des Gefechts übersiehst du vielleicht, dass der Mensch aus der Personalabteilung nicht riechen kann, was nun in „Anhang2“ oder „Anhang5“ zu erwarten ist.
Auch füge deiner Bewerbung bitte einzig die Anhänge bei, die relevant für die betreffende Stellenausschreibung sind.
Bewirbst du dich als Steuerfachangestellte, zählt die Beurteilung aus dem Tierladen, in dem du mit 15 Jahren zwei Wochen Praktikum hattest, eher weniger 🙂 .
Auf jeden Fall sollten dabei sein: das Arbeitszeugnis deines letzten Arbeitgebers, falls du noch kein solches hast, ein Zwischenzeugnis; dein akademisches Abschlusszeugnis (falls vorhanden) sowie ein sog. Zeugnis Titelblatt. Auf diesem werden alle Zeugnisse, Zertifikate u.ä. aufgeführt.
Zum Teil reicht es nämlich, diese nur zu nennen, du musst nicht jedes Schreiben anhängen!
Bestenfalls versendest du deine Anhänge als PDF. Diese können ohne Probleme ausgedruckt werden.
Word- oder Exceldateien können zum einen Viren enthalten. Zum anderen können Zip- Dateien und ähnliches von vielen Bearbeitern nicht geöffnet werden.
Falls du Zeugnisse, Bilder oder andere Dinge einscannst, achte darauf, dies genau zu tun. Lass keine leeren Seiten entstehen. Auch schiefe Bilder oder welche, die kopfüber stehen, führen oft zu einem vorzeitigen Ausscheiden deiner Bewerbung. Dies wäre mehr als ärgerlich, schließlich lassen sich solche Fehler leicht vermeiden.
… Personaler wenden im Schnitt nur 2-4 Minuten für die Sichtung einer Bewerbung auf.
Das ist sehr wenig und zugleich kann das deine Chance sein.
Wecke den Adressaten mit deiner Email aus dem „Tiefschlaf“ und überzeuge mit Sätzen, die nicht danach klingen, als würden sie aus einer Sammelkiste kommen.
Zudem sorge dafür, dass der betreffende Adressat keine Probleme mit deiner Bewerbung hat. Sprich: Beherzige die Regeln zum Dateiformat und der Höchstgrenze für die gesendeten Daten.
Es klingt verlockend: Ich erstelle mir eine ansprechende Bewerber Homepage mit allen relevanten Daten.
Habe ich dann ein bestimmtes Stellengesuch im Kopf oder entscheide mich für eine Initiativbewerbung, verlinke ich in einer Email an das Unternehmen einfach meine Homepage.
Viele Personalverantwortliche schalten bei so etwas allerdings auf Durchzug. Denn oft wirkt dies wie eine Massenabfertigung.
Unternehmen wollen jedoch, dass du dich bewusst für SIE als Arbeitgeber entscheidest. Und so sollte auch deine Bewerbung explizit auf dieses Unternehmen zugeschnitten sein.
Ein paar Sachen gibt es also bei einer Online-Bewerbung zu beachten. Alles in allem jedoch finde sich auch hier die Grundsätze einer schriftlichen Bewerbung wieder.
Beherzige diese Regeln und du wirst uns hoffentlich im Forum schon bald von deiner neuen Traumstelle berichten!