Steuerberater ist ein zukunftsträchtiger Beruf, denn die Menschen werden immer ihre Steuererklärung machen müssen. Hinzu kommt, dass das deutsche Steuerrecht sehr komplex ist. Das heißt, Steuerzahler werden auch zukünftig Hilfe benötigen. Der Beruf des Steuerberaters ist also eine sichere Karte, auf die du lange setzen kannst. Hier hast du die Chance auf eine langjährige Karriere und ein sehr gutes Gehalt.
Es ist nicht verwunderlich, dass bei so guten Arbeitskonditionen viele Steuerberater auf den Markt drängen. Insbesondere kleine Kanzleien müssen sich jedoch sehr anstrengen, um sich von der Masse abzuheben.
Planst du also, Steuerberater zu werden, solltest du über eine Spezialisierung nachdenken. So könntest du z.B. Menschen bei Immobilienangelegenheiten beraten. Gerade in Zeiten, in der immer mehr gebaut und Immobilien gekauft werden, gibt es viele Menschen, die ein Baudarlehen aufnehmen. Eine gute Beratung ist unerlässlich:
Es ist also immer gut, jemanden beratend zur Stelle zu haben, der sich in diesem Dschungel zurecht findet. Damit können Immobilienkäufer bares Geld sparen. Was macht aber ein Steuerberater eigentlich genau?
Steuerberater helfen Unternehmen, Privatpersonen, Angestellten und Freiberufler bei allen steuerlichen Fragen. Sie arbeiten entweder selbstständig, in Kanzleien oder in einer Steuerberatergesellschaft. Zu ihren Hauptaufgaben gehören:
Solltest du planen, Steuerberater zu werden, steht dir eine harte Prüfung bevor: Auf drei hintereinander folgenden Tagen finden drei schriftliche Klausuren statt. Für diese hast du jeweils vier bis sechs Stunden Zeit. Solltest du diese drei Prüfungen nicht mit einem Gesamt-Notendurchschnitt von 4,5 bestehen, darfst du nicht an der mündlichen Prüfung teilnehmen.
Der mündliche Teil hat es ebenfalls in sich: Hier darfst du zwischen drei Themen auswählen. Zu deinem Auswahlthema hältst du einen Vortrag vor sechs Mitgliedern einer Prüfungskommission, der nicht länger als 10 Minuten dauern darf. Dafür hast du eine Vorbereitungszeit von 30 Minuten.
Nach dem Vortrag hast du erst einmal fünf bis 15 Minuten Pause. In dieser Zeit beraten sich die sechs Prüfer. Nachdem alle Vorträge gehalten wurden, folgen verschiedene Fragestellungen, die in sechs Abschnitte unterteilt werden.
Aus den sechs Abschnitten, dem Vortrag und den schriftlichen Prüfungen ergibt sich letztendlich deine Gesamtnote. Sollte diese über 4,15 liegen, hast du die Prüfung bestanden. Solltest du schlechter sein, fällst du leider durch. In diesem Fall hast du allerdings noch zwei weitere Versuche.
In unserem Artikel „Steuerberaterprüfung – Was du unbedingt wissen musst“ findest du noch weitere Informationen.
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Lohnt sich das ganze Lernen und der harte Prüfungsstress wenigstens finanziell? Ja, denn das Einstiegsgehalt ist nicht nur vielversprechend, sondern auch ausbaufähig. Es gibt bei steuerberatenden Tätigkeiten keine Tarifverträge. Das heißt aber auch, es existiert Verhandlungsspielraum, wenn du dich geschickt anstellst. Allerdings sind die Gehälter auch ortsabhängig:
Bundesland | Durchschnittsgehalt |
Baden-Württemberg | 4.603 Euro |
Bayern | 4.580 Euro |
Berlin | 4.786 Euro |
Brandenburg | 2.980 Euro |
Bremen | 4.640 Euro |
Hamburg | 4.894 Euro |
Hessen | 4.777 Euro |
Mecklenburg-Vorpommern | 4.772 Euro |
Niedersachsen | 4.086 Euro |
Nordrhein-Westfalen | 4.486 Euro |
Rheinland-Pfalz | 4.130 Euro |
Saarland | 4.209 Euro |
Sachsen | 3.846 Euro |
Sachsen-Anhalt | 2.383 Euro |
Schleswig-Holstein | 4.098 Euro |
Thüringen | 4.068 Euro |
Tabelle: Wie du siehst, sind die Gehälter für Steuerberater in allen Bundesländern ziemlich gut, auch wenn es in einigen Bundesländern deutliche Abweichungen gibt. Das Gehalt steigt allerdings auch mit der Berufserfahrung. Ein Steuerberater mit 10 bis 15jähriger Berufserfahrung kann sogar mehr als 8.000 Euro im Monat verdienen.
Das deutsche Steuerrecht ist umfangreich und komplex. Umso wichtiger ist es, dass sich Experten auf bestimmte Bereiche konzentrieren. Falls du dich als Steuerberater spezialisieren möchtest, sind Lehrgänge zum Fachberater notwendig.
Der Titel „Fachberater“ zeigt potentiellen Mandanten außerdem, dass du in einem spezifischen Bereiche außerordentliche Kenntnisse besitzt. Als Steuerberater hast du die Möglichkeit, dich für die folgenden Fachrichtungen zu spezialisieren:
Wie ist es um die Kreditwürdigkeit deines Mandanten bestellt? Das muss zunächst festgestellt werden, bevor ein Darlehen bei einer Bank aufgenommen werden kann. Schließlich möchte die Bank sicher gehen, dass sie das Darlehen auch zurück erhält. „Rating“ bezeichnet die Bewertung der Bonität oder Kreditwürdigkeit eines Schuldners.
Als Fachberater für Rating bist du für viele komplexe Bereiche zuständig. Eines deiner Haupttätigkeitsfelder ist es, Mandanten bei den Darlehensverhandlungen mit Banken zu beraten.
Eine bevorstehende Insolvenz kann einen Unternehmer verständlicherweise schnell überfordern. Schließlich geht es darum, ein Unternehmen unter sehr widrigen Umständen weiterzuführen und unter Umständen sogar zu sanieren.
Entsprechende Schritte müssen früh genug in Angriff genommen werden. Viele Unternehmer sind mit diesen Aufgaben überfordert und benötigen einen Fachberater. Manchmal lässt sich die Insolvenz jedoch auch mit fachlicher Unterstützung nicht verhindern. In diesem Fall kann der Fachberater dennoch die wirtschaftlich und steuerlich besten Optionen für seinen Mandanten herausholen.
Als Steuerberater bist du bis ins kleinste Detail über die finanziellen Verhältnisse deiner Mandanten informiert. Spezialisierst du dich auf den Bereich Familien- und Erbrecht, kannst du deine Mandanten bestens beraten, wenn es um Testamentsvollstreckungen geht. Auf diese Weise kommt es nicht zu Auseinandersetzungen zwischen Erben und du kannst allen Ansprüchen gerecht werden.
Als Fachberater für Unternehmensnachfolge musst du das volle Vertrauen deines Mandanten genießen. Schließlich hilfst du bei der Entscheidung über einen Nachfolger für die Unternehmensführung. Hier geht es nicht nur um einen reibungslosen Übergang, oftmals sind auch Emotionen involviert.
Insbesondere wenn es um Erbschaft, Eigentum oder einen familiären Nachfolger geht, der doch nicht so kompetent ist, kann es schnell hitzig werden. Hier musst du also nicht nur fachliche Kompetenz beweisen, sondern auch einen kühlen Kopf bewahren.
Die Mediation ist eine Fähigkeit, die eigentlich in allen Fachbereichen von Nutzen ist. Hier geht es nämlich darum, Differenzen beizulegen. Als Mediator musst du die verschiedenen Interessen hinter den Konflikten herausfiltern. Anschließend ist es deine Aufgabe, die streitenden Parteien zu einer für alle Seiten zufrieden stellenden Lösung zu führen.
Deutschland hat sich inzwischen zu einem beliebten Start Up-Standort entwickelt. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen benötigen fachkundige Beratung bei betriebswirtschaftlichen und kaufmännischen Angelegenheiten. Wenn du Unternehmen dieser Größenordnung gerne weiterhelfen möchtest, bietet dir dieses Tätigkeitsfeld aufregende Möglichkeiten.
Hier geht es vor allem um Investitionen in Unternehmen und in die Zukunft. Wenn es um Firmeninvestitionen geht, musst du als Fachberater die Wirtschaftlichkeit überprüfen, Finanzpläne erstellen und bei den Verhandlungen mit Kapitalgebern helfen. Wenn es sich um eine private Vermögensplanung handelt, analysiert der Fachberater die finanziellen Verhältnisse und die Ziele seines Mandanten.
Das Gesundheitswesen ist einer der erfolgreichsten Wirtschaftszweige in Deutschland. Wenn du Ärzte und Zahnärzte beraten möchtest, musst du dich auch in diesem Bereich gut auskennen. Dazu gehört, dass du die Arzt- bzw. Zahnarztsprache beherrscht und entsprechende Kennziffern kennst.
Wie du siehst gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten sich weiterzubilden. Hast du schon Erfahrungen mit Fachberatern gemacht oder interessierst dich für ein spezielles Thema? Wir freuen uns über einen Kommentar oder einen Beitrag im Forum.