Den ersten Schritt hast du bereits getan. Die Bewerbungen wurden versandt und es hat sich der erste Steuerberater bei dir gemeldet und dich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.
An dieser Stelle wollen wir dir Informationen und Erfahrungen an die Hand geben, was es zu wissen und möglicherweise zu beachten gilt, um einen guten ersten bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Wir zeigen, wie man sich auf verschiedene Details im Vorstellungsgespräch vorbereiten kann.
Zunächst sei gesagt, dass es keine allgemein gültige „Anleitung“ für ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch als Steuerfachangestellte gibt. Menschen und somit auch potenzielle Arbeitgeber, wie letztendlich auch die Bewerber, sind alle verschieden und haben ganz unterschiedliche Ansprüche und Empfindungen.
Zudem sollte dieser Beitrag nicht zu negativ behaftet sein, mit Aussagen wie „Das darfst du nicht machen! So wäre es komplett verkehrt!“… Aber es ist in der Tat so, dass viele Bewerber im Vorstellungsgespräch grundlegende Fehler machen, da gewisse Grundvoraussetzungen nicht beachtet werden. Wie auch? Man hat nicht jeden Tag ein Vorstellungsgespräch und kann eben nicht aus mannigfaltigen Erfahrungen schöpfen.
Für einen Ausbildungsplatz und das Vorstellungsgespräch hierzu gelten die gleichen „Regeln“ wie auch für das spätere Arbeitsleben.
Wir haben bereits berichtet, dass die Ausbildung zur Steuerfachangestellten zu den anspruchsvollsten überhaupt gehört. Zeige im Vorstellungsgespräch, dass du dir dessen als künftige Steuerfachangestellte bewusst bist.
Sei du selbst! Sei authentisch. Denn Authentizität und eine positive Einstellung sind die wichtigsten Grundvoraussetzungen für ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch. Wichtig ist stets, dass du dich selbst präsentierst. Du musst dich in allem, was du zeigst, wiederfinden und identifizieren können.
Halte dir einfach vor Augen, dass ein Vorstellungsgespräch eine Situation ist, in der du dich schon von Beginn an mit deiner Sprache, Stimme, Haltung, Mimik, Gestik und Gesprächsverhalten anpreist.
Dazu folgen ein paar Tipps, die dir helfen, dich optimal darzustellen. Es handelt sich um eine Kombination aus Wissen, Interesse und gutem Auftreten.
Zum Vorstellungsgespräch als Steuerfachangestellte sollte der Bewerber in angemessener Kleidung erscheinen. Der erste Eindruck zählt und dabei handelt es sich eben auch um das äußere Erscheinungsbild.
Spricht man von dem Berufsbild angemessener Kleidung, so bedeutet das für eine Steuerfachangestellte Bluse, Weste und/oder Blazer, für die männlichen Bewerber Hemd oder Jackett. Jeanshosen sind mittlerweile für den Berufsalltag salonfähig, für das Vorstellungsgespräch daher gut kombiniert auch denkbar. Gepflegt aussehende Haare und kein übertriebenes Make-up verstehen sich von selbst.
Mach dich im Vorfeld noch einmal kundig, welche Aufgaben eine Steuerfachangestellte übernimmt, was der steuerberatende Beruf bedeutet. Hierzu kann unser Artikel „Was machen Steuerfachangestellte?“ helfen.
Vielleicht hat der einladende Steuerberater auch eine Homepage, die du dir ansehen kannst. Es ist immer gut zu wissen, welche Dienstleistungen der künftige Chef anbietet und wie viele Mitarbeiter dort beschäftigt sind.
Zeige Aufmerksamkeit und Respekt, indem du den Namen deines Gegenübers kennst und ihn auch so ansprichst – es könnte immerhin dein künftiger Chef oder Kollege sein. Selbst wenn man den Namen nicht richtig verstanden hat, darf man selbstverständlich nachfragen. Nichts ist peinlicher, als den Gesprächspartner mit falschem Namen anzusprechen – und gleichzeitig bedeutet ein Nachfragen, dass man sichtlich interessiert ist.
Es kann vorkommen, dass ein Gespräch nicht ganz so verläuft, wie man es sich vorgestellt hat. Es wirkt so, als ob der Wunscharbeitgeber nicht überzeugt ist – oder man hat das Gefühl, die Ausbildungsstelle schon jetzt in der Tasche zu haben. Der Eindruck kann täuschen. Man sollte keine Enttäuschung, Siegessicherheit und Unsicherheit zeigen. Versuche, das Vorstellungsgespräch souverän zu Ende zu bringen.
[sam id=“3″ codes=“true“]
Es gibt eine Reihe von Fragen, die in jedem Vorstellungsgespräch immer wieder auftauchen und dem möglichen neuen Arbeitgeber einen ersten Eindruck verschafft. Dazu gehören insbesondere Fragen nach den Stärken und Schwächen des Bewerbers. Warum ist gerade dieser Bewerber so geeignet für den zu vergebenden Ausbildungsplatz? Überlege hierbei einmal, welche Charaktereigenschaften die Stelle wohl erfordern könnte.
Ein Auszug aus dem Top100 der Fragen im Vorstellungsgespräch zur Steuerfachangestellten:
Oftmals meint man, dass die Fragen des Chefs alle beantwortet werden müssen, um nicht unhöflich zu wirken. Das ist aber nicht so. Es gibt nämlich auch Fragen, die in einem Vorstellungsgespräch gestellt werden, aber nicht beantwortet werden sollten. Diese Fragen sind nämlich verboten. Beispiele für unzulässige Fragen:
Es gibt vereinzelte Fragen, die sicher für andere Berufe von Bedeutung sind und daher gestellt werden dürfen (z.B. Arzthelferin – eigene Gesundheit). Für den Beruf der Steuerfachangestellten sind sie aber allesamt verboten!
Gut vorbereitet zu sein bedeutet gleichzeitig, sich sicher zu fühlen und dies auch auszustrahlen. Auch der Bewerber darf aus Interesse oder Unwissenheit gerne einmal eine Frage stellen. Aber bitte in gut dosierter Menge. Zu viel Selbstbewusstsein kann auch abschrecken!
Möglicherweise bietet sich die Gelegenheit, das anstehende Gespräch einmal mit einem Erwachsenen, der schon einige Jahre im Berufsleben steht, theoretisch durchzuspielen.
Sei so authentisch wie möglich! Stell dich selbst dar und vor – Präsentiere nur das, was du auch bist. Nur so wird das Vorstellungsgespräch auch von Erfolg gekrönt sein.
Hattest du schon ein Vorstellungsgespräch und kannst uns von deinen Erfahrungen im Forum berichten?
6 Comments
Guten Abend,
ich hätte einige Fragen zu einem Vorstellungsgespräch. Wie wäre es, wenn man im 3. Ausbildungsjahr wechseln möchte, weil es innerhalb der derzeitigen Kanzlei einige Differenzen gibt und man es aus gesundheitlichen Gründen dort nicht mehr „aushält“?
Wenn man sich bei anderen Kanzleien bewirbt und derzeit bspw. krankgeschrieben ist. Muss man auf die Frage antworten, warum man krankgeschrieben ist oder muss man antworten, wenn gefragt wird, warum man denn während der eigentlichen Arbeitszeit Zeit hat? (kommt ja bestimmt nicht gut, wenn man erzählt, dass man krankgeschrieben ist und trotzdem zum Vrstellungsgespräch kommt)
Muss man darauf antworten, wenn gefragt wird, warum man wechseln möchte? (schlecht über den momentanen Chef sollte man ja nicht reden)
Wie kann man unangenehmen Fragen am besten umgehen?
Wie soll man antworten, wenn gefragt wird, ob man den Beruf weiter machen will? (Wenn man sich schon vorstellen kann noch ein – zwei Jahre in dem Beruf zu bleiben, aber schon weiß, dass man wechsel möchte, weil man andere Pläne hat (studieren))?
Wie macht man allgemein einen guten Eindruck, wenn man erst im 3. Lehrjahr wechselt?
Mit freundlichen Grüßen
Steuerfachangestellte im 3. Lehrjahr
Hallo,
ich habe zwar nicht gewechselt, hatte mich aber gründlich informiert (und beworben), ich hoffe ich kann dir in einigen Punkten weiter helfen.
Also das mit der Krankschreibung – wenn man krankgeschrieben ist darf man alles machen, was nicht die Genesung gefährdet. Aus deinem Kommentar lese ich heraus, dass du wahrscheinlich wegen Erschöpfung o. Ä. krankgeschrieben bist. Das heißt, ein Vorstellungsgespräch müsste erlaubt sein, da es einen ja nicht so belastet wie ein typischer Arbeitstag.
Ich würde gar nicht sagen, dass ich krankgeschrieben bin im Vorstellungsgespräch. Falls das Gespräch irgendwie trotzdem da hin führt, kannst du ja die Wahrheit etwas verharmlosen. Dass du wechseln willst, wissen die ja dann schon, also kannst du zum Beispiel sagen, dass du durch den Stress und das schlechte Betriebsklima Schlafstörungen hast oder sowas und du daher ein paar Tage krank geschrieben bist.
Warum man wechseln will wird ganz sicher gefragt. Also versuche für dich selbst schon recht sachliche Gründe zu finden. Die besten Chancen hat man immer, wenn man im dritten Lehrjahr immer noch hauptberuflich Kaffee kocht o. Ä., sprich, fachlich nicht wirklich gefördert wird. Wenn du nur Buchhaltungen machen musst aber noch nie eine Steuererklärung oder Abschlussbuchungen machen durftest dann kannst du das gerne so sagen. Kannst zum Beispiel auch so in die Richtung „Mitleid mit deinem eigenen Chef gehen“ – leider ist das Arbeitsaufkommen in deiner jetzigen Kanzlei schon lange sehr hoch und deine Ausbildung leidet darunter und du fällst den Kollegen eher zur Last, weil keiner Zeit für dich hat. Das ist ein guter Grund, aber nicht wirklich den alten Chef schlecht machen.
Wenn du gefragt wirst ob du den Beruf weiter machen willst dann geht auch eine kleine Notlüge. Theoretisch hast du den Beruf ja noch nicht mal erlernt, erst mal eins nach dem anderen 😉 Wenn du gute Berufsschulnoten hast ist ein Ja auf diese Frage natürlich glaubhafter – die Theorie macht dir natürlich sehr viel Spaß und es ist sehr interessant. Ein paar Positive Punkte der Ausbildung – man lernt sehr viel, man lernt viele neue Branchen kennen, es ist interessant in die Buchhaltung der Unternehmen zu schauen, der Mandantenkontakt gefällt dir etc.
Wenn man auf eine Frage keine Antwort weiß oder schnell Zeit braucht um eine gute Antwort zu finden – „Oh, da muss ich mal kurz überlegen.“, „Darüber habe ich ehrlich gesagt noch nicht nachgedacht.“, „Tut mit Leid, darüber weiß ich nichts / damit habe ich mich noch nie befasst.“
Oder wenn es hart auf hart kommt (dann weiß man, dass der neue potentielle AG keine gute Alternative ist) sagt man einfach „Ich weiß nicht, wieso das für die Arbeit wichtig ist und möchte nicht darüber reden / das nicht weiter ausführen.“ – nicht überrumpeln lassen.
Und bei allen verbotenen Fragen darf man lügen oder eben sagen „Ich denke das betrifft nur mein Privatleben.“ und seriös lächeln. Denk einfach daran, mit verbotenen Fragen schießt sich ein AG nur selbst ins aus. Je nach Frage würde ich glaube ich mittlerweile sogar höflich das Gespräch beenden. Aber ehrlich gesagt habe ich noch nie eine verbotene Frage gestellt bekommen, ich denke, dass die AG solche Tips ja genauso kennen und mit solchen Fragen stellen sie sich ja selbst in ein schlechtes Licht – in Zeiten von kununu müssen die auch vorsichtig sein.
Hallo.
Ich habe auch direk mal eine Frage. Wie viel muss ich wissen in einem Bewerbungsgespräch? Ich finde die Frage, warum ich ausgerechnet die Ausbildung machen möchte sehr schwer sachlich zu beantworten und bin schon am hin und her überlegen das es nachher heißt „Sie kennen sich weder mit Lohnbuchhaltung usw aus – wie wollen Sie wissen das es genau der Beruf ist den Sie erleben möchten?“ Mein größtes Problem 🙁
Also die größten Vorzüge an dem Job sind:
1. Man hat Einblicke in viele verschiedene Unternehmen und Branchen, ist tatsächlich sehr interessant – „Blick hinter die Kulissen“
2. Kontakt zu vielen verschiedenen Menschen
3. Man übernimmt große Verantwortung und hilft damit den Mandanten
4. Es wird nicht langweilig da sich ja die Gesetze ständig ändern können und man sich auch bei jedem Mandant auf etwas Neues einstellen muss.
Ich persönlich finde an dem Beruf gut, dass man Fachwissen erwirbt, das nicht jeder hat. Die meisten Menschen finden Steuern doof und Gesetze viel zu kompliziert. Es fühlt sich schon gut an, wenn man Menschen die erfolgreich sind und wasweisich studiert haben trotzdem noch die Einkommensteuererklärung machen oder BWA erklären muss ;)) Es ist nicht nur irgendein Bürojob in den man in ein paar Monaten eingelernt werden kann.
Und wenn du die Möglichkeit hättest zu studieren, dann sagst du noch dazu, dass du lieber etwas praktisches machen möchtest und diese anspruchsvolle Ausbildung da am ehesten deinen Vorstellungen entspricht.
Ah, typischer Pluspunkt ist auch noch, dass man ohne Studium Steuerberater werden kann -> Aufstiegsmöglichkeit
Hallo ihr Lieben,
heute habe ich ein Vorstellungsgespräch für eine Umschulung.
Reicht das überhaupt aus in zwei Jahren?
Viele Berufe sind sehr anspruchsvoll, nur es geht ja nicht nur um Geld, sondern auch um die Aufgaben, die man übernehmen möchte.
Meine erste Lehre war beim Zahnarzt.
Jetzt wäre es gut wenn ich in einer Kanzlei arbeiten kann , wo auch Arztmandanten sind.
Möbelbranche geht auch, weil ich dort dem Steuerberater zuarbeiten musste.
Trotz Matheschwäche und ADHS unbehandelt . habe ich diesen Job in der Geschäftsleitung hin bekommen.
Jetzt bin ich auf Ritalin Ritat und die Ärzte meinten, dass ich das schaffen kann.
Hallo, habe nächste Woche ein Vorstellungsgespräch, bin super aufgeregt und würde gerne wissen, ob ein Einstellungstest ansteht und vielleicht ein paar generelle Tipps für die Vorbereitung.
Grüße!