Du bist auf der Suche nach dem passenden Ausbildungsplatz für dich? Du hast den Beruf des Steuerfachangestellten bereits als einen der Favoriten möglicher Ausbildungsberufe bestimmt, weißt aber noch nicht genau, wie, wo und wann du dich am besten um einen Ausbildungsplatz bewerben sollst?
Der nachfolgende Artikel Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Steuerfachangestellte wird dir hierzu wichtige und interessante Information zu genau diesen Fragen geben.
Welche (schulischen) Voraussetzungen habe ich zu erfüllen?
In einem vorhergehenden Beitrag haben wir bereits berichtet, dass die Ausbildung zur Steuerfachangestellten zu den anspruchsvollsten überhaupt zählt.
Da liegt es auf den ersten Blick nahe, dass möglicherweise hohe schulische Ansprüche an die Bewerber gestellt werden – ein gutes Abitur, optimaler Weise ein bereits absolviertes Praktikum in einer Steuerberatungskanzlei … Nein, dem ist nicht so!
Es handelt sich bei dem Beruf der Steuerfachangestellten um einen nach dem Berufsbildungsgesetz geregelten Ausbildungsberuf. Dies bedeutet, dass es keine rechtlich bestimmten schulischen oder beruflichen Zugangsvoraussetzungen gibt.
Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass die meisten Steuerberatungskanzleien vorzugweise Bewerber mit Hochschulreife in die engere Auswahl bei der Vergabe der Ausbildungsplätze nehmen.
Persönliche Eignung
Vielmehr gibt es verschiedene Eigenschaften, die man an sich selbst im Vorfeld der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Steuerfachangestellte überprüfen und bejahen können sollte.
Man spricht hier von den so genannten „Soft Skills“. Denn hier liegt viel eher der Schlüssel zum Erfolg.
- Interessen,
- Fähigkeiten,
- Kenntnisse und
- Fertigkeiten
Soft Skills – Soziale Kompetenzen – was heißt es da zu erfüllen?
Wie bereits aufgezählt handelt es sich um Eigenschaften aus verschiedenen persönlichen Bereichen. Damit man sich auch etwas darunter vorstellen kann, hier ein paar Beispiele (keine abschließende Aufzählung), was wichtig und hilfreich sein könnte, um den Beruf der Steuerfachangestellten erfolgreich erlernen und ausüben zu können.
Interesse an:
- verwaltend-organisatorischen Tätigkeiten
- kaufmännisch-organisatorischen Tätigkeiten
- sozial-beratenden Tätigkeiten
Fähigkeiten
- gutes intellektuelles Leistungsvermögen
- rechnerisches, schriftliches sowie sprachliches Denken – komplexe Berechnungen müssen möglich sein, gute schriftliche und mündliche Ausdrucksweise sowie Textverständnis sind erforderlich
- hohe Wahrnehmungs- und Bearbeitungsgeschwindigkeit (erforderlich z.B. für ein schnelles erstes Sichten und Überfliegen von Mandantenunterlagen und Belegen)
- hohe Merkfähigkeit und gutes Zahlengedächtnis
- Flexibilität hinsichtlich mehrfacher „Umstellung“ von stiller Sachbearbeitung hin zu telefonischen Gesprächen mit Mandanten während eines Arbeitstages
- Handgelenk-Finger-Geschwindigkeit zum schnellen Erfassen von Daten am Computer
- Erste kaufmännische Kenntnisse, auch Planung und Organisation
Vermutlich für alle, die kurz von der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Steuerfachangestellte stehen, sind Attribute wie Ehrlichkeit, Kritikfähigkeit usw. ein Selbstverständnis – dennoch sollen ein paar ergänzende, berufsspezifische Punkte nebst „Einsatzbereich“ genannt werden.
- Sorgfalt
→ unabdingbar für exaktes Einhalten von Fristen und Terminen wie auch fehlerfreies Ordnen und Ablegen der Unterlagen - Verantwortungsbewusstsein
→ Vermeiden von finanziellen Schäden zu Lasten der Mandanten durch fachlich einwandfreie Berechnungen - Lernbereitschaft
→ dauerhafte und auch eigenständige Fortbildung durch Seminare und Literatur, um sich auf dem Laufenden über aktuelle Steuergesetze halten zu können - Verschwiegenheit
→ klares Einhalten des Datenschutzes und vertraulicher Umgang mit mandanteneigenen Informationen
Wo finde ich freie Ausbildungsplätze?
Für die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Steuerfachangestellter gibt es verschiedene Möglichkeiten und Orte, um nach Ausbildungsbetrieben zu suchen, wie zum Beispiel die Steuerazubi Jobbörse.
Bereits während der Schulzeit sollte man mit der Suche nach dem geeigneten Ausbildungsplatz beginnen.
Sehr häufig werden Bewerbungen schlicht initiativ an die Beraterpraxen in der Nähe des eigenen Wohnortes versandt. Das örtliche Telefon- und/oder Branchenbuch gibt entsprechend Auskunft.
Aber auch in verschiedenen Tageszeitungen und Wochenblättchen inserieren die Steuerberater selbst, wenn sie einen Ausbildungsplatz zu vergeben haben.
Die Arbeitsagentur stellt im Internet in ihrer Jobbörse verschiedene Ausbildungsangebote ein. Hierzu einfach dem Link folgen http://www.arbeitsagentur.de
Eine Alternative wäre sicher, bei der Steuerberaterkammer eine Suchanzeige aufzugeben oder dort nach bereits vorhandenen Anzeigen von Steuerberatern Ausschau zu halten. Am Beispiel der Steuerberaterkammer Schleswig-Holstein wäre dies im Rahmen des Internetauftritts.
Groß gegen klein – Einzelpraxis oder Beratungsgesellschaft?
Diese Frage muss sich jeder angehende Azubi selbst stellen und beantworten. Sowohl große wie auch kleine Unternehmen bringen Vor- und Nachteile mit sich. Eine Empfehlung abzugeben ist eher schwer.
Wichtig ist, dass der Auszubildende sich in seinem Ausbildungsbetrieb wohl fühlt. Hierfür sprechen je nach Typ ganz unterschiedliche Zustände. Nicht jeder Arbeitgeber passt auch zu jedem Bewerber und umgekehrt.
Völlig losgelöst von den fachlichen Voraussetzungen müssen gewisse zwischenmenschliche Beziehungen stimmen.
So gibt es Bewerber, die große Unternehmen aufgrund deren Renommees bevorzugen. Hier hört man nicht selten Begründungen, dass große Unternehmen langfristig oftmals eine größere Sicherheit bieten, was Gehalt und etwaige Sonderleistungen betrifft.
Contra Großunternehmen sprechen wiederum starre, stringente Strukturen, die nicht jedem Menschen liegen. Änderungen sind in solchen Unternehmen nur schwer umsetzbar, besonders wenn die Unternehmensphilosophie eher konservativ ausgerichtet ist. Hier ist eher die „klassische Linie“ angesagt.
Kleine Unternehmen bieten den Vorteil einer familiären Atmosphäre. In der Regel hat jeder einzelne Mitarbeiter größere Entscheidungskompetenzen. Die Strukturen und Abläufe sind weniger stringent.
Leider können kleinere Firmen jedoch in der heutigen Zeit schneller an liquiden Engpässen leiden, so dass Ausbildungs- und Arbeitsplatz eher gefährdet sind.
Insgesamt haben Arbeitsklima und Unternehmenskultur nicht unbedingt etwas mit der Betriebsgröße zu tun, sondern richten sicher eher nach der dort vorherrschenden Philosophie, sprich wie ein Steuerberater bzw. Firmeninhaber mit seinen Angestellten umgeht.
Ein kleiner Tipp wäre an dieser Stelle, sich einfach auf verschiedene Gespräche mit den möglichen Ausbildungsbetrieben einzulassen, um sich einen eigenen Eindruck von Atmosphäre und Ausbilder zu machen. Oftmals sollte man dann einfach das Bauchgefühl mit entscheiden lassen.
Zum Schluss
Ist die Entscheidung dann für den gewünschten Beruf des Steuerfachangestellten endgültig gefallen, lautet der nächste und äußerst entscheidende Schritt, sich erfolgreich zu bewerben. Doch wie?
Hierzu sei zum Ende unseres kleinen Leitfadens zur Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Steuerfachangestellter noch eine allgemeine Information aufgeführt:
Wie bei den meisten anderen Ausbildungsberufen auch sollte die Bewerbung aus folgenden Unterlagen zusammengestellt werden:
– aktuelles Foto in angemessener Kleidung
– Kopien der Schulzeugnisse
– weitere Unterlagen wie Praktikumsnachweise, sofern diese vorhanden sind
Dass sich hierbei ein sauberes, ordentliches und optisch ansprechendes Ergebnis handeln sollte, versteht sich von selbst. Neben den allgemeinen Daten, die in einer Bewerbung nicht fehlen dürfen, solltest du an der einen oder anderen Stelle auf deine besondere Fähigkeiten hinweisen. Die können dem potenziellen Ausbilder die Entscheidung zur Einladung zu einem ersten Bewerbungsgespräch leichter machen.
Hast du noch Fragen oder Anmerkungen zum Thema Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Steuerfachangestellte? Dann freuen wir uns auf einen Kommentar oder lass uns im Forum davon wissen.
1 Comment
Hallo.
Ich nin Leona aus dem Kosovo und suche eine Ausbildungsplatz.