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Das erste mal mit Mandanten oder dem Finanzamt telefonieren
Die meisten von euch werden es wohl kennen: Das Telefon klingelt und man bekommt einen Schreck. Gerade zu Beginn ist die Unsicherheit hierbei sehr groß.
Es dauert eine Weile bis das Bedienen des Telefons zur Routine geworden ist. Es ist nicht schlimm, wenn dir auf dem Weg dorthin der eine oder andere kleine Patzer passiert.
Möchtest du wissen, wie du diese Angst überwinden kannst?
Es gibt nur einen Weg und der lautet: Üben, üben und nochmals üben. Auch wenn das abgedroschen klingen mag, es kommt aber nicht von ungefähr.
Versuch dich aktiv in diese Situation zu bringen und gehe freiwillig an das Telefon, statt es zu meiden. Du wirst merken, dass sich deine Angst nach und nach legt und du viel sicherer wirst.
Diese Taktik kannst du auf nahezu alle Situationen anwenden wie zum Beispiel in der Berufsschule Vorträge halten, persönliche Mandantengespräche und was dir sonst noch schwer fällt.
Fehler wiederholt machen und als ungenau oder hektisch gelten
Fehler passieren. Das ist kein Problem. Das wird dir mit großer Wahrscheinlichkeit auch noch nach deiner Ausbildung passieren.
Entscheidend ist, dass du Fehler nicht als Versagen betrachtest, sondern versuchst, daraus zu lernen. Fehler wiederholt zu machen ist allerdings unangenehm und kann schnell den Eindruck erwecken, dass du mangelndes Interesse hast oder nicht richtig zuhörst. Frage nach, wenn du nicht genau verstehst, was du falsch gemacht hast.
Wenn du das „Warum“ verstehst, prägt es sich besser ein. Im Idealfall machst du dir dazu noch ein paar Notizen, auf die du später in ähnlichen Situationen zurückgreifen kannst. Generell empfiehlt es sich, vieles aufzuschreiben.
Einige Besonderheiten bei Mandanten beispielsweise kannst du eventuell später auf andere Sachverhalte anwenden. Das verschafft dir einen Vorteil. Des Weiteren suggerierst du damit Interesse, was sich positiv auf dein Ansehen auswirkt.
Überforderung
Nicht immer entsprechen die Anforderungen in der Praxis deinem bisherigen Kenntnisstand. Oder du wirst mit Arbeit zugeschmissen, dass du nicht mehr weißt, wo du anfangen sollst.
In solchen Fällen solltest du deine Überforderung klar und sachlich äußern.
So kannst du zum Beispiel einen Kollegen bitten, dass er dich berät welche Aufgaben in welcher Reihenfolge abgearbeitet werden sollten. Wenn du weißt, wie genau und in welcher Reihenfolge du die Fälle bearbeiten kannst, fühlst du dich weniger gestresst.
Doofe Frage stellen
Dazu lässt sich nur eines sagen: Doofe Fragen gibt es nicht.
Eher im Gegenteil. Du solltest so viele Fragen wie möglich stellen. Du weißt sicherlich: Wer nicht fragt, bleibt dumm. Peinlich braucht es dir im Übrigen auch nicht zu sein. Du befindest dich schließlich in der Ausbildung.
Aber beherzige den Rat, dir vieles mitzuschreiben, damit du Fragen nicht wiederholt stellst.
Nicht von den Kollegen akzeptiert werden
Ob du dich wohlfühlst, trägt maßgeblich zum Erfolg deiner Ausbildung bei. In einer entspannten Atmosphäre lässt es sich einfacher lernen.
Du kannst zwar andere Menschen nicht ändern, aber du kannst eine Menge tun, um dich in das Kollegium zu integrieren und akzeptiert zu werden. Sei höflich, aufmerksam und nett. Orientier dich an den Gepflogenheiten in deinem Büro.
Du musst nicht mit jedem befreundet sein, aber du solltest darauf achten, dass ihr gut zusammenarbeiten könnt.
Ob die Ausbildung doch zu trocken oder langweilig ist?
Die Arbeit der Steuerfachangestellten ist ein toller Beruf – allerdings nicht für jeden.
Ob es wirklich der richtige Beruf für dich ist, sollte dir letztlich dein Bauchgefühl sagen. Wenn du dir unsicher bist, ziehe Freunde oder Familie zu Rat. Aber überstürze nichts. Es ist normal, wenn man mal eine Zeit lang weniger Lust hat auf den Beruf. Entscheidend ist, wie du dich über einen längeren Zeitraum damit fühlst. Die Wahrnehmung kann auch mal je nach Tagesform schwanken.
Schaffe ich die Belastung von Acht Stunden arbeiten am Tag?
Immerhin 4,4% von euch haben dafür abgestimmt. Tatsächlich kann die Umstellung auf einen acht Stunden Arbeitstag ziemlich anstrengend sein. Zumal du danach oft nicht Feierabend hast, sondern noch für Klausuren büffeln musst.
Aber nach ein paar Monaten hast du dich sicherlich daran gewöhnt, da es sich auch kaum umgehen lässt. Immerhin verspricht die Berufsschule den einen oder anderen verkürzten Tag.
Unterforderung
Vielleicht bringst du schon auf Grund deiner Vorbildung oder einer vorangegangen Ausbildung einiges Wissen mit. Oder du hängst wochenlang im Archiv fest oder musst einkaufen. Wenn du dich nicht genug gefordert fühlst, solltest du das zum Gespräch bringen. Unterforderung bringt Langweile und Frust mit sich und das wäre nicht förderlich für deine Motivation.
Die erste Klassenarbeit
Eine Angst, die wohl die meisten nachvollziehen können. Für einige sind Noten nicht ganz so wichtig und andere legen großen Wert auf einen guten Notendurchschnitt. Sei es aus persönlichen Ehrgeiz und Anspruch oder vielleicht ist eine Ausbildungsverkürzung geplant.
Egal welcher Grund dahintersteckt, Panik hilft dir nicht weiter. Umso ruhiger und gelassener du an die Sache herangehst, umso leichter wird es dir fallen. Was soll schon groß passieren? Wenn du mal eine Klausur verhauen hast, wird das später keinen mehr interessieren.
Wichtig ist nur, dass du mit Fleiß dabei bist und im Unterricht gut aufpasst. Dann kann dir nichts passieren.
Verschlafen und zu spät zu kommen
Immerhin fünf von euch haben dafür gestimmt. Viele Büros haben mittlerweile Gleitzeit eingeführt.
Allerdings würde ich dir empfehlen, diese gerade zu Beginn deiner Ausbildung nicht allzu sehr auszureizen.
Es besteht die Gefahr, dass du einen schlechten Eindruck machst. Gehe möglichst früh schlafen, damit dir das Aufstehen morgens nicht ganz so schwer fällt.
Fazit
Egal welche Ängste und Sorgen dich quälen, du bist damit nicht alleine. Du kannst dir sicher sein, dass jeder Azubi das eine oder andere Päckchen mit sich trägt. Und vergiss nicht, auch deine Ausbilder haben in der Regel mal klein angefangen und sahen sich mit ähnlichen Problemen konfrontiert.
Gibt es noch weitere Situationen, die dich derzeit bedrücken?
Erzähl uns davon im Forum oder hinterlasse einen Kommentar – bestimmt hat der eine oder andere einen Rat für dich.
5 Comments
Vielen Dank für die Informationen, habe immer so Angst vor meinen Prüfungen. Aber hoffe diesmal gelingt es mir ohne Angst.
Gruß Sandra
Hallo Sandra, ich kann deine Ängste sehr gut verstehen. Ich hatte bzw. habe auch oft damit zu kämpfen – selbst bei Klassenarbeiten. Mir hat es immer geholfen, die Angelegenheit etwas „herunterzuspielen“ und ihr somit die Dramatik zu nehmen. So nach dem Motto: „Was soll schon passieren – selbst wenn ich es nicht schaffe.“ Es ist ja auch tatsächlich so. Selbst wenn mal etwas nicht so ganz klappt, wie es soll: Das ist kein Beinbruch und dein Leben würde weiter gehen. Des Weiteren sollte man sich von dem Gedanken verabschieden immer alles perfekt machen zu müssen. Das erzeugt unnötigen Druck. Wenn du der Angst weniger Bedeutung schenkst, verliert sie auch an Macht.
Liebe Grüße
Nadine
Kann ich bestätigen. Ich habe zum Beispiel totale Angst vor Vorträgen. Ich zitter meistens und man hört es auch in meiner Stimme. Früher war mir das auch total peinlich, aber mittlerweile denke ich mir einfach – so ist es nunmal, wenn die anderen ein Problem damit haben sollen sie eben. Und tatsächlich ist es auch viel besser geworden als früher.
Genauso bei Vorstellungsgesprächen. Früher der totale Horror für mich. Heute sehe ich sie immer als Chance und freue mich eigentlich darauf. Ich gebe mich einfach so wie ich bin, wenn sie das nicht mögen ist es sowieso besser wenn ich da nicht arbeite. Wieso sollte ich mich verstellen wenn ich hinterher diese vorgegaukelten Erwartungen nicht erfüllen kann.
Sehr guter Artikel. Bei mir ist es nur so das ich am meisten Angst hab das mein Ausbilder und meine Kollegen mich als ungenau sehen und einfach meinen das ich keine Lust auf diese Ausbildung habe. Oftmals habe ich mehrere Fehler in den Buchführungen die ich buche und fühle mich oft kritisiert, weil ich dann bei der Besprechnung die ganze Zeit höre was ich falsch gemacht hab und was eigentlich können müsste da ich den Mandanten ja schon ein paar mal gebucht habe. Ich fühle mich einfach so als würden sie mir diesen Job nicht zutrauen. Hoffentlich bessert sich das bald. Fühle mich nämlich nicht besonders gut damit.
Jeder macht Fehler in der FiBu, auch der Steuerberater manchmal 😉
Es ist leider ziemlich verbreitet, dass in kleineren Unternehmen die Vorgesetzten nicht besonders gut wissen, wie man die Mitarbeiter motivieren kann. Viele können einfach schlecht Komplimente machen oder bilden sich ein es wäre kontraproduktiv, wenn man dem Azubi auch mal was Nettes sagt.
Mach dir deswegen keinen Kopf. Mit dem ungenau rüber kommen hat wohl jeder Steuerazubi zu kämpfen.
Am Besten du machst dir mal eine Liste mit Fehlern die du in der FiBu gemacht hast (auch wenn es erst mal deprimierend aussieht). Wenn irgendwas öfter vorkommt, kannst du dir daraus eine Art Checkliste machen was du am Ende nochmal überprüfen solltest. Die erfahrenen Kollegen machen das ja auch so, nur sind sie allgemein schneller und haben ihre persönliche, über die Jahre perfektionierte Chefliste meistens einfach schon im Kopf.