Längst nicht jeder hat die Möglichkeit nach der Ausbildung ein Arbeitsverhältnis in seinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb zu begründen.
Eventuell möchtest du auch aus eigenen Gründen die Arbeitsstelle wechseln, weil du dich beispielsweise nicht wohl fühlst oder deinen Erfahrungsschatz ausbauen möchtest. Vielleicht standest du auch bereits in einem festen Arbeitsverhältnis und willst dich nun beruflich neu orientieren.
Glücklicherweise hast du dich für den Beruf der Steuerfachangestellten entschieden. Somit bist du eine gefragte Fachkraft und die Wahrscheinlichkeit direkt nach der Ausbildung auf dem beruflichen Abstellgleis zu landen, ist relativ gering.
Jedoch dürften beziehungsweise müssten dich sogar – trotz dieser komfortablen Ausgangssituation – bei deiner Jobsuche gleich mehrere Fragen beschäftigen:
Um passende Stellenanzeigen zu finden, bieten sich für dich mehrere Möglichkeiten.
Zum einen kannst du dich bei Bekannten aus der Steuerbranche umhören, ob sie Büros kennen, in denen noch Fachkräfte gesucht werden. Das funktioniert in kleineren Städten erfahrungsgemäß meist ganz gut, da dort die Mundpropaganda noch einen höheren Stellenwert hat.
Vielleicht schaffst du es auch so einen Zeitvorteil gegenüber potentiellen Mitbewerbern zu bekommen.
Sollte das für dich nicht in Frage kommen oder bieten sich derzeit keine Möglichkeiten, besteht weiterführend die Option dich bei deiner zuständigen Steuerberaterkammer zu melden. Gerade wenn du dich in den letzten Zügen deiner Ausbildung befindest und noch keine passende Stelle gefunden hast, findest du dort Unterstützung bei der Suche nach einem passenden Angebot.
Schau doch einfach mal auf der Seite deiner Kammer vorbei oder frage telefonisch nach.
Wenn du etwas mutiger bist, kannst du die Suche auch etwas aktiver gestalten. Such dir einfach über das Internet oder im Branchenbuch Steuerberatungskanzleien und Unternehmen raus, rufe direkt an und erkundige dich nach offenen Stellen.
Das hat zum einen den Vorteil, dass du Eigeninitiative zeigst und zum anderen kannst du dich in deiner Bewerbung auf das Telefonat beziehen. Das schafft erste Verbindungspunkte und kann dich unter Umständen unter einer Vielzahl ähnlicher Bewerber hervorheben.
Bist du für diese Art der Suche zu schüchtern? Kein Problem. Natürlich kannst du auch klassisch auf verschiedenen Jobportalen im Internet passende Stellen herauszufiltern. Die Seiten von StepStone, Monster, bigKARRIERE oder die Jobbörse der Arbeitsagentur sind im Internet gute Anlaufstellen.
Bei deiner Suche wirst du recht schnell merken, dass nicht nur Steuerberatungskanzleien auf der Suche nach Fachkräften sind, sondern häufig auch Positionen in der freien Wirtschaft zu besetzen sind.
So vielfältig wie das Angebot der Anzeigen sind allerdings auch die Stellenbezeichnungen und Stellenbeschreibungen. Doch auf welche kannst du dich bewerben und welche sind eher nicht für dich geeignet?
Während es bei Stellenanzeigen von Steuerberatungskanzleien eher seltener zu Verwirrungen kommt, da diese meist die gängigen Berufsbezeichnungen verwenden, sind Angebote aus dem Bereich der freien Wirtschaft manchmal etwas schwieriger.
Als Steuerfachangestellte bist du für eine Reihe von Einsatzgebieten in der Privatwirtschaft geeignet. Beispielsweise kannst du dich auf Stellen im Controlling bewerben oder auch der Finanz- und Lohnbuchhaltung.
Positionen in der allgemeinen Verwaltung sind selbstverständlich auch für dich geeignet.
Ich empfehle dir, die Stellenanzeige genau durchzulesen. In den Stellenbeschreibungen findest du meist noch genauere Informationen über die Tätigkeit und die Anforderungen, die du als Bewerber erfüllen musst.
Bei privaten Unternehmen sind häufig Bilanzbuchhalter oder Steuerfachwirte gefragt. Das hängt oftmals damit zusammen, dass diese Fachleute die Bilanz beziehungsweise Vorbereitungen für die Erstellung der Bilanz und ähnliche anspruchsvolle Aufgaben übernehmen.
Das erfordert umfangreiches Wissen und in dem Fall hättest du noch nicht die nötige Qualifikation.
Stellen für Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer können leider auch noch nicht von dir besetzt werden. Aber wer weiß? Die unzähligen Weiterbildungsmöglichkeiten unseres interessanten Berufes sollten nicht ungenutzt bleiben. Vielleicht gewinnen diese Stellenanzeigen später noch an Wert für dich.
Über kurz oder lang wirst du dir auch die Frage stellen: Sollte ich lieber zum Steuerberater oder in ein privates Unternehmen? Ich kann dir diese Entscheidung natürlich nicht abnehmen, jedoch einige Vor- und Nachteile erläutern.
Der Vorteil an einer Steuerberatungskanzlei ist, dass du dein Wissen erstmal universell in allen Bereichen (Finanzbuchhaltung, Einkommensteuer usw.) ausbauen und vertiefen kannst.
Gerade wenn du für die Zukunft die Weiterbildung zur Bilanzbuchhalterin oder Steuerfachwirtin planst, können dir diese praktischen Kenntnisse sehr gut dabei helfen.
Das war zum Beispiel für mich einer der Hauptgründe, weshalb ich nach der Ausbildung in eine Kanzlei gegangen bin. Ich kann dir auch bestätigen, dass nur weil man kein Auszubildender mehr ist, man noch längst nicht ausgelernt hat. Leider ist man jedoch als Angestellte bei einem Steuerberater längst nicht so gut bezahlt wie bei einem freien Unternehmen.
Unternehmen lassen sich die heißbegehrten Fachkräfte gern etwas mehr kosten, da eigene Mitarbeiter für die Buchhaltung in der Regel trotzdem günstiger sind, als diese Aufgaben auszulagern.
Das gilt natürlich vor allem für größere Firmen und nicht für den kleinen Tante Emma Laden nebenan.
Also ganz klarer Vorteil für dich und deine Haushaltskasse. Allerdings musst du auch die Kehrseite der Medaille betrachten. Die Vielfältigkeit an verschiedenen Mandanten und unterschiedlichen Branchen gehen verloren. Für viele macht gerade das auch den Reiz des Berufes aus.
Hier musst du letztendlich abwägen, wo deine Prioritäten liegen.
Eigentlich ist es selbstverständlich. Aber man kann es nicht oft genug erwähnen: Informiere dich ausreichend über das Unternehmen bei dem du dich bewirbst.
Nutze hierfür zum Beispiel den Internetauftritt deines potentiellen Arbeitgebers. Schaffe Verbindungen in deinem Anschreiben und trumpfe in Bewerbungsgesprächen auf.
Wenn sich eine Steuerberatungskanzlei beispielsweise auf gastronomische Betriebe spezialisiert hat und du schon mal in einem Café oder Restaurant gejobbt hast, kann das die Grundlage für eine gute Argumentation bilden, warum gerade du die oder der Richtige für den Job bist.
Bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen gibt es viel zu beachten. Der Trend geht auch dahin, dass Arbeitgeber häufig die Möglichkeit anbieten, die Bewerbungsunterlagen per E-Mail zu versenden:
In dem Fall ist es wichtig, dass deine Unterlagen dennoch vollständig sind. Lebenslauf, Anschreiben et cetera sind unbedingt vollständig anzufügen.
Außerdem solltest du unbedingt deinen Lebenslauf und dein Anschreiben vor dem Versand in eine PDF-Datei umwandeln. Word oder Open Office Dokument sind häufig nicht gern gesehen.
So, nun aber weg von der Theorie. Es wird Zeit für die praktische Umsetzung. Ich wünsche dir bei deiner Jobsuche viel Erfolg und einen tollen Start in das Berufsleben.
Wir möchten dir bei der Suche nach einem passenden Arbeitgeber helfen. Du kannst dich bei uns – ganz unverbindlich – registrieren und vielleicht haben wir was passendes für dich. Hier geht es zu unserem Bewerber-Fragebogen.
Schreib mir doch einen Kommentar wie deine Jobsuche läuft oder komm in unser Forum und diskutiere mit uns über mögliche Karriereschritte.
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Hier noch ein Tipp für die Jobsuche: https://www.metajob.de/Steuerfachangestellte%20Ausbildung